Politik | 19.11.2025

Blick in die Zukunft – Stadt Koblenz soll Pflegebedarfe ermitteln

Koblenz. In Deutschland werden über 3 Millionen pflegebedürftige Menschen von ihren Angehörigen gepflegt und versorgt.

In Koblenz waren laut Zahlen der Statistikstelle 2023 rund 6.600 Menschen pflegebedürftig, bis 2041 werden es über 7.000 sein. Oft prägt die Versorgung für die pflegenden Angehörigen große Teile des Alltags und stellt eine hohe zeitliche und emotionale Herausforderung dar.

Nun soll sich die Stadt Koblenz besser auf die steigenden Bedarfe im Pflegebereich vorbereiten.

Dies fordert ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Freie Wähler und Die Linke-PARTEI, den der Koblenzer Stadtrat in seiner Novembersitzung beschlossen hat. Darin fordern die Fraktionen die Stadtverwaltung auf, zu ermitteln, wie viele Pflegebedürftige es in Koblenz in zehn Jahren geben wird und welche Angebote diese und ihre Angehörigen benötigen werden.

„Unsere Gesellschaft altert“, begründet die Vorsitzende der SPD-Fraktion Marion Lipinski-Naumann den Antrag. „Das wird unweigerlich zu steigenden Bedarfen im Pflegebereich führen. Auf diese Entwicklung sollten wir uns einstellen.“

Ziel des Antrags ist es, verlässliche Zahlen zu ermitteln. Denn in der Bund-Länder-Arbeitsgruppe, die an einer großen Pflegereform arbeitet, sitzen auch die Kommunen mit am Tisch.

„Viele Angehörige stehen unter enormem Druck“, ergänzt die Grünen-Fraktionsvorsitzende Kim Theisen. „Sie versuchen, Beruf, Familie und Pflege unter einen Hut zu bringen. Dafür braucht es verlässliche, unterstützende Pflegeangebote.“

„Pflege darf nicht zur Armutsfalle werden – weder für die Betroffenen noch für ihre Familien“, ergänzt Oliver Antpöhler-Zwiernik, Vorsitzender der Fraktion Die Linke-PARTEI. „Wir wollen die Leistung der Angehörigen anerkennen und ein Signal senden, dass die Ausweitung von Pflegeangeboten eine wichtige Aufgabe ist.“

Bereits heute leisten Angehörige rund 80 Prozent der Pflegearbeit in Deutschland. Viele von ihnen reduzieren ihre Arbeitszeit oder geben ihren Beruf ganz auf, um Familienmitglieder zu versorgen. Laut Studien sind pflegende Angehörige deutlich häufiger von psychischen und physischen Belastungen betroffen.

„Die häusliche Pflege gilt als ein zentraler Baustein des deutschen Pflegesystems – ohne sie wäre die Versorgung vieler Pflegebedürftiger nicht zu gewährleisten“, so der Freie Wähler-Fraktionsvorsitzende Stephan Wefelscheid. „Wenn wir pflegende Angehörige entlasten, sichern wir nicht nur Lebensqualität, sondern auch Arbeitskräfte für andere Bereiche der Gesellschaft.“

Mit der Zustimmung des Koblenzer Stadtrates ist nun die Stadtverwaltung am Zug, die zukünftigen Pflegebedarfe zu ermitteln. Diese sollen ein wichtiges Planungswerkzeug für die zukünftige Entwicklung des Pflegeangebotes in der Stadt werden. Denn den pflegenden Angehörigen, die ein Anrecht auf Pflegeangebote haben, hilft es nicht, nur das Anrecht zu haben. Es muss ausreichende Angebote geben, dass sie diese auch wahrnehmen können.

Pressemitteilung Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen, Freie Wähler und Die Linke-PARTEI

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