Allgemeine Berichte | 03.12.2012

Hans-Peter Betz ist der neue „Goldene Schärjer“

Manfred Wertgen und Udo Kambeck sind die weiteren Ordensträger

OB Nikolaus Roth, Fredi Winter und NC Präsident Hans-Peter Poveleit feiern Manfred Wertgen mit dem Narrenstern.  FF

Neuwied. Pünktlich zum Ende der ersten Halbzeit einer jeden Karnevalssession wird in Neuwied der Goldene Schärjer verliehen. Seit der Vereinsgründung vor vierzig Jahren vergibt der Narrenclub Grün-Rot Neuwieds höchste Auszeichnung an Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, die sich durch Humor im Alltag auszeichnen. In der langen Liste stehen immerhin so bekannte Namen wie Helmut Kohl, Rudolf Scharping, Dr. Klaus Töpfer und Hans Dietrich Genscher. In letzter Zeit waren es verstärkt Menschen die, wie der „bergische Jung“ Willbert Pauels (2011) oder Konrad Beikircher (2009), direkt im Karneval oder der Fastnacht aktiv sind. So auch diesmal. Als Sitzungspräsident der Mainzer Fernsehfastnacht hat Hans-Peter Betz Millionen von Menschen zum Lachen gebracht. Die Würdigung hielt Johannes Kalpers. Der Tenor aus dem Westerwald kann bekanntlich hervorragend singen und so kam es zu dem Novum, dass erstmalig in der Geschichte des Goldenen Schärjers eine Laudatio in Gesangsform dargeboten wurde. Das kam nicht nur beim Publikum hervorragend an. Als Johannes Kalpers dann noch Mainzer Fastnachtsklassiker anschlug, war Hans-Peter Betz völlig aus dem Häuschen. Klar, dass er seine Worte des Dankes zur Freude des Publikums in unnachahmlicher Weise erbrachte. Die närrische Karriere von Hans-Peter Betz beginnt in den 1980er Jahren. Der gebürtige Pfälzer kommt durch seinen Lehrerberuf nach Mainz und schließt sich dem Gonsenheimer Carnevals-Verein (GCV) an. 1994 übernimmt er die Sitzungsleitung. Sein erster Fernsehauftritt wird noch mit hämischen Briefen bedacht: „Wer kann schon lachen, wenn ältere Herren in Regenmänteln auf der Bühne herumstolpern“. Doch genau das war der Startschuss für seine skurrilen Soloauftritte als Büttenredner. In außergewöhnlichen Kostümen zeigt er sich dem Millionenpublikum als „Tanzmaus“, in der Badewanne als „Badebüttenredner“, einem umgebauten Fahrrad als „Zeitreisender“ oder als „Bräutigam“ mit meterlangem Schleier. Der absolute Durchbruch gelang dem neuen Goldenen Schärjer im Jahr 2000. Anlässlich des 600. Geburtstags von Mainz berühmtesten Sohns, Johannes Gutenberg, schuf Hans-Peter Betz die Bühnenfigur „Guddi Gutenberg“, die politischen Vortrag und Kokolores vereint. Als Sitzungspräsident des GCV hat er in diesem Jahr das Zepter an Sebastian Grom abgegeben. Als TV-Sitzungspräsident wird der 60-Jährige den Fans jedoch erhalten bleiben. Die Repräsentanten der Neuwieder Karnevalsgesellschaften, der Festausschuss und der RKK sowie zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens, trafen sich zunächst zum Sektempfang. Im Amalie-Raiffeisen-Saal der Volkshochschule hieß Narrenclub Präsident Hans-Peter Poveleit die Gästeschar Willkommen. Der Fanfarenkorps der Funken Rot-Weiß brachte den Saal in Stimmung. Mit dem Einmarsch und der Vorstellung von Prinz Werner I. Schärjer von der Sandkaul zu Naiwidd und Prinzessin Petra I. vom Deichstrand zum Naiwidder Land (Grün) ging es prunkvoll weiter. So richtig auf Touren brachte der Singende Schärjer das Publikum. Harald Schröder feiert in diesem Jahr sein vier-mal-elfjähriges Jubiläum und lief zur Hochform auf.

Ehrenschärjer und Narrenstern an lokale Größen

Die erste Ehrung war zu diesem Zeitpunkt bereits abgehakt. Udo Kambeck wurde der Ehrenschärjer verliehen. Manfred Schuth hielt die Laudatio. Udo Kambeck ist so etwas wie die Stimme des Neuwieder Karnevals. Der redegewandte und charmante Karnevalist wird gern als Sitzungspräsident, Moderator und Conférencier gebucht. Der begeisterte Läufer kommt aus dem Sonnenland und die Steckenpferde sind sein Verein. Auf vielfache Weise, unter anderem war er Rosenmontagszugleiter, machte er sich um den Neuwieder Karneval verdient. Die Laudatio auf Manfred Wertgen, den neuen Träger des Narrensterns, verlas Oberbürgermeister Nikolaus Roth. Er bedauerte, dass er die Mauer des Schweigens nicht durchbrechen konnte und nicht wirklich Neues über den Mann, den eigentlich ohnehin jeder kennt, in Erfahrung bringen konnte. Also befragte Nikolaus Roth die Sterne und landete damit so manchen Treffer. Manfred Wertgen ist seit 1986 Kommandeur der Ehrengarde. Die Garde und insbesondere die Piccolos, so berichtete der Oberbürgermeister, führt er wie eine Familie. Durch seine vier Kinder kam er 1973 auch zur Ehrengarde. „Neuwieds ältester Messdiener aus der katholischen Enklave Irlich hat sich große Verdienste um die Stadt erworben“, so der Oberbürgermeister. Mit den wiedischen Grenadieren steht er allzeit bereit, wenn es um die Repräsentation der Deichstadt geht. Zwischen die Ordensverleihungen streute der Narrenclub Grün-Rot tolle Show- und Tanzdarbietungen ein. Die Gymnastic Dance Girls & Boys feierten gleichzeitig ihr zehnjähriges Bestehen. Harry und Chris führten die Gäste auf die Zielgerade des Abends. Den Abschluss machte Rudi Claus. Neben dem singenden Schärjer ein weiterer Ex-Prinz der dem Neuwieder Karneval über die Regentschaft hinaus erhalten geblieben ist und für Stimmung sorgt, wo immer er auftritt.

FF

Die Gymnastic Dance Girls & Boys feierten ihr zehnjähriges Bestehen.

Die Gymnastic Dance Girls & Boys feierten ihr zehnjähriges Bestehen.

OB Nikolaus Roth, Fredi Winter und NC Präsident Hans-Peter Poveleit feiern Manfred Wertgen mit dem Narrenstern. Fotos: FF

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