Symbolbild  Quelle: pixabay.com

Am 29.09.2023

Allgemeine Berichte

Verweigerungshaltung des Bundes gefährdet flächendeckende Anwendung des Deutschland-Tickets

Zukunft des Deutschland-Tickets im VRM

Region. Am 30. September 23 endet der im Regionalisierungsgesetz des Bundes enthaltene sog. „Anwendungsbefehl“ zur Anwendung des Deutschland-Tickets. Damit wären ab dem 1. Januar 2024 alle zukünftigen Mehrkosten im Zusammenhang mit dem Deutschlandticket, die über die von Bund und Ländern bereitgestellten Geldmittel in Höhe von 3 Mrd. Euro hinaus gehen, von den kommunalen Gebietskörperschaften (Landkreise und kreisfreie Städte) als Aufgabenträger im ÖPNV zu finanzieren sein.

Die vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ermittelte Unterfinanzierung bzw. Finanzierungslücke für das Jahr 2024 in Höhe von rd. 400 Mio. Euro bedeutet für die Kreise und Städte eine nicht mehr finanzierbare Mehrbelastung. Die aktuelle Situation der äußerst angespannten kommunalen Haushalte lässt gemäß den Aussagen der kommunalen Spitzenverbände eine weitere Belastung der Kommunen nicht zu. Die nicht gedeckten Ausgaben für die Ausgleichszahlungen des Deutschland-Tickets, das auf Initiative des Bundesverkehrsministeriums am 1. Mai 23 eingeführt wurde, müssen nach Auffassung der beteiligten Verbände sowie des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel auch weiterhin durch die Bundes- und Landesregierungen finanziert werden. Den Kommunen fehlen hierzu die erforderlichen Finanzmittel, und eine Zusatzbelastung in Höhe von bundesweit 400 Mio. Euro ist, so der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel, Stephan Pauly, absolut illusorisch.

Daher hat die Gesellschafterversammlung der VRM GmbH am Dienstag, 26. September 23, den Beschluss gefasst, die Fortsetzung des Deutschland-Tickets zum bisherigen Preis in Höhe von 49 Euro mit einem vollumfänglichen und auskömmlichen Finanz- und Finanzierungsausgleich durch Bund und Länder zu verlangen. Mit dieser Forderung verbinden die VRM-Gesellschafter die konsequente Ablehnung der derzeit diskutierten Tariferhöhung von 49 Euro auf 59 Euro ab dem 1. Januar 24.

Falls sich Bund und Länder zu keiner für die kommunalen Aufgabenträger auskömmlichen Finanzierung des Deutschland-Tickets einigen sollten, wird, so der Beschluss von Dienstag, das Deutschland-Ticket ab einem von der Gesellschafterversammlung näher zu bestimmenden Termin, spätestens ab dem kommenden Frühjahr 2024 innerhalb des VRM nicht mehr anerkannt und verkauft.

Eine Preiserhöhung des Deutschland-Tickets ist weder den Kunden noch den Landkreisen und kreisfreien Städten zuzumuten. „Eine Verteuerung des Deutschland-Tickets müsste von den Kreisen und kreisfreien Städten als Kostenträger des Schülerverkehrs unmittelbar mitfinanziert werden. Allein für die Landkreise und die Stadt Koblenz im VRM würde dies eine jährliche Mehrbelastung von rd. 7,5 Mio. Euro bedeuten. Geld, das den Kommunen nicht zur Verfügung steht“, so Geschäftsführer Pauly. Er kritisiert weiter: „Nach nicht einmal einem halben Jahr seit Einführung des Deutschland-Tickets über eine Tariferhöhung von fast 20 Prozent zu spekulieren, ist unseriös.“ Darüber hinaus stellt er infrage, ob eine 20prozentige Erhöhung eines im bundesweiten Nahverkehr gültigen Tarifangebotes seitens der dafür zuständigen Behörden überhaupt genehmigungsfähig sei.

Pauly weiter: „Eine Tariferhöhung zum jetzigen Zeitpunkt ist nach meiner Auffassung zur Schließung von Finanzierungslücken des Tickets absolut untauglich. Ich erwarte, dass mit der Tariferhöhung zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV das Ticket wieder kündigen werden. In Zeiten einer stetigen Mehrbelastung der Bürgerinnen und Bürger, z. B. durch steigende Energiekosten, das sozialfreundliche Deutschland-Ticket zu verteuern, ist weder kundenorientiert noch bei der von Bund und Ländern geforderten Verkehrswende hilfreich. Statt die Kunden des ÖPNV sowie die kommunalen Gebietskörperschaften zusätzlich zu belasten, ist es zur Aufrechterhaltung eines nutzer- und kundenfreundlichen Tarifangebotes im Nahverkehr von größter Bedeutung, das Deutschland-Ticket zu seinem jetzigen Preis beizubehalten.“

Falls es über die zusätzlich erforderlichen Finanzmittel in Höhe von 400 Mio. Euro bis Oktober dieses Jahres zu keiner Einigung zwischen Bund und Ländern kommt, sieht sich der VRM dazu gezwungen, das von den Gesellschaftern der VRM GmbH am 26. September 23 beschlossene Ausstiegsszenario bis spätestens Mai 2024 umzusetzen.

„Angesichts der fast 80.000 Kunden des Deutschland-Tickets allein im VRM würde ich einen solchen Schritt im Sinne unserer Kunden außerordentlich bedauern.“ Ohne ausreichende Finanzierungsdecke kann nach Auffassung des VRM-Geschäftsführers das äußerst kundenfreundliche und sehr erfolgreiche Angebot „Deutschland-Ticket“ im VRM über das Frühjahr 2024 hinaus nicht aufrechterhalten werden.

Der endgültige Ausstieg würde das Ende eines flächendeckenden Deutschland-Tarifs im Nahverkehr bedeuten, da sich im VRM mit einer Fläche von über 6.400 qkm zahlreiche wichtige Eisenbahnverbindungen im Nord-Süd- sowie im Ost-West-Verkehr im Eisenbahnknoten Koblenz befinden.

Möchten Sie mehr über den VRM und seine Angebote wissen? Unter 0800 5 986 986 (kostenfrei, täglich von 8 bis 20 Uhr) oder www.vrminfo.de erhalten Sie weitere Informationen. Pressemitteilung Verkehrsverbund Rhein-Mosel GmbH

Weitere Themen

Symbolbild Quelle: pixabay.com

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Lothar Gast: Wo kann man bei der Musterung seinen Rollator und die Sauerstoffflasche parken?
  • Monika Engler: Naja, es kommt immer auf den Ton an, wie in Deutschland etwas kommuniziert wird. Vielleicht könnte Herr Fratzscher auch Pensionär/innen ins Visier nehmen, auch wenn sie nicht in die Rentenkassen einzahlen mussten.
  • Tünn : Ich finde die Idee erbärmlich. Gerade die Männer der Generation hatten lange Wehrpflicht und sollen jetzt noch so ein Jahr machen. Das geht garnicht. Soll die junge Generation mal ran. Hauptsache ein...
  • D. Borrmann: Altersdiskriminierung im Tarnmantel der Fürsorge Ich bin 70 Jahre alt und arbeite seit über fünf Jahrzehnten – seit vier Jahren in Teilzeit, aber mit voller Hingabe. Auch mit 71 werde ich weiterarbeiten, so der liebe Gott mich lässt.
  • Lothar Pohl : Mit der Pension die sich aus der Besoldungsgruppe ergibt lebt er auch mit einem Drittel weniger mehr als gut. Viel mehr tun mir die armen Menschen leid die alles verloren haben und bis heute auf Hilfe warten
Anzeige Holz Loth
Pellenzer Lehrstellen- und Informationsbörse 2025
Stein- und Burgfest
Anzeige KW 36 / Robotik und Künstliche Intelligenz
CNC-Fräser/CNC-Bediener (m/w/d)
Sonderseite Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler
Neukunden Imageanzeige
Empfohlene Artikel

Kripp. Der Eine-Welt-Fairein beteiligte sich in diesem Jahr zum zweiten Mal am Vito-Cup des SV-Kripp. Letztes Jahr fand eine Aktion zu fairem Handel mit einem Stand des Welt-Ladens Remagen-Sinzig statt und der Fairein beteiligte sich mit einem Quiz, bei dem die Gewinner faire Produkte gewinnen konnten.

Weiterlesen

Kreis Cochem-Zell. Insgesamt acht Schülerinnen und Schüler von der 8. bis zur 13. Klasse hatten die Möglichkeit, spannende Einblicke in die Arbeit einer modernen Verwaltung zu erhalten und die vielfältigen Aufgaben des öffentlichen Dienstes mitzuerleben. Ziel des Schnupperpraktikums war es, den Teilnehmenden die verschiedenen Ämter und deren Aufgaben näherzubringen und sie für eine berufliche Laufbahn im öffentlichen Dienst zu begeistern.

Weiterlesen

Bad Breisig. Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Saal des Jugend- und Kulturbahnhofs in Bad Breisig, als im Rahmen der Kulturbühne, organisiert von der Tourist-Information Bad Breisig, Anke Jansen und ihre Musiker das Musiktheaterprogramm „So oder so ist das Leben – Eine Hommage an Hildegard Knef“ auf die Bühne brachten.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Achtjähriges Kind blieb glücklicherweise unverletzt

Vallendar: Betrunkene Eltern bauen Autounfall

Vallendar. Am Freitag, 5. September, gegen 22.55 Uhr konnten Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Bendorf nach Abschluss einer Verkehrsunfallaufnahme auf der B42 in Vallendar in einiger Entfernung einen Verkehrsunfall beobachten. Ein PKW befuhr die B42 in Fahrtrichtung Koblenz und überfuhr hierbei in der Ortslage Vallendar, auf gerader Strecke, eine Verkehrsinsel samt Verkehrsschild. Der PKW kam im Anschluss am rechten Fahrbahnrand zu stehen.

Weiterlesen

Mehrere Autos in Mitleidenschaft gezogen

Bendorf: 18-Jährige liefern sich Verfolgungsjagd mit Polizei

Bendorf. Am Freitag, gegen kurz vor 13 Uhr, sollte in der Hüttenstraße, durch Kräfte der Polizei Bendorf, ein silberner Pkw DB, mit BIN-Kennzeichen, einer Verkehrskontrolle unterzogen werden. Der mit zwei männlichen Personen besetzte Pkw entzog sich zunächst der Kontrolle. Hierbei beschädigte er auf der Flucht mehrere am Fahrbahnrand abgestellte Pkw, die Schadenshöhe ist aktuell noch nicht bekannt.

Weiterlesen

Vallendar. Am Freitag, 5. September, gegen 22.10 Uhr wurde der Polizeiinspektion Bendorf ein Verkehrsunfall zwischen einem Motorrad und einem PKW in der Rheinstraße/B42 in Vallendar gemeldet. Durch einen unabhängigen Zeugen wurde angegeben, dass der 16-jährige Motorradfahrer aus dem Kreis Mayen-Koblenz die B42 aus Fahrtrichtung Koblenz mit überhöhter Geschwindigkeit befahren habe. In der Ortslage...

Weiterlesen

Dauerauftrag
Dauerauftrag Imageanzeige
Stellenanzeige Fahrer
Stellenanzeige kaufmännischer Mitarbeiter
Kirmes in Plaidt
Oberwinterer Marktgeflüster, 14.09.25
Weinfest in Altenahr
Kirmes in Heimersheim, 12. – 14.09.25
Kirmes Ettringen
Kirmes Ettringen
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, August/September2025
Ausverkauf - Allgemeine Anzeige
Stein- und Burgfest
Skoda 130 Jahre Paket
Gesundheitsexperten Bad Neuenahr-Ahrweiler