Politik | 05.04.2024

BLICKwinkel – Pro und Contra im Fokus

Masernimpfpflicht: Notwendiger Zwang?

In Deutschland gibt es seit März 2020 eine Impfpflicht für Masern.  Foto: pixabay.com

Region. Unter der Rubrik „BLICKwinkel – Pro und Contra im Fokus“ betrachten wir regelmäßig das Für und Wider von Themen, die uns alle bewegen. Dieses Mal geht es um die Masernimpfpflicht.

Wie das Gesundheitsamt Mayen-Koblenz vergangene Woche mitteilte, wurden kürzlich zwei Masernfälle in der Stadt Koblenz verzeichnet. Das Gesundheitsamt wies in diesem Zusammenhang auf die „Notwendigkeit der Masernschutzimpfung“ hin: Nur die vorbeugende Schutzimpfung könne eine Erkrankung und deren Weitergabe an andere Personen effektiv verhindern.

Bereits im März 2020 ist das Masernschutzgesetz in Kraft getreten. Laut diesem müssen Schüler, Kita- und Kindergartenkinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Impfschutz gegen die Masern nachweisen. Dies gilt ebenfalls für Erwachsene, die nach 1970 geboren sind und in Schulen oder Kitas sowie in medizinischen Einrichtungen arbeiten. Auch wenn das Bundesverfassungsgericht die Impfpflicht im August 2022 als verfassungskonform eingestuft hat, war und ist diese nicht unumstritten. Ist die Impfpflicht also ein notwendiges Übel? Oder ist ein gesetzlicher Zwang zur Impfung gar kontraproduktiv?

Pro: Der sicherste Weg ist die Impfung

Möglichst viele Menschen in der Bevölkerung sollten gegen die Masern immun sein. Das Stichwort lautet hier: Herdenimmunität, für die bei den Masern 95 Prozent der Bevölkerung eine Immunität gegen die Erkrankung vorweisen müssen. Dadurch ist dafür gesorgt, dass kleinere Ausbrüche wie der in Koblenz sich nicht zu einem größeren Infektionsgeschehen ausweiten können und vulnerable Gruppen wie immungeschwächte Personen, die sich womöglich nicht impfen lassen können, effektiv geschützt werden.

Natürlich kann eine Immunität auch durch eine durchgemachte Infektion entstehen. Man darf aber nicht vergessen, dass es insbesondere bei kleinen Kindern und Erwachsenen im Falle einer Maserninfektion zu schwerwiegenden Komplikationen wie Lungen- oder, in seltenen Fällen, auch Hirnhautentzündungen kommen kann. Der sicherste Weg ist daher die Impfung.

Contra: Aufklärung statt Zwang

Eine Impfpflicht ist ein schwerwiegender Eingriff in die Grundrechte, vor allem in das in Artikel 2 des Grundgesetzes festgeschriebene Recht auf körperliche Unversehrtheit. Fakt ist: Die Mehrheit der Maserninfektionen verläuft ohne schwerwiegende Komplikationen. Natürlich sollte man das Risiko nicht verharmlosen, aber umgekehrt darf man auch nicht verschweigen, dass jede Impfung ebenso mit einem Risiko für Nebenwirkungen einhergeht. So steigert die Masernimpfung beispielsweise das Risiko für Fieberkrämpfe bei Kindern.

Natürlich sind schwere Impfnebenwirkungen selten, aber ein Zwang zur Impfung kann dazu führen, gewisse Ängste und Vorbehalte in dieser Hinsicht bei Eltern nur noch zu verstärken. Aufklärung über die Sinnhaftigkeit und den Nutzen von Impfungen wäre hier sinnvoller als ein Zwang.

Euer BLICKwinkel ist gefragt!

Und nun sind unsere BLICK aktuell-Leser gefragt: Wie ist Euer BLICKwinkel auf die Masernimpfpflicht? Haltet Ihr diese für den geeigneten Weg?

Lasst uns Eure Meinung wissen – auf unseren Social Media-Kanälen, unserem Webportal www.blick-aktuell.de oder mit einem Leserbrief unter Nennung Eures vollen Namens und Wohnorts per E-Mail an blickwinkel@kruppverlag.de.BA

Umfrage

Hattet Ihr schon einmal die Masern?

11 abgegebene Stimmen

In Deutschland gibt es seit März 2020 eine Impfpflicht für Masern. Foto: pixabay.com

Leser-Kommentar
26.04.202420:42 Uhr
Claudia Krahe-Abel

Es darf keine Impfpflicht geben! Das Grundrecht auf die Unversehrtheit des Körpers muss dringend gewahrt werden!
Jeder Mensch muss selbst entscheiden dürfen was er in seinen Körper spritzen lässt oder nicht. Und es darf keine Diskriminierungen geben. Jeder muss Verantwortung für sich selbst und seine Kinder übernehmen dürfen .

Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Ahrtalbahn: Feierliche Eröffnung am 12. Dezember

  • H. Schüller: Danke, dass Sie meine Kommentare lesen. Ihre Antwort belegt allerdings, dass Sie über die Petition und das darin zitierte Gerichtsurteil urteilen, obwohl Sie es nicht einmal gelesen haben. Wer ein fehlerhaftes...
  • Horst Krebs: Am meisten sind die Menschen von der Oberleitung betroffen, die im 30m Bereich der Oberleitung wohnen. Die magnetischen Wechselfelder machen krank, es gibt eine Menge Studien darüber, vor allem in der Schweiz.
  • Boomerang : Das ganze Gezeter hier erinnert schwer an die Helikoptermütter die durch die Wohnung rennen und alles abpolstern un Steckdosen zukleben. Wir haben als Kinder auch Verbote missachtet,aber wir haben beigebracht...
  • Horst Krebs: Die Freude über die elektrifizierte Ahrtalbahn ist sicherlich verständlich. Worüber man nicht spricht sind die gesundheitlichen Auswirkungen der elektromagnetischen Wechselwechsel. Es muss sichergestellt...
  • Klaus Brettner: ein Link wäre nicht schlecht
  • Joachim Steig : Ein schönes PM-Statement der Mehrheitsfraktionen im Stadtrat. Für eine wirksame und bürgernahe Arbeit von Ortsvorsteher oder Ortsvorsteherin ist aber weniger das Auswahlverfahren als die Qualifikation des Kandidaten oder der Kandidatin entscheidend.
Rund um´s Haus
med. Fußpflege
Anzeige Stadtwerke Andernach lt. Absprache mit Frau Jahnen-Kurtic
Winter-Sale
Nachruf Stolzenberger, Friedhelm
Nordmanntannen ab 4m zu verkaufen
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0492#
Ganze Seite Ahrweiler
Skoda
Empfohlene Artikel

Mayen. Die CDU Mayen lädt herzlich zur traditionellen Veranstaltung „Haushalt mit Döppekooche“ ein, die auch in diesem Jahr Gelegenheit bietet, gemeinsam in gemütlicher Runde über den Mayener Haushalt für 2026 zu diskutieren. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 27. November, ab 18.30 Uhr im Gasthaus „Dajöh“ in Mayen statt.

Weiterlesen

Mendig. Die CDU-Fraktion im Stadtrat Mendig traf sich am 25. Oktober 2025 zu ihrer jährlichen Klausurtagung. Auf der Tagesordnung standen der gemeinsame Rückblick auf den engagierten Wahlkampf des vergangenen Jahres sowie eine Bilanz der bisherigen Ratsarbeit.

Weiterlesen

Weitere Artikel

17. Werthhovener Choralblasen stimmt auf Weihnachten ein

Festliche Klänge und besinnliche Stimmung

Werthhoven. Am 14. Dezember 2025 findet auf der Wiese vor der Jakobuskapelle in Werthhoven das 17. Werthhovener Choralblasen zum dritten Advent statt, Beginn ist um 16:30 Uhr. Das Choralblasen hat sich als liebgewonnene Traditionsveranstaltung etabliert. Die angestrahlte Kapelle, der älteste Sakralbau Wachtbergs, wird ins rechte Licht gerückt. Der große Weihnachtsbaum wird rechtzeitig aufgestellt und von der Jugendgruppe festlich geschmückt.

Weiterlesen

Verein der Freunde und Förderer des Herz-Jesu-Hauses Kühr e.V., Niederfell

Konzert Vokalensemble Lay fällt aus

Niederfell. Das für am Samstag, 22.11.2025, 18.00 Uhr geplante Benefizkonzert des Vereins der Freunde und Förderer des Herz-Jesu-Hauses Kühr e.V., Niederfell mit dem Vokalensemble Lay fällt aus.

Weiterlesen

Katholische Frauengemeinschaft „St. Luzia“ Löf, kfd

Mit Wein und Wissen: Ein Abend zu Ehren von St. Martin

Löf. Die katholische Frauengemeinschaft "St. Luzia" in Löf, kurz kfd, veranstaltete am 14. November eine Martinsweinprobe, die von Kalle Grundmann geleitet wurde. Mehr als 40 Teilnehmende fanden sich zu diesem Anlass ein, um in die Welt des Weins und der Traditionen rund um St. Martin einzutauchen.

Weiterlesen

Dauerauftrag 2025
Essen auf Rädern
Kreishandwerkerschaft
Mülltonnenreinigung
Sponsoring Genuss Shopping Bad Neuenahr-Ahrweiler
Seniorengerechtes Leben
Anlagenmechaniker
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, November 2025
49/307639/2302647/4533221
Titelanzeige
Stellenanzeige
Imageanzeige
Stellenanzeige Sachbearbeiter/in Wohngeld