Allgemeine Berichte | 15.01.2025

Interessante Hintergründe zum Ex-Präsidenten und Friedensnobelpreisträger, der am 29. Dezember 2024 verstorben ist

Unkeler Journalist traf Jimmy Carter 1984 persönlich

von Hans-Joachim Röder

Jimmy Carter.  Foto: Hans-Joachim Röder

Unkel. Jimmy Carter, US-Präsident von 1977 bis 1981, verstarb am 29. Dezember 2024 im Alter von 100 Jahren. Der ehemalige Mittelamerika-Auslandskorrespondent Hans-Joachim Röder aus Unkel, in dieser Zeit tätig für diverse Medien, u.a für den Hörfunk der Deutschen Welle von 1981 bis 1988, sowie späterer journalistischer Mitarbeiter des Krupp-Verlages (von 2000 – 2014), traf Jimmy Carter 1984 persönlich in Nicaragua. Es war vor dem Gebäude einer nicaraguanischen Wirtschaftsvereinigung in Managua. Ich hatte dort ein angemeldetes Interview mit einem Repräsentanten der nicaraguanischen demokratischen Wirtschaftsgruppe. Es war die Regierungszeit der Sandinisten / der FSLN, unter Präsident Daniel Ortega, heute erneut wieder Präsident Nicaraguas.

Man sagte mir vor dem Büro der Wirtschaftsgruppe, ich müsse mich für mein angemeldetes Interview noch etwas gedulden. Ich war der einzige anwesende Journalist vor Ort. Grund der Verzögerung: Es sei gerade eine hohe US-amerikanische Persönlichkeit im Büro anwesend.

Ich war völlig perplex, als ich Jimmy Carter aus der Tür schreiten sah und ihn spontan fragte, ob ich Fotos von ihm mit Vertretern der Wirtschaftsgruppe machen dürfe. Er begrüßte mich sehr herzlich und willigte sofort ein. Zum Abschied sagte er auf Englisch: „Meine besten Grüße nach Deutschland“. In Erinnerung bleiben mir bis heute die Freundlichkeit und Menschlichkeit, die Jimmy Carter ausstrahlte, auch mir, einem kleinen Korrespondenten, gegenüber.

Dies waren meine persönlichen Eindrücke: Aber anzumerken ist hier, dass Jimmy Carter nach seiner Präsidentschaft sich für weltweiten Frieden einsetzte (u.a Camp David der von ihm vermittelte /Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten), sondern auch auf Friedensmission in Mittelamerika unterwegs war, was damals und heute kaum in Medienberichten erwähnt wurde. Die 80iger Jahre waren für Mittelamerika die Zeiten revolutionärer bewaffneter Auseinandersetzungen, insbesondere in Nicaragua, El Salvador und in Guatemala, wo ich selbst mit sehr viel Glück nur sehr knapp zwei furchtbare Bombenattentate überlebte.

Ebenso wurde stets nur vom Erdnussfarmer Jimmy Carter aus dem US-Bundesstaat Georgia gesprochen, was nur ein Teil der Wahrheit ist. Dies jedoch erst ab Anfang der 50er Jahre, als sein Vater, der eine große Erdnuss- und Baumwollplantage bewirtschaftete, verstarb. Zu dem Zeitpunkt war Jimmy Carter Offizier bei der US-Marine (er meldete sich 1943 freiwillig zur Marine). Zu Ende seiner Dienstzeit auch auf Erprobungsfahrten, auf einem Atom-U-Boot stationiert war, zumal Carter auch ausgebildeter Ingenieur der US-Marine war. Auf Bitten seiner Mutter, nach dem Tod ihres Mannes, quittierte Jimmy Carter als ranghoher Reserve-Offizier seinen Dienst in der US-Marine, um die 2000 Hektar große elterliche Farm zu übernehmen.

In der Zeit als Jimmy Carter. u.a. 1984 auch auf Friedensmission in Nicaragua, unterwegs war, besuchte, auch der der damalige US-Präsident Ronald Reagan (von 1981 -1989) in den 80-er Jahren, u.a. Costa Rica, wie auch Papst Johannes Paul II. Nicaragua und Costa Rice, besuchte. Auch Reagan konnte ich hautnah in Costa Rica in dem Tagungshotel erleben, wie auch den Papst in seinem „Papamobil“.

Es waren insgesamt revolutionäre Zeiten, als die USA in den 80-er Jahren u.a. die Guerillagruppe der FDN militärisch unterstützte, die von Honduras gegen die nicaraguanische sandinistische Regierung operierte. So wie sich Johannes Paul II. für Frieden in Mittelamerika einsetzte, war es in dieser Zeit nach seiner -Präsidentschaft insbesondere Jimmy Carter, der sich weltweit für Frieden und Gerechtigkeit einsetzte, und dafür 2002 den Friedensnobelpreis erhielt.

Jimmy Carter. Foto: Hans-Joachim Röder

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Jetzt mitmachen: Der BLICK aktuell-HeimatCheck!

  • Frederik de Witt: Wer ist für die Straßen in Remagen verantwortlich. Mit dem Auto ist es ja kein Problem über die ganzen Schlaglöcher zu fahren, aber mit dem Fahrrad ist es der reinste Horror, und fast jede Straße hat Schlaglöcher.
  • Dieter Kramprich : Guten Tag. Ich möchte mich über die Straßen unmittelbar und weitläufig vom meinem Heimatort beklagen. Die L 87 von Waldorf Richtung Königsfeld. Die L 85 vom Ramersbach über Oberheckenbach Safel Kesseling. Die...
  • H. Scüller: Dem vermeintlichen Fortschritt im Bahnverkehr werden nicht nur zahlreiche Bäume geopfert, sondern nebenbei auch tausende Tiere, die im Oberleitungsnetz und den bahneigenen Hochspannungstrassen jährlich...

Lesung von Marco Martin fand begeisterte Zuhörer

  • Marco Martin: Ich bedanke mich recht herzlich für die Einladung des Bürgertreffs Bachem. Ich bin stolz dort mein neues Buch präsentieren zu können. Es war eine tolle Veranstaltung mit wunderbarem Publikum und empathischen Menschen.
  • Ute Schäfer : Ein wahnsinnig emotionales Buch. Gänsehaut pur... manchmal Tränen, aber auch mal ein befreiend Lachen. Muss man gelesen haben.
Dauerauftrag
Anzeige Haushaltsauflösungen und Ankauf
Illustration-Anzeige
Herbstbunt in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Herbstbunt Bad Neuenahr-Ahrweiler
Allerheiligen -Filiale MHK
Empfohlene Artikel

Unkel. Auf dem Stuxberg in Unkel ist am 22. Oktober 2025 ein Rheinsteig-Portal eingeweiht worden. Die Tourismus Siebengebirge GmbH, der Naturpark Siebengebirge, der Naturpark Rhein-Westerwald sowie die Verbandsgemeinde und die Stadt Unkel hatten zu der Eröffnung auf den Stux eingeladen.

Weiterlesen

Region. Für die Wahl der 55. Mittelrhein-Weinhoheiten sind fristgerecht drei vielversprechende Bewerbungen eingegangen. Alle drei Kandidatinnen bringen umfangreiche Erfahrungen als Weinhoheiten mit und verfolgen mit großem Engagement das Ziel, den Zusammenhalt in Deutschlands kleinstem Anbaugebiet weiter zu stärken und gemeinsam den Mittelrhein als Weinregion zu repräsentieren.

Weiterlesen

Region. Das Jahr 2025 ist am Mittelrhein geprägt durch große Wanderjubiläen: Der Rheinsteig feiert sein 20-jähriges Bestehen, der RheinBurgenWeg blickt auf 15 Jahre zurück. Passend dazu laden die Kommunen entlang der Prädikatswege im Herbst noch einmal zu besonderen Veranstaltungen ein, die Naturgenuss, Kultur und Wanderspaß miteinander verbinden.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Berufsverkehr wieder verstärkt in die Dämmerungszeiten, in denen Wild besonders aktiv ist

Zeitumstellung am Wochenende: Polizei warnt vor erhöhter Wildunfall-Gefahr

Kreis Euskirchen. In der Nacht von Samstag auf Sonntag (25./26. Oktober) werden die Uhren wieder auf Winterzeit umgestellt. Damit beginnt die dunklere Jahreszeit und für Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer steigt erneut die Gefahr von Wildunfällen.

Weiterlesen

Alles rund ums Haus
bei Traueranzeigen
Wir helfen im Trauerfall
Baumfällung & Brennholz
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, Oktober 2025
Herbstbunt in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Anzeige Herbstfest
Anzeige Tag der offenen Tür
Festival der Magier
Festival der Magier
Image
staatlich geprüfte Erzieher*innen (m/w/d)
Festival der Magier