Allgemeine Berichte | 09.05.2025

Interview mit Franziska Zimmer von der Feuerwehr Koblenz:

„Brände entstehen oft ganz unbemerkt“

Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr.  Foto: ROB

Koblenz. Brände im eigenen Zuhause gehören zu den erschreckendsten Ereignissen, die Menschen treffen können. Neben materiellen Schäden bedrohen sie auch Leib und Leben. Doch wie entstehen solche Brände – und was kann man tun, um sie zu vermeiden? BLICK aktuell hat mit Franziska Zimmer von der Stabstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr Koblenz gesprochen. Im Interview erläutert sie die häufigsten Brandursachen und gibt wertvolle Hinweise zur Prävention und zum richtigen Verhalten im Ernstfall.

BLICK aktuell: Was ist der Hauptgrund für Brände in Wohnhäusern?

Franziska Zimmer: Die Hauptursache ist seit vielen Jahren eine fehlerhafte elektrische Anlage bzw. Elektrizität. Im Jahr 2023 liegt die Elektrizität mit gut 32 Prozent vorne bei den Brandursachen (Angabe des IFS – Institut für Schadenverhütung). Hier sei etwa ein durchbrennendes Ladekabel, Stromkabel, Akkumulatoren und ähnliche zu erwähnen. Mit 22 % folgt menschliches Fehlverhalten als Ursache für Brände. In Wohnungen treffen wir häufig das auf dem Herd vergessene Essen an oder etwa die Zigarette im Bett – hier kann man sagen, dass das glücklicherweise immer seltener wird, auch dank entsprechender Aufklärung. Glücklicherweise liegt die Brandstiftung als Ursache laut IFS mit 9 Prozent in einem recht niedrigen Bereich.

BLICK aktuell: Oft scheinen Brände fahrlässig ausgelöst zu werden. Beispiele sind hier der Adventskranz oder angebranntes Essen. Wie können solche Brände vermieden werden?

Franziska Zimmer: Tatsächlich hilft hier häufig nur eine gezielte Aufklärung der Bevölkerung. Man kann nicht oft genug auf den richtigen Umgang mit offenem Feuer und auf das richtige Verhalten im Brandfall hinweisen. Hier leisten die Feuerwehren bereits in Kindergärten und Grundschulen einen wertvollen Beitrag in der Aufklärung und Schulung. Aber auch technische Vorrichtungen wie zum Beispiel der Herd, der automatisch abschaltet, sobald er überhitzt oder sobald Wasser überkocht, können helfen.

BLICK aktuell: Stellen Sie als Angehörige der Feuerwehr fest, dass es auch völlig „schuldlos“ zu Bränden in Wohnhäusern kommt, zum Beispiel durch einen technischen Defekt?

Franziska Zimmer: Wie in Punkt eins beschrieben, ist es sogar der häufigere Fall. Mit gut 21 Prozent laut IFS bleibt die Brandursache häufig unbekannt.

BLICK aktuell: Falls es doch zum Brand kommt: Ist der Versuch, das Feuer selbst zu löschen, sinnvoll oder sollte lieber sofort die Feuerwehr verständigt werden?

Franziska Zimmer: Das kann man pauschal nur schlecht beantworten. Grundsätzlich kann ein Entstehungsbrand mit einem geeigneten Löschmittel, etwa einem Feuerlöscher oder aber einem Eimer Wasser, selbst gelöscht werden. Wichtig ist aber, dass man nicht versucht, selbst zu löschen, wenn etwa der Raum bereits stark verraucht ist. Hier heißt es dann: die Türe schnellstmöglich schließen und das Gebäude verlassen. Kindern und hilfsbedürftigen Menschen sollte man, wenn es gefahrlos möglich ist, helfen, ebenfalls das Gebäude oder die Wohnung zu verlassen. Wichtig ist es vor allem aber, schnellstmöglich über den europaweiten Notruf 112 die Feuerwehr zu alarmieren. ROB

Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr. Foto: ROB

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