
Am 02.09.2025
Allgemeine BerichteDie Stadt Sinzig verabschiedet Museumsleiterin Agnes Menacher nach 40 Jahren Engagement für das Heimatmuseum
„Sie haben unser Museum groß gemacht“
Sinzig. 40 Jahre Engagement für das städtische Heimatmuseum wurden bei der feierlichen Verabschiedung von Agnes Menacher im Schloss gewürdigt und zugleich Archäologe Gabriel Heeren als Nachfolger vorgestellt. „Sie haben das Haus gestaltet, entwickelt und mit Leben gefüllt“, lobte Bürgermeister Andreas Geron die scheidende Leiterin mit Blick auf die Erarbeitung von inhaltlichen Schwerpunkten, zahlreichen Restaurierungen, Sanierungen, Netzwerken. „Überall hat Agnes Menacher ihre Spuren hinterlassen“. Das Museum sei eines geworden, das von vielen getragen werde.
2011 erhielt sie die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz für ihr unentwegtes Streben zugunsten des Museums. „Noch wichtiger ist, was Sie hier geleistet haben“, betonte Geron, der Menachers „Einsatz, Kreativität, Ausdauer und Verbundenheit“ hervorhob. „Sie haben unser Museum groß gemacht“ attestierte er ihr höchste Wertschätzung. Ein Museum ohne seine Leiterin sei „ein bisschen wie ein Schloss ohne Schlüssel“, sagte der Stadtchef, nicht ohne zu versichern, „aber die Nachfolge ist sehr gut gewählt“.
Seitens des Denkmalvereins, zugleich Förderverein des Museums, sprach Vorsitzender Hardy Rehmann Menacher Lob aus. Sie habe eine große Zahl an Ehrenamtlern zusammengetragen, sehr viel Arbeit in die Förderung junger Menschen investiert, sei beharrlich als Initiatorin, Kuratorin und Ideengeberin gewesen. Rehmann erklärte, er habe Menacher als engagierte, für Anregungen offene Museumsleiterin kennengelernt. Aber auch, weil die Stadtverwaltung und Fraktionen des Stadtrats über die Jahre dazu beigetragen hätten, besitze Sinzig heute eines der besten kommunalen Museen in der Region. „Dies bezieht sich auf die Qualität der Sammlung, auf die Präsentation der Ausstellung, auf die immer wieder geleistete Forschungsarbeit zu regional geschichtlichen Themen und die Qualität der damit verbundenen Veröffentlichungen“, so Rehmann.
Agnes Menacher geht,Gabriel Heeren kommt
„Ohne seinen Zauber anzutasten, hat Menacher das Museum behutsam in die Gegenwart geführt“, fasste Laudator Stephan Pauly das Verdienst der Geehrten zusammen. Er ließ die zahlreichen Einsatzbereiche seit Beginn ihrer Leitung 1985 Revue passieren. Dazu zählte auch ihr „hartnäckiges Bemühen“ um die Turmzimmer-Renovierung, „ein Musterbeispiel verantwortlichen Sponsorings“ als auch „ihr drängender Charme, wenn es um den Erwerb der Werke Andreas ging“.
Alle Redner, darunter auch Friederike Gross-Koschinski in ihrem Mundart-Gedicht, führten zudem die Unterstützung durch den Ehemann Rudolf Menacher an. Agnes Menacher selbst wusste der Stadtverwaltung, allen Gremien und dem Bauhof Dank für die Sanierung des Schlosses sowie den vielen Helfern, die daran mitgewirkt haben, das Museum weiterzuentwickeln. Als wichtigen Beitrag für die Fortentwicklung des Hauses, Anschaffungen und die Herausgabe von Büchern nannte sie ausdrücklich den Förderverein. Zu ihrem Nachfolger Gabriel Heeren, der sich seit zehn Jahren initiativ und tatkräftig im Museum einbringt, sagte sie mit einem Schmunzeln: „Lieber Gabriel, vielleicht schaffst Du auch 40 Jahre“.
HG

In ihrer Abschiedsrede sprach Agnes Menacher ihren Mitstreitern und der Stadt Sinzig ihren Dank aus.