Allgemeine Berichte | 06.08.2019

Pressegespräch in der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen

Zahl der Arbeitslosen steigt an

Arbeitsagentur spricht von saisonüblicher Entwicklung

Stellten die aktuellen Zahlen am Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz und im Bezirk der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen im Besonderen vor. Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Tanja Wannigmann (Teilnehmerin am Förderprojekt 16I), Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, Birgit Maria Altmeier (Leitung Geschäftsbereich Personalmanagement AWO Rheinland-Pfalz) und Guido Steffens (Bereichsleiter Jobcenter Stadt Koblenz). (v.l.) Fotos: Udo Stanzlawski

Koblenz. Bei einem Pressegespräch in der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen folgte auch dieses Jahr die Vorstellung der aktuellen Situation am Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz und im Bezirk der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. Zusätzlich wurde ein besonderes Thema präsentiert: Das zu Jahresbeginn in Kraft getretene Teilhabechancengesetz soll Langzeitarbeitslosen den Start in ein festes Arbeitsverhältnis erleichtern. Wie diese Unterstützung aussieht und was sie bewirken kann, wurde an einem Beispiel erläutert. Die Zahl der Arbeitslosen steigt an. Die Arbeitsagentur spricht von saisonüblicher Entwicklung - Weltwirtschaft birgt Risiken - Fachkräfte nach wie vor gesucht, so die allgemeine Aussage der Arbeitsagentur. Wie immer im Juli ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen - dazu gehören neben der Stadt Koblenz die Landkreise Mayen-Koblenz, Cochem-Zell und Ahrweiler - angestiegen. Die aktuelle Statistik weist 10.778 arbeitslose Frauen und Männer aus - 648 mehr als im Juni aber 214 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,8 Prozent und damit um 0,2 Punkte höher als vier Wochen zuvor. Im Juli lag sie bei 3,9 Prozent. Grundsätzlich sei dieser sommerliche Anstieg nicht ungewöhnlich, betonte Agenturleiter Frank Schmidt. Das liege in erster Linie an den vielen jungen Leuten, die vor den Sommerferien ihre Ausbildung beendet haben, aber erst in einigen Wochen eine neue Beschäftigung aufnehmen oder ein Studium beginnen.

„Allerdings müssen wir zunehmend im Auge behalten, dass sich die angespannte Weltwirtschaftslage früher oder später auch auf unsere Region auswirken kann.“ In welchem Ausmaß dies geschehen wird, lasse sich aber frühestens im September oder Oktober ermessen, denn in diesen Monaten sinke die Arbeitslosigkeit üblicherweise deutlich ab. „Allerdings rechnen wir in naher Zukunft nicht mit einer dramatischen Wende am Arbeitsmarkt. Nach wie vor sind Fachkräfte gefragt und die Region präsentiert sich mit vergleichsweise niedrigen Arbeitsquoten sehr stabil und ist dafür gerüstet, auch etwas schwierigere Zeiten gut zu überstehen.“

Sozialgesetzbuch (SGB) befasst sich mit Arbeitslosigkeit

Das Sozialgesetzbuch (SGB) befasst sich in zwei Büchern mit Arbeitslosigkeit: Das SGB III regelt die Arbeitslosenversicherung, das SGB II befasst sich mit der Grundsicherung (Hartz IV). Zurzeit werden 4788 Arbeitslose dem SGB III und damit der Arbeitsagentur zugeordnet.

Das sind 394 mehr als im Juni und 169 mehr als vor einem Jahr. 6.000 Frauen und Männer werden gemäß SGB II von den Jobcentern der Region betreut - 254 mehr als vier Wochen zuvor aber 383 weniger als im Juli 2018. Nach wie vor verzeichnet die Arbeitsagentur in der Region viele Stellenangebote. 1.040 wurden dem Arbeitgeberservice allein im Juli gemeldet, insgesamt sind damit bei der Agentur 5.871 offene Stellen gemeldet. Auf dem Ausbildungsmarkt gibt es ebenfalls noch viel Spielraum - auch wenn die ersten Ausbildungsverhältnisse nun bald starten und die meisten Verträge zwischen Arbeitgebern und ihrem Nachwuchs längst unterschrieben sind.

Von den 2.856 jungen Menschen, die sich seit letztem Oktober bei der Berufsberatung meldeten, um sich bei der Suche nach einer Lehrstelle helfen zu lassen, gelten derzeit noch 749 als unversorgt. Ihnen stehen 1.325 offene Ausbildungsangebote gegenüber, gemeldet worden waren ursprünglich 3.781. Damit kommen aktuell auf jeden noch unversorgten Bewerber rund 1,8 unbesetzte Ausbildungsstellen. Viele junge Menschen möchten eine Ausbildung als Verkäuferin, Verkäufer aber auch als KFZ-Mechatroniker starten. Jedoch finden sich im Handwerk keine Auszubildenden mehr. Bäckereien, Fleischerein und auch in der Gastronomie werden Menschen zur Ausbildung noch gesucht.

Positives bei der Langzeitarbeitslosigkeit (LZA)

Positives konnte bei der Langzeitarbeitslosigkeit (LZA) festgestellt werden. Waren es im Bezirk der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen im Jahr 2008 noch 4.694 im Jahresdurchschnitt, so waren es im Jahr 2018 im Jahresdurchschnitt nur noch 2.817. Ein Rückgang von rund 40 Prozent. LZA im Juli 2019 lag bei 2.512, davon 54,3 Prozent Männer (Stand Juni 2019) und 45,7 Prozent Frauen (Stand Juni 2019). Der Anteil Geringqualifizierter/ohne Berufsabschluss lag bei 59,5 Prozent (Stand Juni 2019); Ältere – 55 Plus (Stand Juni 2019) 32,9 Prozent und länger als zwei Jahre arbeitslos 49,2 Prozent. Auch in ganz Rheinland-Pfalz gab es mehr arbeitslose Frauen und Männer, wusste Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit im Pressegespräch zu berichten. Die Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag über dem Vorjahresniveau, es gibt eine geringere Nachfrage nach Arbeitskräften und noch insgesamt 10.300 Ausbildungsstellen warten auf die passenden Bewerberin oder den passenden Bewerber, gab sie bekannt. Die Langzeitarbeitslosigkeit ist in den letzten Jahren gesunken und seit Januar ist das Teilhabechancengesetz in Kraft getreten. Bis Juli konnten 680 Frauen und Männer von den neuen Förderinstrumenten profitieren.

Hierbei erhalten Arbeitgeber einen Lohnkostenzuschuss, wenn sie ehemals langzeitarbeitslose Menschen ein sozialpflichtiges Beschäftigungsverhältnis auf dem allgemeinen oder sozialen Arbeitsmarkt anbieten. Über dieses Projekt konnte auch Tanja Wannigmann nur positives berichten, denn sie nahm die Chance wahr. Probleme in der Familie zwangen sie zur Aufgabe ihrer Arbeit. Natürlich ging es ihr nicht gut und sie musste sich arbeitslos melden. Sie nahm an Maßnahmen teil und bekam nun die Option bei der AWO zu einer Probearbeit. Sie hat wieder Mut gefasst, sie will arbeiten und da kommt ihr nun das neue Teihabechancengesetz zu Gute. „Natürlich sind diese Förderungen sehr umfassend, aufwändig und mit hohen Kosten verbunden“, räumte Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen ein.

„Doch diese Investitionen lohnen sich in jeder Hinsicht, wenn es gelingt, auf diese Weise zumindest einen Teil jener Menschen dauerhaft zu einer Beschäftigung zu verhelfen, die bislang kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt habe.“

US

Im Pressegespräch in der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen folgte auch dieses Jahr die Vorstellung der aktuellen Situation am Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz und im Bezirk der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen.

Im Pressegespräch in der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen folgte auch dieses Jahr die Vorstellung der aktuellen Situation am Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz und im Bezirk der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen.

Stellten die aktuellen Zahlen am Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz und im Bezirk der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen im Besonderen vor. Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit, Tanja Wannigmann (Teilnehmerin am Förderprojekt 16I), Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, Birgit Maria Altmeier (Leitung Geschäftsbereich Personalmanagement AWO Rheinland-Pfalz) und Guido Steffens (Bereichsleiter Jobcenter Stadt Koblenz). (v.l.) Fotos: Udo Stanzlawski

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