Allgemeine Berichte | 02.10.2017

Herzinfarktnetz Eifel am Tag des Herzens ans Netz gegangen

Wenn jede Minute zählt

Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthaler betont: „Die Zukunft gehört nicht mehr - wie bisher - dem Neben- und Nacheinander, sondern dem vernetzten Miteinander“

Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthaler (5. von links)kam persönlich zur Vorstellung des neuen Herzinfarktnetz Eifel nach Mayen.

Mayen/Region. Ein akuter Herzinfarkt ist ein lebensbedrohlicher medizinischer Notfall, bei dem die Versorgung des Herzens durch den Verschluss eines Gefäßes unterbrochen ist. Da ist jede Minute für das Überleben und die Lebensqualität des Betroffenen wichtig. Im ländlichen Raum vergeht allerdings oft noch zu viel wertvolle Zeit, bis ein Herzinfarkt diagnostiziert und eine Herzkatheterbehandlung eingeleitet werden kann. Das Herzinfarktnetz Eifel, das symbolträchtig am 29. September, dem Tag des Herzens, in Mayen vorgestellt wurde, soll die Versorgung von Herzinfarktpatienten durch eine vernetzte Zusammenarbeit von Rettungsdiensten und Krankenhäusern entscheidend verbessern. Denn, so formulierte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthaler in ihrer Begrüßungsansprache: „Die Zukunft gehört nicht mehr - wie bisher – dem Neben- und Nacheinander, sondern dem vernetzten Miteinander. Die Bedeutung eines Herzinfarktnetzes kann daher mit Blick auf die Versorgung und Behandlungserfolge für Herzinfarktpatientinnen und -patienten nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ich wünsche dem Herzinfarktnetz Eifel viel Erfolg und viele weitere Partnerinnen und Partner.“

Ausdrücklich dankte die Ministerin Dr. Ralph Rüdelstein, Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie am St. Elisabeth Krankenhaus Mayen, dessen Initiative die Gründung des Netzwerks ermöglicht hatte.

Landrat Dr. Saftig: „Wer sich selbst hilft, dem wird auch geholfen“

Der Landrat des Kreises Mayen-Koblenz, Dr. Alexander Saftig, schloss sich dem an und betonte, dass sich der ländliche Raum selbst helfen müsse. „Wer sich selbst hilft, dem wird auch geholfen.“ Das sei auch bei der Gründung des Herznetzwerks Eifel so gewesen. Das Gesundheitsministerium in Mainz habe die Initiative aus Mayen und damit die Zusammenarbeit von Rettungsdiensten und Kliniken unterstützt. Aber gleichzeitig wies er auch darauf hin, dass die digitale Versorgung des ländlichen Raums noch verbessert werden muss. Denn schließlich kommt es im Akutfall darauf an, dass die vor Ort gewonnenen Daten schnellstmöglich ins Krankenhaus übermittelt werden können, wo sie ausgewertet werden sollen.

Wie funktioniert das Miteinander im Einzelnen?

„Um die Behandlung im Notfall bestmöglich gewährleisten zu können, machen die Rettungsdienstmitarbeiter bereits am Auffindeort ein EKG zur Diagnostik und übertragen sowohl EKG als auch Vitalparameter in die Netzwerk-Krankenhäuser“, erläutert Dr. Christian Voigt, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Koblenz-Montabaur. „Entsprechend den aktuellen medizinischen Erkenntnissen ist dann die sofortige Versorgung mittels Herzkatheter die bevorzugte Akutinterventionsstrategie“, erläutert Chefarzt Dr. Ralph Rüdelstein aus dem St. Elisabeth Krankenhaus Mayen. Der Patient wird dann in das nächstgelegene, einsatzbereite Krankenhaus mit Herzkatheterbereitschaft eingeliefert. So ist eine optimale Versorgung im Notfall sichergestellt. „Wenn der Patient stabil ist, wird er nach 24 bis 48 Stunden in sein zuständiges, heimatnahes Regionalkrankenhaus verlegt“, sagt Rüdelstein.

Im Herzinfarktnetz Eifel haben sich das Gemeinschaftskrankenhaus Mittelrhein, St. Elisabeth Mayen, das Krankenhaus Maria Hilf, Daun, das Marienkrankenhaus Cochem, das St. Nikolaus-Stiftshospital Andernach und das St. Josef-Krankenhaus in Adenau zusammengeschlossen. Partner sind außerdem der Rettungsdienst Koblenz-Montabaur und der DRK-Rettungsdienst Rhein-Mosel-Eifel. Alle anwesenden Experten wiesen aber auch darauf hin, dass die Betroffenen bei Symptomen wie starkem Brust- und Oberbauchschmerz, Atemnot, ausstrahlenden Schmerzen in Arme oder Rücken, kaltem Schweiß,, Angstgefühlen und Übelkeit unbedingt an einen Herzinfarkt denken und schnellstmöglich den Notruf 112 wählen sollten. Nur dann ist gewährleistet, dass der bedrohliche Verschluss einer das Herz versorgenden Ader ohne bleibende Schäden für das Herz aufgelöst werden kann.

Dr. Ralph Rüdenstein, Chefarzt der Inneren Medizin am St. Elisabeth Krankenhaus Mayen, war sichtlich stolz, dass seine Initiative zur Gründung des Herzinfarktnetzwerks Eifel geführt hat. Fotos: Antje Berger

Dr. Ralph Rüdenstein, Chefarzt der Inneren Medizin am St. Elisabeth Krankenhaus Mayen, war sichtlich stolz, dass seine Initiative zur Gründung des Herzinfarktnetzwerks Eifel geführt hat. Fotos: Antje Berger

Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthaler wies in ihrer Ansprache darauf hin, wie wichtig das Miteinander der Beteiligten für das Überleben der betroffenen Patienten ist.

Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthaler wies in ihrer Ansprache darauf hin, wie wichtig das Miteinander der Beteiligten für das Überleben der betroffenen Patienten ist.

Landrat Dr. Alexander Saftig (Kreis MYK) mahnte an, dass die digitale Versorgung des ländlichen Bereichs noch verbessert werden muss.

Landrat Dr. Alexander Saftig (Kreis MYK) mahnte an, dass die digitale Versorgung des ländlichen Bereichs noch verbessert werden muss.

Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthaler (5. von links)kam persönlich zur Vorstellung des neuen Herzinfarktnetz Eifel nach Mayen.

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • KG: Gerechtigkeit muss sein. Aber Gerechtikkeit bedeutet aber nicht unbedingt, was viele Bürger wollen, nämlich die härtestmögliche Bestrafung des ehemaligen Landrats. Wenn der Klageerzwingungsantrag überhaupt...
  • Gerhard J. Mätze: Es ist schon unglaublich wie gerade auch in diesem Verfahren die Justizbehörden agierten. Ich bin im Wissen einer weiteren für mich schon unglaublichen Angelegenheit, in welcher sich die gleichen Stellen ebenso für mich haarsträubend bewegen.
  • Dieter Rolf Bersieck: Das hoffe ich auch, ich wünsche viel Erfolg und Gerechtigkeit
  • H. Schüller: Erst gestern gab es wieder einen Oberleitungsschaden an einem beschrankten Bahnübergang. Dergleichen kann ab 1. Dezember 2025 also auch an der Ahrtalbahn passieren. Um Bahnstromunfälle zu vermeiden...

Remagen fordert konkrete Lösungen vom Land

  • K. Schmidt: Den "sozialen" Medien nach gibt es in Remagen zur Bürgermeisterwahl wohl einen AfD-Kandidaten, bisher bekannt ist nur Herr Ingendahl als weiterer Kandidat. Ich glaube, das ist das erste Mal in der Region hier.
Rund ums Haus Daueranzeigr
Baumfällung & Brennholz
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Anzeige MAGIC Andernach
Anlagenmechaniker
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0503#
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0503#
Black im Blick Aktion
Weihnachtszauber im Brohltal
Empfohlene Artikel

Kreis Ahrweiler. Beim 22. Workshop der Hochwasserpartnerschaft Ahr in der Bürgerhalle Spessart standen zwei zentralen Themen der Hochwasservorsorge im Mittelpunkt: das Projekt des sogenannten Hydro-Zwillings und die Novellierung des Landeswassergesetzes. Landrätin Cornelia Weigand begrüßte die Anwesenden und betonte, dass die Erlebnisse aus der Flut 2021 Mahnung und Auftrag zugleich seien: „Hochwasserschutz...

Weiterlesen

Wachtberg. Die sechste Auflage der Veranstaltung „Feuerwehr im Gespräch“ des Kreisfeuerwehrverbands Rhein-Sieg-Kreis verwandelte sich in Wachtberg-Berkum zu einer interaktiven Fitness-Einheit. Unter Anleitung der Sportwissenschaftlerin Nathalie Rocke bewegten die Teilnehmenden Arme und Schultern, schüttelten die Beine aus und absolvierten eine Koordinationsübung, bei der Zeigefinger und Daumen schnell wechselnd eingesetzt wurden.

Weiterlesen

Weitere Artikel

„Cantunnacum“ im Mariendom

Brahms‘ deutsches Requiem ergriff das Publikum

Andernach. Standing Ovations nach einem Requiem? Schon ungewöhnlich, scheint doch Begeisterung nach einer Totenmesse nicht angemessen. Kann zwar nach einer konzertanten Aufführung anders sein, aber auch dann eher selten. Der Kammerchor „Cantunnacum“ schaffte es mit seiner Aufführung von Johannes Brahms‘ „Ein deutsches Requiem“ im Andernacher Mariendom. Als der Schlussakkord des siebten Satzes „Selig...

Weiterlesen

- Anzeige -Erfolgreiche Zusammenarbeit wird fortgesetzt

SWK verlängert Vertrag mit Lars Hörnig vorzeitig

Koblenz. Lars Hörnig, Geschäftsführer der Stadtwerke Koblenz GmbH, wurde mit Beschluss der Gesellschafterversammlung am 26. November 2025 vorzeitig für weitere fünf Jahre zum Geschäftsführer bestellt.

Weiterlesen

Wir helfen im Trauerfall
Anzeige Holz Loth
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Pelllets
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Black im Blick
Anzeige Black Friday / Sonderpreis wie vereinbart
Anzeige zu Video zum Thema KFZ-Versicherung
Titel
Black im Blick
Rückseite
Black im Blick
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Heimersheimer Weihnachtsmärktchen, 29. – 30.11.25
Weihnachtszauber im Brohltal
Weihnachtszauber im Brohltal
Weihnachtszauber im Brohltal