Politik | 08.05.2025

Drohnen im Steillagenweinbau

MdB Rudolph begrüßt Erwähnung im Koalitionsvertrag

Thorsten Rudolph unterstützt die Bestrebungen der Winzerinnen und Winzer aus den Apollogebieten wie dem Winninger Uhlen, die auf Sprühdrohnen umsteigen wollen, um Pflanzenschutzmittel zielgenauer als bisher ausbringen zu können. Foto: Volker Schmidt

VG Rhein-Mosel. Der Steillagenweinbau stellt die Winzerinnen und Winzer an der Terrassenmosel vor immense Herausforderungen – gerade auch in Sachen Pflanzenschutz. Dabei weisen sie immer wieder darauf hin, dass die Fungizide aus der Luft ausgebracht werden müssen, um den Weinbau in den steilen Lagen überhaupt wirtschaftlich betreiben zu können.

Insbesondere in den Gebieten, in denen der Moselapollofalter vorkommt, wurde aus Artenschutzgründen zuletzt vermehrt aber eine Abkehr von der zurzeit noch mit Sondergenehmigung praktizierten Hubschrauberspritzung gefordert. Der Koblenzer SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Thorsten Rudolph unterstützt daher auf Bundesebene schon länger die Bestrebungen der Winzerinnen und Winzer aus den Apollogebieten, auf Sprühdrohnen umzusteigen, um die Pflanzenschutzmittel sehr viel zielgenauer als bisher ausbringen zu können. Er freut sich daher sehr, dass es dieses Anliegen nun in den Koalitionsvertrag geschafft hat. Dort heißt es: „Wir wollen den praxistauglichen Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft ermöglichen, zum Beispiel bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln im Steillagenweinbau.“

„Das ist ein wichtiger Schritt, für den ich mich auch persönlich eingesetzt habe. Diesen Weg müssen wir weiterverfolgen“, sagt Rudolph, der allerdings davor warnt, dies bereits als finalen Erfolg zu werten. „Das ist zunächst mal nur eine Absichtserklärung. Ganz aktuell haben wir noch immer die Situation, dass es Klagen gibt, die die Genehmigung der Luftanwendung insgesamt infrage stellen und die somit auch die Existenz der Weinbaubetriebe gefährden“, sagt Rudolph. Konkret wurde Widerspruch beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) gegen die auflagenfreie Zulassung eines Pflanzenschutzmittels für die Luftanwendung im sogenannten Apollogebiet eingelegt. Zudem sieht sich auch das Land Rheinland-Pfalz mit einer Klage gegen die Genehmigung von Luftanwendungen sowohl mittels Hubschrauber als auch mittels Drohne konfrontiert. „Die Kombination beider Verfahren erzeugt große Unsicherheit bei den Winzerinnen und Winzern und erschwert jede Planung für die kommende Saison“, so Rudolph besorgt.

Die Kläger sind der Ansicht, dass die Luftanwendungen die Existenz des Apollofalters gefährdet. Die Winzerinnen und Winzer weisen demgegenüber darauf hin, dass ein solcher kausaler Zusammenhang wissenschaftlich nicht belegt ist und dass erst der Weinbau und das dadurch verhinderte Zuwuchern der Hänge die Lebensräume für den Falter schaffen. Vor diesem Hintergrund sagt Rudolph: „Wir müssen die Anliegen der Artenschützer und der Winzerinnen und Winzer jetzt überein bringen. Und die Umstellung auf die Drohne ist dahingehend meiner Überzeugung nach ein guter Schritt.“

Um für die Problematik zu sensibilisieren, hatte Rudolph schon vor längerer Zeit die zuständigen Ministerien und Behörden angeschrieben. Aufgrund der Antworten ist der Abgeordnete optimistisch, dass die Wichtigkeit durchaus erkannt wurde. So schrieb das Bundesministerium für Landwirtschaft (BMEL) auf seine Anfrage: „Das BMEL ist zuversichtlich, durch ein konstruktives Zusammenwirken aller Beteiligten und mit der weiteren Förderung innovativer Technologien, wie Drohnen, einen gemeinsamen Weg finden zu können, der sowohl den Schutz der Umwelt als auch die wirtschaftliche Zukunft des Steillagenweinbaus sichert.“ Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt erklärte gegenüber Rudolph, dass das Land Rheinland-Pfalz nach vorne schaue und „die Anschaffung von Drohnen für die Applikation von Pflanzenschutzmitteln als auch deren überbetrieblicher Einsatz durch Lohnunternehmen oder Maschinenringe mit Sitz in Rheinland-Pfalz“ gefördert werde.

Der Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, Thomas Linnertz, betonte gegenüber Rudolph, dass man sowohl den Rechtsstreit als auch das laufende Verfahren für die nötigen Ausnahmegenehmigungen für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln mit Luftfahrzeugen im Jahr 2025 mit „höchster Priorität“ bearbeite. „Das sind gute Signale. Ich werde mich weiter für eine gute Lösung einsetzen“, sagt Rudolph.

Pressemitteilung des

Büro von Dr. Thorsten Rudolph

Thorsten Rudolph unterstützt die Bestrebungen der Winzerinnen und Winzer aus den Apollogebieten wie dem Winninger Uhlen, die auf Sprühdrohnen umsteigen wollen, um Pflanzenschutzmittel zielgenauer als bisher ausbringen zu können. Foto: Volker Schmidt

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Trauer um Wolfgang Schlagwein

  • K. Schmidt: Wolfgang war einer dieser Grünen, denen man einerseits bei Ideen und Grundhaltung schon deutlich anmerkte zu welcher Partei sie gehören, die gleichzeitig in der Diskussion aber offen, praxisnah/realistisch,...
  • Detlev Koch: Der Tod von Wolfgang Schlagwein hat mich sehr betroffen gemacht. Ich habe ihn während der Zusammenarbeit im Rat der Stadt Bad Neuenahr -Ahrweiler als einen ausgesprochen kompetenten und unglaublich angenehmen Politiker und Menschen wahrgenommen.
  • K. Schmidt: Wenn die SPD von "Mehrheit" spricht, darf die Anmerkung sein: 83,6% haben bei der Bundestagswahl die SPD nicht gewählt. Auf Landesebene werden es nach aktuellen Umfragen ca. 77% nicht tun. Ich persönlich habe es auch schon lange nicht mehr getan.
  • Hans.E: sind eigentlich die Pflastersteine aus China mittlerweile angekommen?
Dauerauftrag 2025
Imageanzeige
Maschinenbediener
SO rund ums Haus
Imageanzeige Schilddrüse und Gelenke
Stellenanzeige "Logistik"
Empfohlene Artikel

Niederelbert/Montabaur. Für alle aufrechten Demokratinnen und Demokraten wird es Zeit aufzustehen! Als „Wecker“ lädt der SPD-Ortsverein Ahrbach-Stelzenbach am Freitag, 21.11.2025 zu einem Abend mit Vortrag, Liedern und Diskussion zum Thema „Deutschland kippt nach Rechtsaußen – was jetzt zu tun ist!“ ein. Dazu sind ab 18.00 Uhr alle Interessierten in der Elberthalle in Niederelbert (kleiner Saal) herzlich willkommen.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Erste Machbarkeitsanalysen für das Mayener Krankenhaus

FWM3: Bauliche Sanierung des Mayener Elisabethkrankenhauses steht an!

Mayen. Anlässlich des Besuches einer Gruppe der Freien Wähler MayenMittelrhein-Mosel (FWM3) beim jährlichen Infotag des Elisabethkrankenhauses in Mayen stellte Hans Georg Schönberg, Vorsitzender der Fraktion von FWM3/Die Linke im Kreistag MayenKoblenz, eine Anfrage an Landrat Boos zur baulichen Zukunft der Klinik.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Dauerauftrag 2025
Illustration-Anzeige
Imageanzeige
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, Oktober 2025
250925 Blick Aktuell MAN 290x210 quer Vallendar KW42 + 43
Stellenanzeige
Stellenanzeige
Pflanzenverkauf
Imageanzeige
Stellenanzeige Sozialarbeiter/Sozialpädagoge Adenau
Herbstbunt in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Festival der Magier
Image