Sommerprojekt „Kultur um Viertel vor Vier“ ging zu Ende
Viel Kultur und Gewusel auf dem Sinziger Kirchplatz
Kölner Musiker Winfried Bode kam zum Mitsingkonzert
Sinzig. So ein bisschen Nieselregen kann doch einen Vollblutmusiker und nicht ganz zwei Dutzend Härte-Fans nicht wirklich stoppen. Bei der 7. Auflage des Sommerprojektes „Kultur um Viertel vor Vier“ spielte das Wetter erstmals nicht mit. Das MitsingKonzert des Kölner Musik- Urgesteins Winfried Bode fand im Nieselregen statt.
Doch der Song-Schreiber aus Köln fand den Zugang zum kleinen Publikum, verzichtete auf Mikrofon und Verstärker und präsentierte „unplugged“ ein ganz buntes Mitsingprogramm. Als Kind der sechziger Jahre natürlich klassische Rock und Popsongs. So „Blue suede Shoes“ und „Ring of fire“, Aber auch „Bad, Bad Leroy Brown“.
Beim MitsingKonzert gab es aber auch etwa Ausflüge in den deutschen und internationalen Schlager. So „Azuro“oder dem Kriminaltango von Hazy Osterwald aus dem Jahr 1959. Selbst die schaurige Moritat von Mackie Messer war im musikalischen Angebot. Viel Stimmung und viel gute Laune trotz hoher Feuchtigkeitswerte. Und für allerbeste Laune und Stimmung hatten ja alle kleinen Kulturveranstaltungen dieser Sommerreihe gesorgt. Ob Tanzstunde, Kohlezeichnen, Riesenseifenblasen oder Mitmachzirkus in den Sommerwochen gab es auf dem Kirchplatz viel Angebot für die großen, aber vor allen Dingen auch für die kleinen Besucher.
„Kultur um Viertel vor Vier“ war das Sommerprojekt des neuen Netzwerks Kultur und Kommunikation in Sinzig. Zum neuen Netzwerk gehören übrigens unter anderen die Kultur AG des Bürgerforums Sinzig, das Haus der offenen Tür (HoT). die Initiative Rhein-Ahr Music Movement (RAMM). Die Künstlerin Stefan Manhillen und die Kunterbude von Barbara Henschke. Mit leichter Hand der Kultur in „Zeiten der Seuche“ eine Chance geben und das in aller Vielfalt und für etwas Leben in der Bude sorgen. Mit dieser Zielsetzung war das Sommerprojekt gestartet. Wobei mit der Bude der recht oft sehr einsam und und verwaist daliegende Kirchplatz gemeint war.
Ohne allzu großen organisatorischen Aufwand sollte mit leichter Hand ein kleines aber feines kulturelles Angebot geschaffen werden. Dies hatten HoT-Chefin Petra Klein und Manfred Ruch von der Kultur AG des Bürgerforums bei allen Veranstaltungen immer wieder betont. Und genau dies gelang quasi aus dem Stand heraus. „Kultur um Viertel vor Vier“ genoss sehr schnell in der Stadt und im weiten Umfeld einen fast schon legendären Ruf. Vor allen Dingen der Riesenspaß für die Pänz sprach sich schnell herum.
Die Idee für das Projekt kam übrigens von der Sinzigerin Gerda Lukassowitz, der der oft leere Kirchplatz ein Dorn im Auge war. Sie regte ein öffentliches Tanztreffen an - und daraus wurde gleich eine ganze Serie von Kulturterminen, die das Netzwerk spontan aus dem Boden stampfte und gemeinsam coronatauglich organisierte. Vor allem von jungen Familien, aber auch von älteren Sinzigerinnen und Sinzigern wurde das viel genutzt.
Beim abschließenden kleinen Konzert von Winfried Bode bedankte sich Petra Klein bei allen Helfern und auch bei jenen Fans, die fast jeden Donnerstag auf dem Kirchplatz gekommen waren. Ulli Martin von der Kultur AG des Bürgerforums und Petra Klein versprachen eigentlich schon jetzt eine Fortsetzung dieses Sommerprojektes im kommenden Jahr. Und das hätte „Kultur um Viertel vor Vier“ dann ja auch in jedem Fall verdient.
BL
Winfried Bode Songwriter-Urgestein
aus Köln beim Mitsingkonzert in Sinzig.
Immer donnerstags gab es Kultur
auf dem sonst recht einsamen Sinziger Kirchplatz
