Gelungene Premiere im Dorfgemeinschaftshaus Stahlhofen
Züge rollten durch Dioramen und Fantasielandschaften
Ausstellung des Christlichen Modellbahn Teams begeisterte Groß und Klein

Stahlhofen. Strahlende Augen, glückliche Kinder, zufriedene Eltern, rund 450 Besucher aus allen Altersschichten, engagierte Helfer, erleichterte und zufriedene Organisatoren – das ist die Kurzfassung einer Modelleisenbahn-Ausstellung, die am letzen Septemberwochenende erstmals in der Verbandsgemeinde Montabaur stattfand. Vom deutschlandweit tätigen „christlichen modellbahn team e.V.“ (cmt) im Dorfgemeinschaftshaus Stahlhofen aufgebaut, erwies sich die Präsentation der kleinen Bahnen in den Größen „H0“ (Maßstab 1:87), „N“ (1:160) und „Z“ 1:220) in unterschiedlichsten Gestaltungsvarianten insbesondere am Sonntag als echtes Zugpferd.
Optischer Mittelpunkt war eine in schwarz-weiß-roten Farbtönen gestaltete und in einem beleuchteten Messestand präsentierte Märklin-H0-Anlage, die zum Nachdenken über das Thema „Schuld und Sühne“ und die christliche Antwort dazu anregen will. Dazu gesellte sich eine große Modulanlage der Spurweite „N“, die in L-Form eine fein ausgestaltete, doppelgleisige Hauptstrecke „irgendwo in Mitteldeutschland“ zum Thema hat und mit zahlreichen besonderen Licht- und Funktionseffekten punkten kann, sowie eine farbenfrohe Vierjahreszeitenanlage in der gleichen Spurweite, deren Erbauer ein Faible für aus Naturmaterialien hergestellte Bäume und Büsche hat. Als weiterer Hingucker und Dauergesprächsthema entpuppte sich in einer anderen Ecke des Lindensaales eine etwa zwei Quadratmeter große „Trix-Dreileiter-H0“-Anlage, die die erste deutsche Eisenbahn, den sogenannten „Adler“ in zeitgemäßer Form präsentierte. Die „Boden- und Teppichbahner“ konnten auf grünem Rasenteppich mit Playmobil-Schienen ihre eigene Anlage bauen und Züge als eigener „Fahrdienstleiter“ über die Gleise rollen lassen. Eine kleine Märklin-„Spur Z“-Anlage im Maßstab 1:220, der noch immer kleinsten Serieneisenbahn der Welt, mit Gleisen, die gerade einmal 6,5 Millimeter breit sind, sowie ein richtiges Autokino im Maßstab 1:87, in dem „echte“ Filme zu sehen sind, und mehrere sogenannte „Dioramen“, also Exponate, die Eisenbahn- oder Landschaftsthemen als Stillleben in möglichst nah am Original nachgebildeten Ausschnitten präsentieren, ergänzten die Ausstellungspalette.
Modellbau einmal selbst ausprobieren
Für Kinder und Jugendliche gab es im Obergeschoss des Dorfgemeinschaftshauses ein intensiv genutztes und bestens betreutes Bastelangebot samt Anregungen zum Hobby per Buch, Zeitschrift oder multimedial mittels Videofilmen und DVDs.
Als zweiten Ausstellungsschwerpunkt konnten die großen und kleinen Besucher die private, acht Meter lange, eineinhalb bis zwei Meter breite Märklin-H0-Modelleisenbahn von Michael, Oliver und Margret Kien („MOMs Modellbahntraum“) sowie mehrere Exponate einer früheren Anlage in deren nahe gelegenem Privathaus besichtigen. Der große „Schattenbahnhof“, die dargestellte Kirmesszenerie sowie ein Schaustück zu selbstfahrenden Autos (Faller-Carsystem) und ein wunderbar detailliert ausgestaltetes Anlagenstück mit fahrender Seilbahn führten neben der Größe der Anlage und der Länge der Zuggarnituren auch hier zu reichlich staunenden und bewundernden Gesichtern.
Fazit der Veranstalter und der Besucher: Premiere gelungen, Fortsetzung wünschenswert.
Der Dank der Organisatoren galt auch den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern und der Ortsgemeinde Stahlhofen, die alles tat, um die Ausstellung in ihrem Dorfgemeinschaftshaus möglich zu machen. So wurde sogar das Wahllokal verlegt, „weil die Eisenbahn früher gebucht hatte“, wie Patrick George, Bürgermeister der 720-Seelen-Gemeinde, mit einem Schmunzeln bestätigte. „Eine solche Unterstützung wie hier in Stahlhofen ist ungewöhnlich und beeindruckend. Dafür sind wir überaus dankbar und kommen gerne einmal wieder“, betont Albert Többen, Vorstandsmitglied des cmt und Erbauer der Adler-Anlage.

Die ausgestellten Modelleisenbahnanlagen lockten zahlreiche Besucher ins Dorfgemeinschaftshaus.

Im Wohnhaus der Familie Kien konnte – ergänzend zur Ausstellung – deren liebevoll gestaltete H0-Anlage bestaunt werden.