Stadtrat traf sich zur konstituierenden Sitzung
Drei neue Beigeordnete gewählt
Hans-Werner Adams (CDU) ist Erster Beigeordneter – Beigeordnete sind Roland Janik (FWG) und Claudia Thelen (Grüne)
Sinzig. Die erste Sitzung des Stadtrates nach der Kommunalwahl ist immer etwas Besonderes. Die Ratsmitglieder treffen erstmals in neuer Sitzverteilung zusammen, werden vereidigt und per Handschlag durch den Bürgermeister in ihr Amt eingeführt. Diese Tatsache allein wird jedoch nicht der Grund gewesen sein, warum der Sitzungssaal im zweiten Stock des Sinziger Rathauses bis auf den letzen Sitzplatz gefüllt war. Vielmehr war es die Wahl der drei Beigeordneten, die für vermehrtes Publikumsinteresse sorgte.
Bevor die neuen Vertreter von Bürgermeister Andreas Geron gewählt werden konnten, wurde zunächst die bisherigen Beigeordneten mit Dankesworten und einem Weinpräsent verabschiedet. Aus dem Amt schieden Bernd Kriechel als Erster Beigeordneter und Hans-Werner Adams als Zweiter Beigeordneten. Anschließend stand die Wahl des neuen Ersten Beigeordneten an. Da im Vorfeld keine Vorschläge eingereicht wurden, konnten nun entsprechende Kandidaten nominiert werden. Die CDU-Fraktion schickte Hans-Werner ins Rennen; die FWG nominierte Friedhelm Münch, langjähriger Fraktionsführer der Freien Wähler im Sinziger Rat, für den Posten. Nach geheimer Abstimmung gab es ein denkbar knappes Ergebnis: Mit 16 zu 14 Stimmen bei zwei Enthaltungen machte Hans-Werner Adams das Rennen. Münch zeigte sich als fairer Verlierer und beglückwünschte sofort nach Bekanntgabe des Ergebnisses den CDU-Mann aus Franken per Handschlag zu seinem neuem Posten an der Seite des Bürgermeisters.
Überraschungen bei der Beigeordnetenwahl
Etwas holpriger gestaltete sich die Wahl den beiden weiteren Beigeordneten. Hardy Rehmann, Fraktionsführer der Grünen, nominierte zunächst Claudia Thelen. Dies veranlasste die Fraktion der FWG um eine zehnminütige Sitzungsunterbrechung zu bitten. Nach kurzer Beratung schlugen die Freien Wähler schließlich den FWG-Mann Roland Janik vor, woraufhin die Grünen ihren Vorschlag, Claudia Thelen ins Rennen zu schicken, wieder zurückzogen.
Janik spielte bisher in der Sinziger Politik keine große Rolle. Dies veranlasste Karl-Heinz Arzdorf (CDU) nach einer kurzen Vorstellung zu verlangen. Janik ist langjähriger Sinziger Bürger, IT-Berater und in dieser Legislaturperiode Mitglieder des Sinziger Ortsbeirates. Ob bekannt oder nicht: Janik erreichte ein deutliches Ergebnis bei der Wahl. 23 Ratsmitglieder votierten für Janik. Acht Stimmen entfielen gegen ihn, außerdem gab es eine Enthaltung. Bei der Wahl nominierten die Grünen schließlich erneut Claudia Thelen und blieben diesmal auch dabei. Bei 16 Ja- und 14 Nein-Stimmen sowie zwei Enthaltungen stand mit Thelen der dritte Bürgermeistervertreter fest. Dies ist übrigens ein Novum in der Geschichte der Barbarossastadt: Erstmals ist ein Mitglied der Grünen in Sinzig Beigeordnete.
Alle drei Beigeordneten erhielten Applaus von Ratsmitgliedern und Publikum und schließlich die Urkunden, die sie als Ehrenbeamte auszeichnete. Auch Bürgermeister Geron war mit der Wahl zufrieden und freut sich auf die Zusammenarbeit. „Mit diesem Team ist unsere Heimatstadt gut aufgestellt“, ließ Geron auf seiner Facebook-Präsenz verlauten „Ich bin mir sicher, dass wir durch die Beigeordneten ausgezeichnet repräsentiert werden“, so Geron weiter.
Hauptsatzung wurde geändert
Im Vorfeld der Wahl wurde auch die Hauptsatzung der Stadt Sinzig verabschiedet. Dies jedoch nicht ohne vorherige Änderung. Die ursprüngliche Satzung sah nämlich eine Reduzierung der Ausschüsse vor. Betroffen war auch der Umweltausschuss. Doch die Grünen bestanden weiterhin auf dieses Gremium. Bürgermeister Geron hatte deshalb „Bauchschmerzen“ wie er vor dem Rat erklärte. Denn Umweltbelange ständen ohnehin im Mittelpunkt bei Haupt- und Bauausschuss. Ein eigener Umweltausschuss würde statt der geplanten Schlankheitskur lediglich unnötigen Aufwand bedeuten. Gebracht hat der Einwand des Stadtchefs jedoch nichts: Der Rat votierte zugunsten den Umweltausschusses bei nur einer Gegenstimme, nämlich der von Geron. Doch auch der Bürgermeister stimmte schließlich der Hauptsatzung als solches zu. Denn schließlich stände die konstruktive Zusammenarbeit im Fokus, wie Geron betonte.
ROB
Nach der Übergabe der Ernennungsurkunden nahmen die neue Beigeordneten erstmals neben dem Bürgermeister Platz.
