Großer Andrang beim Deutsche Bahn-Termin zum Wiederaufbau der Ahrtalbahn:
Wiederaufbau der Ahrtalbahn: Ab Dezember rollen wieder durchgängig die Züge

Ahrtal. Der Wiederaufbau der Ahrtalbahn zwischen Walporzheim und Ahrbrück geht in die Endphase. Der erste Spatenstich für den Wiederaufbau der Ahrtalbahn erfolgte im September 2023. Vier Jahre mit Planung und Fertigstellung. Grund für die DB (Deutsche Bahn), bei einem Pressetermin mit zahlreichen Medienvertretern/Innen aktuelle Informationen über die Baufortschritte zu geben. Das Interesse der zahlreichen Medienvertreter war sehr hoch. Die beteiligten Firmen sowie der Leiter des Gesamtprojektes Christian Sauer und Raphael Otto (Projektleiter Elektrifizierung) von DB konnten alle Fragen versiert beantworten. Vier Jahre mit Planung und Fertigstellung. Dieses Projekt in relativ kurzer Zeit, und vielen Unwägbarkeiten sowie schwierigen Felsbereichen, kann durchaus als logistische Meisterleistung aller Beteiligten bezeichnet werden. Am 15. Dezember sollen die ersten Züge wieder verkehren. Und zwar mit Takten von Ahrbrück stündlich bis Remagen. Wegen der aufwändigen Arbeiten an der Ahr im Bereich des Heimersheimer Bahnhofs kann das zerstörte zweite Gleis dort über einen längeren Zeitraum nicht wieder aufgebaut werden. Dort errichtet die Deutsche Bahn derzeit im Auftrag der Kreisverwaltung Ahrweiler eine 900 m lange Stützwand zur Ufersicherung. Dieses Projekt wird von der Firma Peter Gross ausgeführt. Neben unerwarteten Baugrundverhältnissen wurden auch Relikte der französischen Besatzungszone (sog. Sprengschächte) angetroffen, die den Baufortschritt verzögert haben. Aufgrund einer noch zu verlegenden Gasleitung erfolgt die Fertigstellung in zwei Bauabschnitten. Bis zur Fertigstellung der genannten Maßnahmen verkehrt einmal pro Stunde ein Zug von Ahrbrück bis Remagen. Und zweistündlich eine Zugeinheit von Altenahr bis Boppard. Diese Verbindung wird nach Abschluss der ersten Bauphase in Heimersheim und dem folgenden Wiederaufbau des zweiten Gleises wieder bis/ab Ahrbrück verkehren. Im Bahnhof Remagen wird für die neue Taktung eine zusätzliche Weichenverbindung installiert. Der angekündigte 20-Minuten-Takt auf der Ahrtalbahn hingegen scheiterte an der Mainzer Landesregierung. Fairerweise muss jedoch erwähnt werden, dass die Gelder für dieses Projekt von Beginn an unter Finanzierungsvorbehalt standen. Die Stromeinspeisung erfolgt von Remagen aus bis nach Ahrbrück.
885 Masten
Auf der gesamten Strecke der Ahrtalbahn werden insgesamt 885 Masten für die Oberleitung installiert. Jeder Mast wird vom Hersteller mit einer Nummer versehen, und dann vor Ort dem jeweiligen Beton-Fundament zugeordnet. Insgesamt werden die Masten und die Oberleitung von den Firmen Europaten (zwischen Walporzheim und Ahrbrück) und RPS (Rail Power Systems; zwischen Remagen und Walporzheim) installiert. Für die Medien wurde Mast 762 life installiert - zügig und eingespielt, aber mit den notwendigen Sicherungen. Die Gleise wurden im Bereich von drei Tunneln um 60 bzw. 90 cm tiefer gelegt. Zusätzlich wurden die Gewölbe mit einer neuen Innenschale versehen. Zwei weitere Tunnel wurden nach oben aufgeweitet. Derzeit werden in den oberen Tunnelbereichen spezielle Leitungen für einen störungsfreien Bahnfunk installiert. Eine besondere Schwierigkeit stellten bei den Bauarbeiten neben den zahlreichen Felsformationen und die engen Bögen für die Elektrifizierungsmasten dar. In einigen Bereichen wurde der Fels „gereinigt“, und mit Fangnetzen versehen. Und an der gesamten Bahntrasse wurden Maßnahmen zur „Tiefenentwässerung“ durchgeführt. Die Firma Weiss lieferte viel Baumaterial (Schotter u.a.) über die bereits benutzbare Bahntrasse. Die Elektrisch verkehrenden Züge fahren wesentlich leiser als Dieselzüge, und haben einen schnelleren Antrieb.
Der Vorsitzende von PRO BAHN Rheinland-Pfalz/Saarland, Noah Wand, hatte bei seinem Besuch im Ahrtal gegenüber BLICK Aktuell kürzlich die schnelle und fachliche Umsetzung dieses Projekt gelobt. Ab 5. Dezember sollen erste Probefahrten durchgeführt werden. Und ab 15. Dezember werden die Züge wie geschildert regelmäßig verkehren. Jeweils eine Einheit verkehrt mit Diesel und Strom - das war zunächst so nicht vorgesehen.
Thomas B., Ihre Behauptungen sind falsch. Zitat Landgericht Oldenburg, Urt. v. 01.12.2023, Az.: 2 O 2383/15. "Kinder oder Jugendliche verfügen - selbst wenn sie körperlich zum Erklettern von auf den Gleisen abgestellten Waggons in der Lage sind - in der Regel nicht über eine derartige Lebenserfahrung und ein solches technisches Grundwissen, dass sie die von der unter Hochspannung stehenden Oberleitung ausgehenden Gefahren kennen und richtig einschätzen können (vgl. BGH, Urteil vom 14. März 1995, aaO, Rn. 13, 15, wonach selbst ein im Bereich einer Steigleiter des Waggons angebrachter Blitzpfeil für Kinder nicht als Warnung vor der Gefahr eines elektrischen Schlags ausreicht)."
Zur Verkehrssicherungspflicht der Bahn steht im Urteil: "Verkehrssicherungspflichten sind nicht auf die Gefahren beschränkt, die Kinder und Jugendliche nicht erkennen können, sondern erstrecken sich auch auf diejenigen Gefahren, bei denen Verbote oder Warnungen typischerweise in den Wind geschlagen werden."
Thomas B., offenbar haben Sie die Petition nicht einmal gelesen und kommen stattdessen mit Stammtischparolen an.
Ihr Vergleich mit der Straße oder der Ahr geht völlig ins Leere: Niemand läuft über eine befahrene Straße oder springt in einen Fluss, da die Lebensgefahren sichtbar und hörbar sind.
Die Stromschlaggefahr ist dagegen weder sichtbar noch hörbar und der tödliche Lichtbogen springt aus dem Fahrdraht bereits aus 1,5 m Entfernung über.
Diese Gefahr geht nicht nur von den neuen 885 Fahrleitungsmasten aus, sondern auch von jedem Waggon, der unter Fahrdraht abgestellt ist: Die Waggonleitern reichen fast bis auf den Boden und enden nach wenigen Sekunden Klettern im Stromtod. Gerichtsurteile ziehen die Bahn bei solchen Unfällen zur Verantwortung, da Stromwarnschilder kein wirksamer Stromschlagschutz sind. Die Petition hat daher ihre volle Berechtigung.
Dass Sie auch auf Tausende Tieropfer an elektrifizierten Bahnstrecken nicht eingehen, belegt Ihre beschränkte Sicht einmal mehr.
Eine außergewöhnliche Leistung, die man nicht hoch genug bewerten muss, schaut man sich einmal um, was sonst an Bauleistungen in Deutschland zum Vergleich herangezogen werden kann. Daher ein großes Dankeschön an die Firma Leonard Weiss und alle Beteiligten, die das möglich gemacht haben. Sie haben den Menschen im Ahrtal mehr gegeben, als eine wieder funktionierende Eisenbahninfrastruktur.
Ich muss Ihnen leider widersprechen:
Der komplette Aufwand für die Elektrifizierung der Ahrtalbahn war nicht nur überflüssig, sondern ist für Steuerzahler, Klima und Umwelt kontraproduktiv.
Denn für solche Strecken sind alternative Antriebe verfügbar, die ohne Fahrdraht auskommen.
Auf diese 885 Fahrleitungsmasten stolz zu sein, zeugt von Realitätsverlust.
Denn die gesamten Oberleitungsanlagen sind alles andere als eine Bereicherung der schönen Ahrtallandschaft. Davon abgesehen bieten diese Masten aufgrund ihrer Gitterbauart tödliche Klettermöglichkeiten für Tiere, Kinder und Jugendliche: Der im Ahrtal heimische Schwarzstorch ist wegen seiner großen Flügelspannweite nun vom Bahnstromtod bedroht und ebenso Kletterer an den Masten. Dort kann nach wenigen Sekunden Klettern ein tödlicher Lichtbogen überspringen, bevor man den Fahrdraht erreicht. Dergleichen passiert in Deutschland fast alle 2 Wochen einmal.
Daher gehören diese Masten gegen unbefugtes Klettern gesperrt. Freiwillig rüstet die Bahn aber keine Klettersperre nach. Dazu bedarf es leider einer Petition, die inzwischen gestartet wurde.
Machen Sie bitte zum Schutz unserer Kinder und Jugendlichen mit und googeln:
change org sicherheitsmaßnahmen-für-zugang-zu-bahngelände-und-abstellgleise-verstärken
Wie sagt man hier im Rheinland:
Irgendwer hätt immer jet ze driesse!
So wie man auch nicht ohne rechts oder links zu schauen einfach über die B 267 rennt, so sollte auch bestimmt niemand einen Strommast hochklettern, weder von der Bahn, noch IRGENDEINEN ANDEREN STROMMAST!
Ich bin mir sicher, dass derartige Selbstverständlichkeiten auch im Ahrtal zum Allgemeinwissen gehören! Dass da kein Kletterpark zur freien Nutzung eingerichtet wird, sollte klar sein. Überhaupt ist das unberechtigte Betreten von Bahnanlagen nicht erlaubt und fallweise sogar ein Straftatbestand. Wer meint, tolerieren zu können, dass seine Kinder da spielen dürfen (analog auch auf Autobahnen und Schnellstrassen?), der hat ein ganz anderes Problem als die „Böse Eisenbahn“!
Und wer meint mit zwei Flaschen Spätburgunder den Sportsfreund abgeben zu müssen, der hat auch ein persönliches Problem. Vielleicht sollte man gleich auch die Ahr zuschütten damit keiner reinfällt.
…meine Güte…