Politik | 14.02.2022

Initiative wertet Online-Umfrage aus: Bürger sind zur Verkehrswende bereit, falls die Voraussetzungen stimmen

Bahnhof Oberwinter: Was wünschen sich die Fahrgäste?

Seit einem Jahr fährt der RRX/RE 5 den Bahnhof Oberwinter an.  Foto: privat

Oberwinter. Seit einem Jahr hält nun der RRX/RE 5 wieder am Bahnhof Oberwinter, und in wenigen Monaten werden vermutlich auch die Bauarbeiten an der Oberwinterer Bahnstation beendet sein. Stehen nun alle Signale für die Reisenden auf Grün?

In einer großen Online-Umfrage hat die Initiative Bahnhof Oberwinter im Januar die Fahrgäste nach ihrer Meinung zum Bahnhof und zu seiner Funktion als Ein- und Umsteigeort befragt. „Noch können wir nicht beurteilen, wie sich der modernisierte Bahnhof in der Praxis bewährt“, erklärt Ingo Konrads von der Initiative. „Zudem sind die Fahrgastzahlen coronabedingt noch nicht auf dem alten Stand. Dennoch leiten wir aus den Ergebnissen unserer Umfrage ab, dass für die Akzeptanz des Haltes ganz entscheidend ist, welche Rahmenbedingungen die Reisenden vorfinden.“ 95 Personen haben an der Umfrage teilgenommen. Rund 87 % von ihnen nutzen den Bahnhof mehrmals pro Woche, 19 % sogar täglich. Mit gut 83 % ist der Anteil der Oberwinterer an der Umfrage besonders hoch, es folgen die Unkelbacher (10 %), die Bandorfer (3 %) und übrige Ortsteile. Wie schon die frühere Umfrage vor zwei Jahren gezeigt hat, fährt eine deutliche Mehrheit ab Oberwinter in Richtung Bonn und Köln (65 %).

„Wir wollten dieses Mal speziell wissen, wie die Reisenden den Bahnhof Oberwinter gewöhnlich erreichen“, führt Ingo Konrads weiter aus: „Rund 65 % kommen zu Fuß, 13 % nehmen das Auto und parken es in Bahnhofsnähe, 10 % kommen mit dem Fahrrad und 2 % mit dem Bus. Sie alle haben natürlich entsprechend unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche formuliert.“

Allgemein wünschen sich die Fahrgäste:

- eine bessere Erreichbarkeit der Bahnsteige auch nach Fertigstellung der schon jetzt absehbaren neuen Zuwegung.

- mehr Sitzgelegenheiten auf den Bahnsteigen und einen wirksameren Schutz vor Regen, Wind und Sonne als die vorhandenen Wetterschutzhäuser ihn bieten.

-eine ausreichende Zahl von Abfallbehältern und mehr Sauberkeit.

- mehr dekorative Grünpflanzen am Bahnhof.

- barrierefreie Zugänge, die mit Fertigstellung der Bauarbeiten ja vorhanden sein werden.

Sie bemängeln:

- die schwache Beleuchtung in den Personenunterführungen und im Umfeld des Bahnhofs.

- die teils schlechte Sichtbarkeit und Hörbarkeit der Fahrgastinformationssysteme.

- dass es keine großen Bahnhofsuhren wie noch am alten Bahnhof mehr gibt.

Die Reisenden, die vom Bus umsteigen:

- Wünschen sich häufigere und bessere Verbindungen und mehr Zeit zum Umsteigen.

- Hätten gerne kürzere Laufwege.

- Fast 10 % bemängeln die fehlende Freundlichkeit der Busfahrer/-innen.

Finden das Busangebot zu kompliziert, ärgern sich über fehlende deutsche Sprachkenntnisse der Fahrer/-innen oder darüber, dass sie bei den Wartezeiten die Dieselmotoren weiter laufen lassen.

Die Fahrradfahrer, Moped oder Motorradfahrer:

- Wünschen sich zu über 70 % überdachte Stellplätze an der Hauptstraße und auch auf der Bergseite des Bahnhofs in der Nähe zu Gleis 1.

- Die schlechte Beleuchtung beklagen rund 66 %. Überhaupt sind die meisten nicht zufrieden mit der derzeitigen Parkanlage hinter den Glascontainern. Sie bemängeln neben der fehlenden Sauberkeit die schlechte Erreichbarkeit, wenn die Autostellplätze voll besetzt sind und Scherben vor den Glascontainern die Reifen schädigen können.

- Andere wünschen sich eine stationäre Luftpumpe, eine Lademöglichkeit für E-Bikes, abschließbare Radboxen für höherwertige Fahrräder

„Wir sind natürlich froh um jede und jeden, der unseren Bahnhof zum Umsteigen vom PKW auf den ÖPNV nutzt“, führt Philipp Rosenthal aus. „Doch es wird ihnen nicht leicht gemacht, wie uns die Rückmeldungen der Autofahrer gezeigt haben.“ 70 % von ihnen parken normalerweise auf der Hauptstraße, 28 % auf der Straße „Am Hahnsberg“, der Rest am Friedhof oder woanders.

Die Autofahrer:

- Wünschen sich kurze Laufwege zum Bahnsteig und mit überwältigender Mehrheit kostenlose und zeitlich unbeschränkte Stellplätze.

- Hätten gerne auch auf der Bergseite des Bahnhofs gut erreichbar sowie sichere und genügend große Stellplätze.

- Wünschen sich eine deutliche Aufstockung der Parkflächen und eine Befestigung der „Wilden Parkplätze“ etwa mit Rasengittersteinen unter den Alleebäumen der Hauptstraße.

- Schlagen „Kiss and Ride Zonen“ am Bahnhof vor, wo Reisende mit dem PKW abgeholt bzw. gebracht werden können.

„Grundsätzlich ist festzuhalten“, gibt Ingo Konrads zu bedenken, „dass ein Bahnhof nur dann wirklich attraktiv ist, wenn die Züge häufig und vor allem pünktlich fahren. Davon sind wir momentan wegen der umfangreichen Bauarbeiten in NRW noch weit entfernt. Aber mit jeder Investition in die marode Infrastruktur kommen wir dem Ziel näher.“ Und Philipp Rosenthal ergänzt: „Pünktliche Züge ist das eine, gute Bedingungen vor Ort das andere. Aus all den Antworten unserer Umfrage folgern wir, dass noch einiges an Aufgaben ansteht, den Bahnhof zu einem funktionierenden Ganzen zu machen.“

Rosenthal verspricht deshalb, mit der Initiative Bahnhof Oberwinter sehr bald Kontakt zur Bahn AG, zur Stadt Remagen und auch zu den Aufgabenträgern des Nahverkehrs aufzunehmen, um ihnen die Wünsche und Anregungen derjenigen weiterzuleiten, die den Bahnhof beinahe täglich nutzen und ihn am besten aus der Praxis kennen.

„Es geht um nichts weniger“, fasst Ingo Konrads zusammen, „als den Bahnhof Oberwinter zu einem gern genutzten Ein- und Umstiegsort zu machen. Nur so kann er einen wertvollen Beitrag zur Verkehrswende leisten.“

Das komplette Ergebnis der Umfrage finden Sie auf der Homepage der Initiative Bahnhof Oberwinter unter www.bahnhof-oberwinter.de unter „Aktuelles“.

Pressemitteilung Initiative

Bahnhof Oberwinter

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