Politik | 20.10.2020

Rangieren am Rhein

Nun ist Hochkonzentration gefragt. Es sind nur wenige Millimeter Luft, links und rechts. Tonnen von Stahl wollen bewegt werden und das passgenau. Am Ziel ist alles für den Beladevorgang akribisch vorbereitet. Noch einmal schnauft der Motor, alles ruckelt und zischt. Dann kommt das Signal – Es kann es losgehen! Mit einem Greifarm wird der Container angehoben und siehe da: Es hat mal wieder geklappt. Die Fracht ist an Bord, die Mission ist erfüllt.

Nein, das ist keine Szene aus dem Hamburger Hafen und auch kein Containerschiff von irgendwo wird beladen. So sieht es aus, wenn ein Müllwagen des Abfallwirtschaftsbetriebes und dessen Besatzung ihrer Arbeit am Rhein nachgehen und dort die gelben Tonnen leeren. Die gibt’s nämlich auch am Rhein, genauer am Bootshaus, das das einzige Haus unmittelbar am Sinziger Rheinufer ist. Gut, für die Mitarbeiter des AWB ist das wohl weniger dramatisch als eingangs geschildert und wird aus dem sprichwörtlichen „Eff-Eff“ bewältigt. Eine kleine Show ist es aber irgendwie schon, zumindest für den Betrachter. Denn die beengten Verhältnis dort unten am Ende der Panzerstraße verlangen einiges an Rangiertalent und wecken Erinnerungen an die Fahrschule. Dort könnte man auch super das Wenden in praktischen 27 Zügen üben. Könnte man, sollte man aber nicht. Und dies nicht nur, um dem Fahrschüler einen Nervenzusammenbruch zu ersparen. Dass das Areal am Rhein Spaziergängern und Radfahrern vorbehalten ist, ist allgemein bekannt und wird – abgesehen von dieser offiziellen Ausnahme – vom Großteil der Verkehrsteilnehmer auch beherzigt. Schließlich ist das Gebiet als Wasserschutzgebiet deklariert. Deshalb sollten die Besucher auf das Parken nicht nur dem Umweltschutz zuliebe verzichten, sondern auch zum Schonen der Haushaltskasse: Hier herrscht absolutes Parkverbot und Knöllchen sind teuer.

Der Crew unseres Müllwagens braucht darauf keine Rücksicht zu nehmen. Denn sie parken ja auch nicht, sondern gehen ihrer Arbeit nach und tuckern gemächlich zu ihrer Destination – auch wenn diese, wie hier am Ufer des Rheins, etwas mühsamer zu erreichen ist.

ROB

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