Trauerratgeber
Der Totenschein: Bedeutung, Ausstellung und Nutzung

Der Totenschein ist eine offizielle Urkunde zur Dokumentation des Todes einer Person. Er wird von einem Arzt ausgestellt und ist erforderlich, um eine Sterbeurkunde zu beantragen. Der Totenschein besteht aus einem vertraulichen und einem nichtvertraulichen Teil, die unterschiedliche Informationen enthalten und verschiedenen Zwecken dienen.
Der Totenschein ist eine offizielle Urkunde, die den Tod einer Person dokumentiert. Er wird von einem Arzt ausgestellt und ist eine wichtige Voraussetzung, um die Sterbeurkunde beim Standesamt zu beantragen. Der Totenschein gliedert sich in einen vertraulichen und einen nichtvertraulichen Teil.
Ausstellung des Totenscheins
Ein Arzt stellt den Totenschein aus, sobald er den Tod einer Person festgestellt hat. Die genauen Inhalte und Formulierungen des Totenscheins können je nach Bundesland leicht variieren, stimmen aber in den wesentlichen Punkten überein. Die Ausstellung sollte möglichst zeitnah erfolgen. Wichtig: Der Totenschein ist nicht mit der Sterbeurkunde zu verwechseln, die erst durch das Standesamt ausgestellt wird.
Der nichtvertrauliche Teil des Totenscheins
Dieser Teil enthält grundlegende Informationen über den Verstorbenen:
- Personalien: Name, Adresse, Geburtsdatum und Geburtsort
- Letzter behandelnder Arzt
- Sterbezeitpunkt und Sterbeort
- Identität desjenigen, der den Tod festgestellt hat
- Todesart: Natürlich, nicht natürlich, ungeklärt (ggf. Tötung oder Suizid)
- Unterschrift des ausstellenden Arztes
Dieser Teil wird für die Beantragung der Sterbeurkunde beim Standesamt benötigt. Zudem nutzen ihn Behörden zur Bevölkerungsstatistik oder zur Prüfung, ob eine Untersuchung durch die Staatsanwaltschaft erforderlich ist.
Der vertrauliche Teil des Totenscheins
Dieser Abschnitt enthält detailliertere medizinische Informationen:
- Todesmerkmale: Totenflecken, Totenstarre, Fäulniserscheinungen
- Todesursache: Direkte Ursache, mögliche Vorerkrankungen
- Klassifikation der Todesursache
- Grundlage der Klassifizierung
- Ergebnisse einer durchgeführten Obduktion
Der vertrauliche Teil wird in der Regel an das Gesundheitsamt weitergeleitet. Bei einer Feuerbestattung erhält oft auch das Krematorium ein Exemplar. Bei unnatürlicher Todesursache wird er zusätzlich an die Rechtsmedizin übermittelt.
Wer darf den vertraulichen Teil einsehen?
Angehörige haben kein grundsätzliches Recht auf Einsicht in den vertraulichen Teil des Totenscheins. Diese Regelung dient dem posthumen Schutz der persönlichen Daten des Verstorbenen. Beispielsweise kann jemand an einer Krankheit verstorben sein, von der er nicht wollte, dass seine Angehörigen davon erfahren – dieser Wunsch wird auch nach dem Tod respektiert.
Der Totenschein ist somit eine zentrale Urkunde, die nicht nur für die amtliche Dokumentation eines Todes, sondern auch für medizinische, statistische und rechtliche Zwecke von Bedeutung ist.