„Türen öffnen statt Grenzen schließen“, dem waren sich alle Beteiligten und Anwesenden am Ende der Veranstaltung einig.  Foto: Christiane Böttcher

Am 03.09.2025

Allgemeine Berichte

Aktionstag der bundesgeförderten Migrationsdienste in Mayen: Mandatstragende erleben Integrationsarbeit hautnah

Von Syrien nach Mayen: Geflüchtete erzählen ihre Geschichten

Mayen. Anlässlich der Aktionswoche der bundesgeförderten Migrationsdienste hatte der Fachdienst Migration mit dem Jugendmigrationsdienst (JMD), der Migrationsberatung für erwachsene Zugewanderete (MBE) und dem Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge (PSZ) des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr e. V. ins Mehrgenerationenhaus Mayen eingeladen. Aus der Politik waren die Landtagsabgeordneten Susanne Müller von der SPD, Anette Moesta und Torsten Welling von der CDU sowie die Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen Corinna Rüffer der Einladung gefolgt. Zudem Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie weitere Fachkräfte, die einen unmittelbaren Einblick in die Arbeit vor Ort erhielten.

Nach der Begrüßung durch Markus Göpfert, Leiter des Fachdienstes Migration, und einer kurzen Vorstellungsrunde eröffnete ein junger Mann aus Syrien am Klavier die Veranstaltung. Anschließend führte Caritas-JMD-Mitarbeiterin Ruth Fischer in das Motto der Caritas-Jahreskampagne „Da kann ja jeder kommen – Caritas öffnet Türen“ ein. Im Mittelpunkt des Tages stand die These „Grenzen begrenzen?!“.

Besonders eindrucksvoll waren die darauffolgenden Gespräche mit Betroffenen aus den Arbeitsbereichen des Migrationsdienstes. So auch ein Interview mit einem jungen, bereits eingebürgerten Afghanen aus dem Jugendmigrationsdienst, der von Folter, Flucht und Gewalt sowie den hohen Hürden, seine Familie aus Afghanistan hierher zu holen berichtete. Sein Vater war als Ortskraft tätig. Während seiner Schilderungen herrschte im Raum Stille, die Betroffenheit war allen anzumerken. Das Programm „Respect Coaches“ zur Demokratieförderung an den Berufsbildenden Schulen in Ahrweiler und Mayen zeigte anschließend, wie Prävention an Schulen funktioniert. Zwei teilnehmende Schülerinnen präsentierten ihre Projekte und machten deutlich, wie wichtig das Angebot für sie ist. „Ich finde, das müsste jede Klasse machen!“ Beide sprachen sich mit Nachdruck für Zivilcourage aus und riefen dazu auf, bei rassistischen Vorfällen nicht wegzusehen, sondern zu handeln.

Im Weiteren wurden die starken Kürzungen im Bereich der Integrationskurse kritisiert. So sind z. B. Wiederholungen solcher Kurse nicht mehr möglich. „Gerade psychisch stark belastete Geflüchtete benötigen häufig eine zweite Chance, um anschließend Zugang zu Ausbildung und Arbeit zu erhalten, was sich dann wiederum stabilisierend auswirkt“, erklärte PSZ-Mitarbeiterin Aleksandra Tikhonova.

Christian von Wichelhaus, Geschäftsführer des Caritasverbandes, knüpfte daran an und hob hervor, dass auch die Anerkennung von Berufsausbildungen unnötig kompliziert sei. Das sei gerade in Zeiten des Fachkräftemangels nicht nachzuvollziehen und behindere die erfolgreiche Integration.

Zum Abschluss erinnerte Markus Göpfert an den Satz „Wir schaffen das“ von Angela Merkel. Zehn Jahre später gebe es hunderte Erfolgsgeschichten aus der Integrationsarbeit des Caritasverbandes, die Mut machen. „Dieser Satz ist unsere tägliche Motivation. Doch er kann nur dann Realität bleiben, wenn Geflüchtete adäquat unterstützt werden“, so das Fazit.

Die anwesenden Mandatsträgerinnen und Mandatsträger beteiligten sich, machten sich Notizen und suchten den direkten Austausch mit Betroffenen – Begegnungen, die im politischen Alltag selten möglich sind. Viele zeigten sich beeindruckt und nahmen zahlreiche Eindrücke mit.

Die Veranstaltung wurde bewusst vor der bundesweiten Aktionswoche terminiert, damit auch Abgeordnete vor den entscheidenden Sitzungswochen bezüglich des Haushalts teilnehmen konnten – und die Botschaft des Aktionstags klar aufnehmen konnten: Integration braucht offene Türen statt neuer Grenzen.

Pressemitteilung

Caritasverband

Rhein-Mosel-Ahr e.V.

„Türen öffnen statt Grenzen schließen“, dem waren sich alle Beteiligten und Anwesenden am Ende der Veranstaltung einig. Foto: Christiane Böttcher

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