Spatenstich zum Neubau der Nordtangente Koblenz-Metternich
Eine deutliche Verkehrsentlastung
Stadt und Land investieren 8,4 Mio Euro für eine bedeutende Infrastrukturmaßnahme

Koblenz-Bubenheim. Der leitende Baudirektor Bernd Cornely vom Landesbetrieb Mobilität Cochem-Koblenz konnte am Kreisverkehr K12 „An der Römervilla“ zahlreiche Gäste zum Spatenstich begrüßen. Bereits am frühen Morgen ging es an den Baustart zur Nordtangente Koblenz-Metternich. In seiner Rede stellte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz fest, das es nicht mehr genau heraus zu finden ist, wann genau man sich mit diesem Thema schon befasst hat. Manche sagen, es sind schon 60 Jahre, also sehr sehr lang, doch nun ist man endlich an einen Punkt geraten, wo der Spatenstich auch signalisiert - jetzt geht es los und das ist eine wichtige Entscheidung. Weiter sprach Lewentz auch von einer deutlichen Verkehrsentlastung innerhalb kürzester Zeit. Die derzeitigen Verkehrsverhältnisse in Koblenz sind schlecht. Im Nordwesten leiden die B416 und B9 unter hoher Verkehrsbelastung und auch der starke Durchgangsverkehr auf der L52alt beeinträchtigt alle Verkehrsteilnehmer erheblich. Ein erhöhtes Unfallrisiko sowie eine verminderte Wohnqualität durch Lärm- und Abgasbelastungen sind die Folge. Es besteht dringender Handlungsbedarf, so der Minister. Bei diesem Bauvorhaben handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Koblenz und dem Land Rheinland-Pfalz. Bereits Ende der 60er Jahre bestanden erste Planungsabsichten. Mehrere Varianten wurden untersucht. Der Neubau der L52 wurde als vierspurige Nordtangente geplant. Aus Kostengründen wird jetzt eine zweispurige Entlastungsstraße umgesetzt. Die vierspurige Linienführung kann später realisiert werden erklärte Roger Lewentz. Die rund 2,5 Kilometer lange L 52 wird von der „Rübenacher Straße“ in Metternich über die Stadtstraße „Weinackerweg“ und die L 127 „Bubenheimer Weg“ bis zur Stadtstraße „An der Römervilla“ in Koblenz-Bubenheim verlaufen. An das bestehende Straßennetz angebunden wird die neue Trasse durch den Umbau des bestehenden Kreisels K12 „An der Römervilla“ - hier wird eine leistungsfähige lichtsignalgeregelte Kreuzung entstehen - mit einem Straßendurchbruch in Metternich, einem Kreisverkehr „Weinacker“ und einer verkehrsgerechten Einmündung der L127 bei Bubenheim. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2018 geplant. Die Gesamtkosten der Nordentlastung belaufen sich auf rund 8,4 Millionen Euro. Dabei investiert die Stadt Koblenz rund 4,1 Millionen Euro und das Land Rheinland-Pfalz stellt rund 4,3 Millionen Euro im Landesstraßenbauprogramm bereit. In seiner Rede stellte der Innenminister auch gleich das Straßenbauprogramm für den Landesstraßenbau 2016 vor. So werden insgesamt 87 Millionen Euro nach Planungen der Landesregierung für den Landesstraßenbau im Jahr 2016 zur Verfügung stehen. Hierbei sind 333 einzelne Vorhaben verzeichnet. Rund drei Millionen Euro fließen in Neubauprojekte. Mit rund 327 Straßenbauvorhaben setzt das neue Landesstraßenbauprogramm in den kommenden Jahren einen klaren Schwerpunkt bei der Erhaltung des bestehenden Straßennetzes. Von diesen Projekten sind fast 130 laufende Maßnahmen. Rund 140 Maßnahmen sollen in 2016 baulich begonnen werden; 60 Projekte sind als Vormerkungen für das Bauprogramm 2017 vorgemerkt. Darüber hinaus sind im Bauvorhaben rund 24 Radwegeprojekte berücksichtigt. Wir stecken im Spannungsfeld der gesetzlich verankerten Schuldenbremse und dem Bedürfnis öffentliche Mittel wirtschaftlich, effizient und nachhaltig einzusetzen. Da es auch in Zukunft die Straße sein wird, die die Hauptlast unseres Verkehrs tragen wird, gilt es heute die richtigen Schritte zu gehen, so der Minister. Für Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig war dieser Spatenstich ein bemerkenswerter Vorgang. In Bubenheim ist durch die zahlreichen Baumaßnahmen im Industriegebiet eine hoch frequente Verkehrssituation eingetreten, bei der der Gedanke des Ausbaus der Verkehrsinfrastruktur fast täglich sichtbar ist. So war es eine gute Entscheidung den Ausbau am Kreisel „An der Römervilla“ zu beginnen, denn hier wird es in kurzer Zeit doch eine sichtbare Verbesserung der Verkehrssituation geben, so der OB in seinen Ausführungen. Es folgte der offizielle Spatenstich und alle waren sich in abschließenden Gesprächen einig - es ist ein wichtiger Schritt für die Region an den Start gegangen. -US-

Zum Spatenstich an den Kreisel „An der Römervilla“ waren zahlreiche Gäste und Medienvertreter gekommen.

(v.l.) Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig und Innenminister Roger Lewentz freuten sich, dass es endlich im Thema Nordtangente los geht.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz ging in seiner Rede auch auf das Landesstraßenbauprogramm in den kommenden Jahren ein.