Sebastian Müller spendet seine Stammzellen für einen fremden Menschen. privat

Am 10.11.2014

Allgemeine Berichte

Bundeswehroffizier Sebastian Müller aus Koblenz will einem Leukämiepatienten helfen

Stammzellspender schenkt einem an Leukämie Erkrankten Hoffnung

Typisierungstermine im November und Dezember

Koblenz. Ein kleiner Piek vor einem Jahr war Sebastian Müllers erster Schritt auf dem Weg zum Lebensretter. In der Falckenstein-Kaserne in Koblenz ließ sich der 26-Jährige aus Koblenz im Sommer 2013 als Stammzellspender bei der Stefan-Morsch-Stiftung registrieren. Jetzt hat der Offizier den zweiten entscheidenden Schritt getan: Er hat seinem an Leukämie erkrankten "genetischen Zwilling", einem ihm völlig fremden Menschen, mit einer Stammzellspende die Chance gegeben, den Blutkrebs zu besiegen: „Ich hoffe, dass ich dem Patienten helfen und er überleben kann.“ Sebastian Müller, 2013 bereits in Koblenz stationiert, überlegte nicht lange: „Eigentlich wollte ich nur zur Blutspende. Typisieren ließ ich mich dann spontan.“

Suchanfragen aus aller Welt

Eine Sprecherin der Stiftung erklärt: „Das Blut wird in unserem hauseigenen Labor auf die transplantationsrelevanten Gewebemerkmale, die HLA-Werte, untersucht.“ Die Daten werden dann anonym im deutschen Zentralregister des ZKRD gespeichert. Dort laufen die Suchanfragen aus aller Welt auf. Gibt es eine Übereinstimmung mit den Daten eines Patienten, wird die entsprechende Stammzellspenderdatei informiert, die sich dann mit dem Spender in Verbindung setzt.

Als Spender infrage kommen

Im April 2014 meldet sich eine Mitarbeiterin der Stefan-Morsch-Stiftung bei Sebastian Müller: Er kommt als Spender für einen Patienten infrage. „Das hat mich überrascht. Dann habe ich mich gefreut, dass ich helfen kann“, erinnert sich der Soldat. Wenige Wochen später stand fest, dass er der optimale Spender ist. „Nach diesem Anruf hatte ich erst mal Bedenken“, sagt er. Die Mitarbeiter der Stiftung beraten und begleiten Sebastian Müller während der Vorbereitungsphase.

Stammzellen befinden sich im Knochenmark

Dann beginnt die entscheidende Phase vor der Transplantation: Mit der Übertragung von Stammzellen bekommt der Patient ein neues blutbildendes System. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark. Um sie zu übertragen, gibt es zwei Möglichkeiten: Die Entnahme peripherer Blutstammzellen aus dem Blut – ähnlich wie bei einer Plasmaspende oder Dialyse. Dazu wird dem Spender einige Tage lang ein körpereigener Botenstoff verabreicht, der die Stammzellen aus dem Knochenmark in das Blut übergehen lässt. In einer Entnahmestation werden dann die Stammzellen aus dem Blut herausgefiltert bzw. zentrifugiert. Apherese heißt dieses Verfahren, das heute am häufigsten angewandt wird.

Knochenmarkspende

Bei der klassischen Methode – der Knochenmarkspende – entnehmen die Mediziner Knochenmark aus dem Beckenknochen des Spenders – niemals aus dem Rückenmark. Dieser Eingriff dauert zirka eine Stunde. Weder der Spender noch der Patient erfahren zu diesem Zeitpunkt, wer der andere ist. Sebastian Müller und sein Empfänger bleiben in jedem Fall bis zum Ablauf von zwei Jahren anonym. Erst danach besteht die Möglichkeit, je nach Gesetzeslage des Landes, in dem der Patient lebt, dass sie sich kennenlernen können.

Die nächsten Termine

An folgenden Terminen bestimmt im Rahmen der Blutspende beim DRK die Möglichkeit sich als Stammzellspender registrieren zu lassen: Freitag, 21. November, von 12.30 bis 18 Uhr, Koblenz, Aleris GmbH, Schulungszentrum, Carl-Spaeter Straße 10 und am Dienstag, 9. Dezember, von 11 bis 15 Uhr, Koblenz, Fa. Stabilus, Kantine.

Sebastian Müller spendet seine Stammzellen für einen fremden Menschen. Foto: privat

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