Gerade zur Ferienzeit werden viele Tiere ausgesetzt - aber das ist nicht das einzige Problem.
Ausgesetzte Haustiere: „Es ist schlimm geworden“
Region. Es ist leider kein seltenes Schicksal: Haustiere werden an Weihnachten und Geburtstagen verschenkt und spätestens beim nächsten Sommerurlaub werden Hund, Katze und Co zum eher lästigen Anhängsel, die es loszuwerden gilt. Gerade in der Ferienzeit werden die Tiere dann ausgesetzt, zum Beispiel an einer Raststätte. BLICK aktuell sprach mit Claus Krah vom Tierheim im Kreis Ahrweiler. Ob wirklich die Ferienzeit oder die Corona-Pandemie letztendlich an der Dimension der ausgesetzten Tiere schuld ist, kann auch Krah nicht genau sagen. Eines stehe jedoch fest. Der Zustand der ausgesetzten Tiere ist in den letzten Jahren deutlich schlimmer geworden.
Viele Menschen haben sich gerade aufgrund der Beschränkungen der Pandemie ein Haustier angeschafft, vor allem als Begleiter des Alltags in einer ungewohnten Situation. Die Pandemie ist nun Geschichte und nun versucht mancher, die Tiere schnell wieder loszuwerden. Den Zustand dieser Tiere beschreibt Krah als desolat: „Die Tiere sind krank, sind in einem schlechten Pflegezustand, teilweise extrem unterernährt oder fettleibig“, so Krah.
Der Grund läge auf der Hand.
Oft schaffen sich Menschen in völliger Ahnungslosigkeit, wie ein Tier zu halten sei, an. Gerade Hunde werden ohne Führung schließlich zum Problem. Ein grundsätzliches aggressives Verhalten oder so genannte Beißattacken seien aufgrund konsequenter Vernachlässigung keine Seltenheit. Ein Aussetz-Grund seien auch Tierarztkosten, die nicht bezahlt werden können oder wollen. Fakt sei, dass sich die Tiere in immer schlechteren Zuständen befänden.
Betroffen sind übrigens nicht nur Hunde. Insbesondere Katzen werden immer häufiger ausgesetzt. Auch alle Tierarten sind betroffen. Seit Ende letzten Jahres werden im Kreis Ahrweiler deutlich vermehrt Kleintiere, Kaninchen und Meerschweinchen ausgesetzt, dies teilweise in Behältern, in denen die Tiere absolut „keine Chance hätten“, wie Krah erklärt. In Taschen oder Kartons werden die Kleintiere ausgesetzt, oder, wie Claus Krah sagt, „achtlos über den Zaun geworfen“.
Und was ist zu tun, wenn ein herrenloses Tier gefunden? „Dann sollte sofort Tierheim, Ordnungsamt oder Polizei verständigt werden“, sagt Krah. ROB