Uwe Junge (AfD) zur Wehrpflichtdebatte:
‚Deutschland.Dienen!‘ – Verpflichtendes Dienstjahr mit breitem Spektrum
Anlässlich der Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht wiederholt Uwe Junge, der Fraktionsvorsitzende der AfD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, seine Forderung vom 22.05.2017 nach einem allgemeinen, verpflichtenden Dienstjahr für alle Deutsche. Die bloße Wiedereinführung der Wehrpflicht hält Junge für zu kurz gegriffen.
Hierzu Uwe Junge, Oberstleutnant a. D. und Fraktionsvorsitzender der AfD im Landtag Rheinland-Pfalz: „Unter dem Motto ‚Deutschland.Dienen!‘ sollen alle jungen Deutschen ein Jahr lang einen verpflichtenden Dienst für die Gemeinschaft leisten. Dabei können sie aus einem breiten Spektrum an Diensten auswählen, z. B. Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Polizei sowie Kranken- und Altenpflege. Ebenso können sich Männer und Frauen auch für den Dienst in der Bundeswehr entscheiden. Hier werden sie zu Offizieren und Unteroffizieren der Reserve ausgebildet und bilden den Grundstock einer Heimatschutztruppe zur Erfüllung der Landesverteidigung.“
Uwe Junge fordert: „Der Dienst soll nicht nur Pflichtaufgabe sein, sondern auch die Möglichkeit eröffnen, die eigenen Fähigkeiten und die Aufgaben kennenzulernen und sich ggf. für einen längerfristigen Dienst zu interessieren. Viele Wehrpflichtige haben sich seinerzeit aus Erfahrung heraus weiter verpflichtet. Ziel ist es, dass junge Menschen mehr Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen und damit der Landesverteidigung und der Daseinsvorsorge unmittelbar dienen.“
Pressemitteilung der
AfD-Fraktion Rheinland-Pfalz
Ich nehme an, dass Uwe Junge, der Fraktionsvorsitzende der AfD-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, sehr wohl durchschaut, dass die von der CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer initiierte Debatte über die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht für junge Deutsche die Chancen der Union in der Post-Merkel-Ära verbessern soll, indem die CDU wieder mit ihrem konservativen Teil versöhnt wird. Insofern macht Uwe Junge mit seiner Erklärung sein eigenes Ding, letztlich ausgerichtet an den illiberalen Demokraten, die beispielsweise in Polen und Ungarn die Demokratie aushöhlen. Auch wenn uns Xi Jinping, Putin, Trump, Erdogan, Kaczynski und Orban konfrontieren und bedrohen, sollten wir standhaft sein und unsere in Deutschland inzwischen erreichte individuelle Freiheit verteidigen, so dass auch junge Deutsche ohne staatliche Zwangsrekrutierung über ihre persönliche Lebensgestaltung frei entscheiden können. Es ist der AfD-Ideologie geschuldet, dass Uwe Junge die Dienstpflicht für junge Erwachsene favorisiert, damit der Staat entscheiden kann, was für junge Erwachsene in Deutschland gut ist. Als ehemaliger Soldat müsste er jedoch wissen, dass die inzwischen leider weltweiten komplexen Einsätze der Bundeswehr nur mit hoch qualifizierten Soldaten, die ihren von der Bundestagsmehrheit gewollten internationalen Verpflichtungen auch gewachsen sind, umgesetzt werden können. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht liefe unter den neuen Bedingungen auf ein Verheizen von Wehrpflichtigen à la Volkssturm in der Endphase des Zweiten Weltkriegs hinaus. Bei seinem „Grundstock einer Heimatschutztruppe zur Erfüllung der Landesverteidigung“ stellt sich mir nämlich die Frage, welche Nachbarn die Feinde sind. Die Franzosen? Die Belgier? Die Niederländer? Die Luxemburger? Die Dänen? Die Österreicher? Die Schweizer? Die Tschechen? Oder etwa doch die problematisch regierten Polen? Aber da sind doch seine illiberalen politischen Freunde an der Regierung!
Siegfried Kowallek, Neuwied
Immer diese falsche Wortwahl, die allgemeine Wehrpflicht muss dann wieder aktiviert werden, derzeit ruht diese, abgeschafft wurde sie, entgegen falscher Meldungen, nicht, seltsamerweise schreiben und reden alle trotzdem von „wieder einführen“! Dies ist auch mit geringerem parlamentarischen Aufwand verbunden.