Politik | 15.10.2017

Klarer Stichwahlsieger heute in Koblenz

David Langner wird neuer Stadtchef

Neuer Oberbürgermeister tritt sein neues Amt im Mai 2018 an

David Langner (Mitte) wird ab Mai 2018 neuer Oberbürgermeister von Koblenz. Foto: U. Weiner

Koblenz. Die Würfel sind gefallen. Die Koblenzer Bürgerinnen und Bürger haben heute in einer mehr als spannenden Stichwahl ihren neuen Oberbürgermeister gewählt und der heißt David Langner. Im Mai des kommenden Jahres wird er die Nachfolge des noch amtierenden Koblenzer Stadtchefs Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig antreten. Seit 18 Uhr haben wir von „BLICK aktuell“ den Wahlausgang live im Rathaus in Koblenz mit verfolgt und gratulieren dem zukünftigen OB David Langner an dieser Stelle auf das Herzlichste. 69,80 Prozent der Wählerinnen und Wähler stimmten für ihn.

Auf Bert Flöck entfielen 30,20 Prozent der Stimmen.  

Die heutige Stichwahl war nötig geworden, da bei der Wahl am 24. September keiner der vier ins Rennen gegangenen Bewerber die absolute Mehrheit auf sich vereinen konnte. Die Entscheidung musste nun zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen, David Langner (42,8 Prozent) und Bert Flöck (25,6 Prozent) fallen.

Obwohl Langner aufgrund seines hervorragenden Ergebnisses als deutlicher Favorit angetreten war, blieb der Wahlausgang kaum vorhersehbar, entsprechend aufgewühlt war die Stimmung im altehrwürdigen Rathaussaal, in dem sich bereits lange vor Schließung der Wahllokale viel Politprominenz sowie interessierte Wählerinnen und Wähler eingefunden hatte.

Hinter den Kandidaten, ihren Familien, Freunden und Unterstützern lagen erneut drei Wochen Wahlkampf, der an niemandem spurlos vorbeigegangen war, die Anspannung war allen anzusehen und entsprechend groß. War es gelungen, die eigenen Wählerinnen und Wähler entsprechend zu mobilisieren, erneut an die Wahlurne zu gehen? Diese Frage beschäftigte viele in diesen Stunden. Denn Tage vor der Wahl hatte die Affäre um die Beamtenpension des amtierenden Stadtchefs hohe Wellen geschlagen und den Wahlkampf in herbe Mitleidenschaft gezogen. Niemand wusste von daher, welche Auswirkungen all das auf die Wählerschaft und somit den Ausgang der Wahl haben würde.

Eindeutig ausgesprochen für ihren Wunschkandidaten, das CDU-Mitglied Bert Flöck, hatte sich im Vorfeld bereits die CDU-Fraktion. Auch der FDP-Kreisverband gab Anfang letzter Woche eine Wahlempfehlung für Flöck ab. Allerdings ohne ihren ausgeschiedenen FDP-Oberbürgermeister Kandidaten Torsten Schupp, der ausdrücklich betonte: „Diese Wahlempfehlung ist ausschließlich die Meinung des FDP Kreisvorstandes. Ich werde keine Wahlempfehlung abgeben, weil ich nicht 8 Monate durch die Stadt ziehen kann und den Menschen erkläre, dass ich der Beste für das Amt des OB bin und nun soll ich öffentlich jemanden unterstützen, von dem ich doch zuvor gesagt habe, er sei schlechter als ich.“

Ebenfalls keine Wahlempfehlung abgegeben hatten die Koblenzer Grünen im Vorfeld der Stichwahl. Ihr Kandidat Hans-Peter Ackermann hatte am 24. September gute 18,3% erzielt. Mit vier grünen Fragen an die zwei Kandidaten auf ihrer Homepage wollten sie den Wählerinnen und Wählern aber die Möglichkeit gegeben, sich anhand deren Antworten eine Meinung zu bilden.

Nun stand die Frage im Raum: Was haben die Bürgerinnen und Koblenz aus diesen Empfehlungen, Presseveröffentlichungen, Wahlkampf-Aussagen und Hilfestellungen gemacht? Die Erwartung in den beiden Lagern, noch etwas erreicht und bewegt zu haben, schien entsprechend hoch.

Rasend schnell liefen die Ergebnisse aus den 152 Wahlberzirken ein, bereits nach den ersten beiden hatte David Langner mit über 80 Prozent deutlich die Nase vorn.

Vor einigen Minuten war es dann endlich soweit. Wahlleiter Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig trat ans Mikrofon und verkündete das vorläufige Endergebnis und somit den Namen des künftigen Koblenzer Oberbürgermeister, David Langner.

Die Wahlbeteiligung lag bei 39,52 Prozent.

Und das ist Ihr neuer Oberbürgermeister:

Der heute 42-jährige echte Schängel, David Langner, wurde am 20. September 1975 in Horchheim geboren, verbrachte seine ersten Lebensjahre in der Innenstadt von Koblenz in der Stegemannstraße, wohnte dann viele Jahre in Pfaffendorf und lebt seit 2016 in Güls. Nach dem Abitur im Jahr 1995 absolvierte er seinen Zivildienst zunächst in der Werkstatt für behinderte Menschen in Wallersheim, später im Blindenaltenheim auf der Karthause. Es folgte ein Studium für Politik- und Literaturwissenschaft, welches er 2003 erfolgreich mit dem Magister abschloss. Direkt im Anschluss startete er mit einer Tätigkeit als Referent beim SPD-Landesverband in Mainz. Im Jahr 2006 zog Langner in den Landtag ein.

2011 wurde er Vizepräsident der SGD Nord . Hier gehörten die Landesplanung, der Naturschutz und die Bauaufsicht zu seinen Aufgaben. Im Januar 2013 wurde Malu Dreyer Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz und bat Langner, als Staatssekretär ins Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie nach Mainz zu kommen. Eine Herausforderung die er gerne annahm.

Wie er selbst sagt, war es für ihn eine große Ehre als Oberbürgermeisterkandidat für seine Heimatstadt ins Rennen zu gehen. Nun hat er es geschafft und jetzt will er die Schängel-Stadt noch lebens- und liebenswerter machen. Bewusst hatte er sich für Wahlkampfslogan „Tradition. Neu. Denken.“ entschieden. David Langner will gestalten statt verwalten: „Ich will an Bewährtem festhalten und darauf aufbauend Neues entwickeln. Ich will Koblenz gestalten! Dafür stehe ich mit meinen Ideen, meiner Erfahrung, meinen Kontakten.“

Rund sieben Monate kann er sich nun auf die Amtsübernahmen vorbereiten.

David Langner (Mitte) wird ab Mai 2018 neuer Oberbürgermeister von Koblenz. Foto: U. Weiner

Leser-Kommentar
16.10.201714:35 Uhr
juergen mueller

Alles gut.
Erwartungsgemäß hat Herr Langner das Rennen gemacht. Koblenz hatte noch nie einen so jungen Stadtchef und die Zeit wird zeigen, ob diejenigen, die ihn gewählt haben, mit ihrer Wahl zufrieden sein können.
Herr Langner wird sich an seiner "David-Langner-GARANTIE" messen lassen müssen.
Ob die Einlösung dieser Garantie in ihrer Gesamtheit in 8 Jahren Amtszeit zu schaffen ist, ist fraglich.
Ein Punkt seiner Garantie dürfte bereits, darf man den Medien Glauben schenken, ein Auslaufmodell sein - den NAHVERKEHR (ÖPNV) attraktiver zu machen mit einem Fahrpreis von 2 EURO (anstatt wie bisher 2,95) -
"Die Preise im NAHVERKEHR sollen bundesweit angehoben werden".
Mobilität - weniger Staus - mehr Tempo 30 (JEDE einzelne Straße anschauen) - Radwegenetz - Umwelt (SCHÜTZEN? - Klimaschutzbeauftragter - WARUM?) - BEHÖRDEN stärken - WARUM? (siehe unseren aufgeblasenen Beamtenapparat) etc.
Die Wertschätzung des Volkes hat Sie souverän gewählt - oder war sie mal wieder der Idiot vom Dienst?

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