Landtagsabgeordneten Peter Moskopp (CDU) und Stephan Wefelscheid (Freie Wähler)

Mit Brexbachtalbahn drohtVerkehrschaos und Ruhestörung

Mit Brexbachtalbahn droht
Verkehrschaos und Ruhestörung

Peter Moskopp.Copyright: 2020 tokography/TobiasKoch

Mit Brexbachtalbahn droht
Verkehrschaos und Ruhestörung

Stephan Wefelscheid.Copyright: Peter Birkenbeul | Art Fox

Bendorf. Die von der Regierungskoalition anvisierte und im Koalitionsvertrag festgeschriebene Reaktivierung der Brexbachtalbahn hat im betroffenen Bendorf bereits für hohe Wellen gesorgt. Die dortige Freie Wählergruppe, die SPD und die CDU haben sich entschieden gegen die Reaktivierungspläne gestellt. Nun erhält die Lokalpolitik prominente Unterstützung durch die Landtagsabgeordneten Peter Moskopp (CDU) und Stephan Wefelscheid (Freie Wähler).

Konkret plant die Landesregierung die Reaktivierung des Streckenabschnitts Engers-Siershahn für Personen- und Güterverkehr, als Betreiber hat die Eifelbahn-Verkehrsgesellschaft mbH (EVG) benannten Abschnitt von der DB Netz AG gepachtet. Jedoch hat man die Rechnung offensichtlich ohne die entlang der Brexbachtalbahn wohnenden Bürgerinnen und Bürger gemacht. Da die Bahntrasse in den vergangenen Jahrzehnten allgemein als stillgelegt betrachtet wurde, haben sich die umgebenden baulichen Bedingungen bedeutend verändert.

Nach aktuellem Stand würde die Bahn, mit einer geplanten Taktung von mindestens zwei Zügen pro Stunde, und inklusive Güterverkehr, mitten durch dichte Wohnbebauung führen. Hinzu kommen verkehrsbedingte Bedenken, da allein in Bendorf drei stark befahrene Straßen durch die Bahn gequert werden und absehbar ein Verkehrschaos droht. Hinzu kommt der enorme Instandsetzungsaufwand, da der Streckenabschnitt sieben Tunnel sowie zwei Viadukte aufweist. Vor diesem Hintergrund stellten die MdL Wefelscheid und Moskopp jeweils eine Kleine Anfrage an die Landesregierung, um sich über den Planungsstand und die zu erwartenden Kosten zu informieren. Die Antworten bestätigen die Haltung gegen die Reaktivierung der Brexbachtalbahn.

So gebe es derzeit noch keine fundierte Schätzung der Fahrgastzahlen, eine Untersuchung der TU Dresden geht von 1400 bis 2500 Passagieren pro Tag aus. „Bei dieser Auslastung ist kaum zu erwarten, dass sich ein solches Projekt rentiert, von den Einschränkungen für den Straßenverkehr ganz abgesehen“, urteilt MdL Moskopp.

Ebenso wenig kann Staatssekretärin Katrin Eder eine belastbare Kostenabschätzung für Instandsetzung und Inbetriebnahme des Streckenabschnitts bereitstellen. „Hier will die Landesregierung ohne Wissen um Kosten und Nutzen und ohne sich mit den Belangen der Bevölkerung auseinanderzusetzen ein Prestigeprojekt vorantreiben und sich als Vorreiter der Verkehrswende inszenieren. Doch Verkehrschaos, explodierende Kosten und Anwohnerproteste werden dieses Vorhaben entzaubern“, ist sich MdL Wefelscheid sicher. „Auch wurde weder mit den an der Brexbachtalbahn angrenzenden Stadt bzw. Ortsgemeinden Höhr-Grenzhausen, Siershahn, Ransbach-Baumbach noch mit den Bürgerinnen/Bürgern nach meiner Kenntnis bis dato das Gespräch gesucht. Auch hier wird die Reaktivierung strikt abgelehnt“ ergänzt MdL Moskopp.

Alternativ schlägt Wefelscheid vor, lokal in eine klimaneutrale Busflotte zu investieren und für alle Bürgerinnen und Bürger Fahrten für einen Euro anzubieten. „Echter Klimaschutz braucht keine Profilierungsprojekte, die nur die Bevölkerung vor den Kopf stoßen, sondern umsetzbare und effektive Maßnahmen, welche auch die Akzeptanz der Bevölkerung fördern.“

Es bleibt abzuwarten, welchen Weg die Landesregierung in Bezug auf die Brexbachtalbahn einschlägt. Für MdL Moskopp von der CDU-Fraktion ist allerdings klar: „Solche absehbar erfolglosen Investitionsoffensiven bringen uns weder in der Mobilität noch im Klimaschutz voran!“ Die Pläne der Landesregierung gehen an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei, sind sich Wefelscheid und Moskopp einig.

Pressemitteilung des

Büro von Peter Moskopp