Frauen-Union besuchte CASE PROJECT GmbH in Wanderath
Ein starkes Stück Integration
Baar/Wanderath. Die Frauen der Frauenunion trafen sich bei Johanna. Es war geplant, eine kleine Wanderung durch die schöne Umgebung von Baar zu machen. Das Ziel war Wanderath, wo die Gruppe das Behindertenheim Case Project, nach vorheriger Anmeldung besuchte. Die Frauen wollten sich über dieses Projekt informieren, um sich ein eigenes Bild machen zu können. Frau Plümecke, die Leiterin des Hauses freute sich über den Besuch, das Interesse an Ihrer Einrichtung und führte alle sogleich in den Rosengarten. Ein feiner großzügig angelegter Garten, natürlich mit vielen Rosen. Verantwortlich für den gepflegten Garten ist ein Heimbewohner.
Ein kleiner Gemüsegarten, der unter Anleitung der Betreuer mit den Bewohnern angelegt wurde. Ein Tisch war aufgestellt mit leckerem selbst gebackenen Kuchen und frischem Kaffee. In dieser Atmosphäre gelang lockere Gespräche mit Frau Plümecke und einer Betreuerin zu führen. Sie erklärten die Einrichtung und Sinn und Zweck des Projektes. Es wohnen dort Menschen mit psychischer Behinderung. "Unser Ziel ist es", so Frau Plümecke, "diese Menschen auf den rechten Weg zu bringen, durch Therapien aller Art. Wir haben dafür geschultes Personal."
Nebenan ist ein großes Werkshaus mit einem Schreinermeister.
Die Bewohner erstellen hier kleinere Sachen unter seiner Anleitung und können so feststellen, ob sie für die Arbeit eines Schreiners geeignet sind. Ja, sie können hier sogar eine Lehre machen. Andere dagegen werden von Betreuern in umliegende Ortschaften gefahren zu diversen Betrieben und Geschäften, wo sie tagsüber als Praktikanten arbeiten und abends wieder abgeholt werden.
Das fördert die Integration in ein normales Leben und stärkt ihr Selbstwertgefühl. Vom Heim betreut werden auch Menschen die am Ort in Außenwohngruppen zur Miete Wohnen. Dort können sie lernen ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Leider hat die Einrichtung mit teils verständliche Unmut der Nachbarschaft im Ort zu kämpfen. Viele Bürger fühlen sich gestört, verängstigt und belästigt. Die Jugendlichen schreien auf der Straße, laute Musik bis spät abends, laufen im Dorf herum und sorgen für Unruhe. Darauf angesprochen, sagte Frau Plümecke: „Wir sind keine geschlossene Anstalt, wir dürfen diese Leute nicht einsperren!“ Das sich viele Leute belästigt und unsicher fühlen, wenn die überwiegend Jugendlichen störend unterwegs sind, tut ihr leid. Trotzdem bittet sie um Verständnis und Akzeptanz für die Einrichtung.
Nach dem Kaffeeplausch im Rosengarten, führte Frau Plümecke die Gruppe durch das Haus, die Inneneinrichtung mit den Therapieräumen, Küche, Keller und Zimmer der Bewohner. Die Frauen der Frauenunion waren beeindruckt von der Einrichtung und den Menschen, die sich für dieses Projekt einsetzen. Nachdenklich kehrten sie zurück nach Oberbaar, wo sie noch einige Zeit im Kaminzimmer saßen und den Besuch Revue passieren ließen. Anschließend ging jeder von uns in sein „normales Zuhause“.
