Leserbrief zu den Aussagen der beiden Werhahn-Zweigniederlassungsleitern Frank Rummel und Andreas Jägerzum Thema „Rathscheck-Moselschiefer“ derzeit in den Medien

Auch bezüglich Margaretabitte bei der Wahrheit bleiben

In den hiesigen Medien verfangen sich die beiden Werhahn-Zweigniederlassungsleiter Frank Rummel und Andreas Jäger mit jeder weiteren Veröffentlichung immer mehr in Widersprüche. Darauf will ich hier aber nicht weiter eingehen. Zum Moselschiefer-Bergwerk Margareta/Polch werden aber so unrichtige Angaben gemacht, dass sie ebenso öffentlich richtiggestellt werden müssen.

Eine Mayener Wochenzeitung berichtet aktuell über eine Aussage der beiden Herren, dass es einen „ähnlichen Fall schon im Bergwerk Margareta gegeben“ habe. 1986 sei dort „geschlossen“ worden. Von 1992 bis 1996 sei „mit hohem Aufwand (an anderer Stelle war schon mal von „Millionen“ die Rede) ein Neuaufschluss vorgenommen“ worden. Von der damaligen Geschäftsleitung sei „viel Geld investiert worden“, „aber der Erfolg blieb aus“ und auch im BLICK aktuell-Interview äußerten sich die beiden Herren ähnlich.

Die in dieser Form absolut unrichtigen Aussagen muss man als reines Ablenkungsmanöver bezeichnen. Richtig ist: Die Moselschiefer Katzenberg und Margareta sind in gleich hoher Qualität, aber sie haben leichte Farbnuancen. In der Hand sieht man es kaum, aber auf dem Dach zusammen verdeckt ist es gerade bei Sonne erkennbar. Folglich ist es bei paralleler Produktion bei einer seriösen Geschäftspolitik erforderlich, die Schiefer in der Lagerhaltung zu trennen. Eine parallele Produktion ist nicht so wirtschaftlich, und die doppelte Lagerhaltung logistisch und finanziell kostenintensiv.

Folglich geschah das, was nahelag. Der untertägige Abbau wurde vorübergehend ruhend genommen, die Produktionsmenge am Katzenberg bei gleichzeitiger Modernisierung erhöht. Die Übertage-Fertigung wurde zum Katzenberg verlagert. Dort wurden moderne Fertigungsanlagen als Zentrale für beide Bergwerke investiert. Alle Mitarbeiter, Untertage wie Übertage, nahmen am Katzenberg ihre Arbeit auf. Aufgrund dieser sanft durchgeführten Maßnahme verlor kein einziger Mitarbeiter seinen Arbeitsplatz. Dafür gibt es noch sehr viele (Mitarbeiter-) Zeitzeugen.

Sodann ist Margareta mit einer für damalige Verhältnisse im Schieferbergbau weltweit erstmaligen Innovation durch eine mit LKW bis 100 m Tiefe befahrbare Wendel-Rampe (im System wie bei manchen Parkhäusern), mit Landstraßen-Qualität, aufgeschlossen worden. So wurde die Möglichkeit geschaffen, die Rohblöcke aus der Tiefe mit LKW direkt zum Katzenberg zu fahren.

Um die behördlichen Genehmigungen nicht zu verlieren, musste hin und wieder mal etwas gewonnen werden. Insbesondere aber sollten in aller Ruhe umfangreiche Fündigkeits-Untersuchungen erfolgen, die möglicherweise in den letzten 12 Jahren dann gar nicht stattgefunden haben.

Die Endidee war, im Bergwerk kann immer mal was Unvorhergesehenes passieren, im

Falle X, wozu auch langfristige Abbauprobleme gehören können, stets von einem zum anderen Bergwerk wechseln zu können, also immer ein Reserve-Bergwerk verfügbar zu haben. So wie in einem laufenden Bergwerk auch immer Abbau-Reservezonen geschaffen werden müssen, um Problemfälle weitgehend auszuschließen.

Wer bezogen auf die gegenwärtige Situation des Unternehmens am Katzenberg äußert, es habe einen „ähnlichen Fall“ schon mal auf Margareta gegeben, ist entweder ahnungslos, unwissend oder erstaunlich dreist.

Die Investition lag im Übrigen nicht einmal bei einem Zweier-Millionenbetrag; ein Jahres-Invest-Etat, den wir in der Regel hatten. Und selbst wenn es „Millionen“ gewesen wären: Wir hätten uns das aufgrund unserer sich jährlich verbessernden Ertragslage leisten können. Von Verlusten mussten wir nicht berichten.

Im Übrigen wurde Andreas Jäger viel später als 1986 eingestellt und Frank Rummel wurde zu dieser Zeit erst im Vertrieb angelernt. Sie sollten sich das Ablenkungsmanöver sparen und vor allem bei ihren Äußerungen mehr bei der Wahrheit bleiben. Es ist schade, dass die Herren auch noch ihr Krisen-Management so schlecht betreiben, dass leider interne Strategien in der Öffentlichkeit verbreitet werden und wohl auch noch andere Richtigstellungen erfolgen müssen.

Ewald A. Hoppen, St. Katharinen

ehemaliger Chef der Rathscheck-Schiefer und Dachsysteme KG mit den Moselschiefer-Bergwerken