Landesforsten Rheinland-Pfalz streben einen millionenschweren Landtausch in Kesseling an
Beim diesjährigen Starkregenereignis wurden ganze Forstwege weggeschwemmt
Kesseling. Bei der jüngst stattgefunden Gemeinderatssitzung der Ortsgemeinde Kesseling konnte Ortsbürgermeister Guido Schmitz beim Tagesordnungspunkt Forstwirtschaftsplan 2017 neben Revierförster Markus Noack auch den Leiter des Forstamtes Adenau, Winand Schmitz, begrüßen. Eigentlich hatten die Gemeinderatsmitglieder, wie auch in den Vorjahren ein ordentliches Plus im Haushaltsabschluss für das Forstwirtschaftsjahr 2016 erwartet, aber leider kam es anders. Das Starkregenereignis hatte auch im Kesselinger Forst seine Spuren hinterlassen und ganze Forstwirtschaftswege weggespült oder unterspült. So musste Revierförster Noack alleine für die Instandsetzung 12.000 Euro aufwenden und konnte so nur einen Haushalt mit einer schwarzen Null vorlegen.
Allerdings zeigte sich Noack und sein Chef zuversichtlich, im nächsten Jahr wieder das angestrebte Plus von rund 15.000 Euro zu erreichen. Dafür werden in der Produktion rund 2.500 Festmeter Holz eingeschlagen und sollen dann im Ergebnis einen Ertrag von rund 61.000 Euro bringen, so der Revierförster.
Angestrebter Landtausch
Etwas überraschend meldete der Forstamtsleiter Schmitz, dass bereits Bewegung in den von den Landesforsten angestrebten Landtausch mit der Ortsgemeinde Kesseling gekommen sei. Allerdings seien die Planungen und Schätzungen bislang nur am Grünen Tisch im Forstamt in Adenau passiert und geben so nur eine Schätzung wieder, so der Leiter des Fortsamtes. Immerhin geht es in der Summe um rund 466 ha Waldfläche vom Staat im Tausch mit der Gemeinde Kesseling von rund 300 ha Waldfläche. Hier haben die Forstbeamten gerechnet und im groben Ansatz für den Staat einen Wert von rund 5 Millionen Euro ermittelt und für die Gemeinde Kesseling immerhin 4,5 Millionen Euro, obwohl im Tauschgeschäft die Flächen ja nicht 1:1 getauscht werden sollen, da die Ortsgemeinde rund 160 ha weniger Waldfläche bieten kann. Der Forstamtsleiter Winand Schmitz sieht durch die Klein-Parzellierungen in der Ortsgemeinde Kesseling einen dringenden Bedarf des Landtausches und möchte den angestrebten freiwilligen Landtausch mit der Ortsgemeinde schnell vorantreiben, da, wie er sagte, auch andere Ortsgemeinden Interesse zeigen. Ein Tausch in dieser Größenordnung muss allerdings den Landtag passieren und so auf höchster Ebene dann den Zuspruch finden, so Winand Schmitz. Ortsbürgermeister Guido Schmitz will nichts übers Knie brechen und gab zu bedenken, das gerade der Tausch von Waldflächen und die Jagdinteressen in Kesseling eine wichtige Rolle spielen und da sollen die Verhandlungen offen und Transparent geführt werden. So schlug der Ortsbürgermeister vor, die vorgesehenen Tauschflächen im Frühjahr bei einem ganztägigen Waldbegang anzuschauen und anschließend in einer öffentlichen Forstausschusssitzung zu verhandeln.
Möglicher Umzug der Jugendräume
Weiter auf der Tagesordnung stand ein möglicher Umzug der Jugendräume ins Gemeindehaus. Obwohl die Kinder- und Jugendgruppen gerade erst von der alten Schule in ihr neues Domizil auf der oberen Etage des alten Pfarrhauses umgezogen sind, gibt es Stimmen für einen erneuten Umzug. Hier führte Ortsbürgermeister Schmitz die etwas ungünstige Situation der Nutzung im alten Pfarrhaus an, indem die Kinder und Jugendlichen bei anderweitigen Veranstaltungen immer den Durchgang durch die Küche nehmen müssten und auch die alte Holztreppe Gefahren gerade für Kinder berge. Im Kompromiss schlug der Ortsbürgermeister vor, die obere Etage des Gemeindehauses für Kinder- und Jugendarbeit bereitzustellen. Hier gibt es allerdings Konflikte mit anderen Nutzern wie Yoga, Turn- und Tanzübungen. Um Lösungen für alle Beteiligten zu finden, soll das Ratsmitglied und Verantwortliche in der Jugendarbeit, Anja Gräfe, mit den Vereinen und Gruppen verhandeln, sodass in der nächsten Gemeinderatssitzung hierüber beschlossen werden kann.
Dann gab es noch eine erfreuliche Mitteilung vom Ortsbürgermeister, da er für die Ortsteile Kesseling und Staffel in naher Zukunft ein schnelles Internet ankündigte. Überraschend wird Westnetz mit innogy - ehemals RWE - den Ausbau durchführen und in Kürze beginnen, so der Ortsbürgermeister als erste Info, da von innogy noch Einladungen zu Bürgerversammlungen folgen würden. UM