
Am 10.06.2025
Allgemeine BerichteKonzept ist Folge des gesellschaftlichen Wandels
Stadtrat Neuwied: Ganztagsschule auf dem Heddesdorfer Berg beschlossen
Neuwied. Eine Betreuung an den Grundschulen nach Unterrichtsschluss gibt es in vielen Stadtteilen. Der Anspruch liegt dabei lediglich auf die Beaufsichtigung und Betreuung der Kinder. Im Gegensatz dazu beschloss der Stadtrat auf dem Heddesdorfer Berg die Ganztagsschule in Angebotsform einzuführen. Und zwar an vier Tagen in der Woche von 8.00 bis 16.00 Uhr. Das Ganztagsschulangebot steht allen Schülerinnen und Schülern offen, ist aber freiwillig.
1,4 Mio. Euro hat das Land Rheinland-Pfalz als Fördergeber für die notwendigen Investitionen zugesagt. Die Kosten für das pädagogische Personal (Lehrkräfte, Pädagogische Fachkräfte, Betreuungskräfte) und für die Zuwendungen an außerschulische Partner werden vom Land ebenfalls getragen. Der Unterricht und weitere pädagogische Angebote können auf Vor- und Nachmittage verteilt werden. Anders als bei der betreuenden Grundschule sieht das Konzept beispielsweise ein warmes Mittagsessen vor. Bei den Fraktionen rannte Bürgermeister Peter Jung eingangs der Debatte offene Türen ein: „Die Ganztagsschule in Angebotsform sorgt für mehr Chancengleichheit und Bildungsqualität“. Bislang gebe es in Neuwied vier Ganztagsschulen in Angebotsform. Der Bedarf sei aber größer und man wolle das Angebot möglichst allen Eltern wohnortnah anbieten. Lehrer und pädagogische Kräfte sollen die Schüler mit einem qualitativ hohen Anspruch unterrichten und entwickeln. Jedes einzelne Kind soll bestmöglich unterstützt werden. „Die Grundschule in Angebotsform ist die praktische Umsetzung von gesellschaftlichen Veränderungen“, sagte SPD-Fraktionschef Sven Lefkowitz. Er brachte damit die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zur Sprache. Denn besonders in kinderreichen Familien sei die Berufstätigkeit beider Eltern nur schwer zu realisieren. Für Alleinerziehende ist die Schulform von besonders großer Hilfe.
Sven Lefkowitz, gleichzeitig Ortsvorsteher, berichtete dass die Heddesdorfer hinter der neuen Schulform stehen. „Endlich Licht am Bildungshorizont“, begeisterte sich Stadtrat Jörg Niebergall (FWG). Der ehemalige Grundschullehrer bezeichnete die Clusterbildung als genial. Die Bündelung der Kräfte sei sinnvoller, als das jede Schule versucht, irgendwie eine Ganztagsbetreuung auf die Beine zu stellen. Denn es gehe um echte pädagogische, maßgeschneiderte Lernorte an denen auch soziale Kompetenzen entwickelt werden. „Wir wollen echte Ganztagsschwerpunkte und haben eine klare Erwartungshaltung, die über eine reine Betreuung hinaus geht“, sagte Jörg Niebergall. Er brachte gleichfalls die notwendigen baulichen Veränderungen und Ausstattung zur Sprache, die weit über den Mittagstisch hinaus gehen müssen. Es gehe um Räume, in denen sich Kinder kreativ entfalten können.
FF

Mit ihrem großen Außengelände, inkl. Spielmöglichkeiten und Natur, bietet die GS Heddesdorfer Berg gute Voraussetzungen für die Angebotsausweitung.