Politik | 28.07.2023

Stellungnahme des Ortsbeirats und Ortsvorstehers Hausen nach Kritik zu geplantem Bauprojekt

Seniorenwohnpark soll auf Mosellaplatz entstehen

Eine Bürgerinitiative möchte den „Mosellaplatz“ als innerörtliche Grünanlage für die Bürger in Hausen erhalten. Foto: CF

Hausen. In der Hausener Ortsmitte soll auf der Fläche des Mosellaplatzes, der seit vielen Jahren ungenutzt ist, ein Seniorenheim entstehen. Nachdem seit einigen Tagen eine Bürgerinitiative gegen dieses Projekt Stimmung macht, äußern sich nun Ortsbeirat und Ortsvorsteher zu den Plänen:

„Wir bedauern, dass seit Tagen mit teils unsachlichen Argumenten Stimmung gegen dieses zukunftsweisende Projekt gemacht wird, ohne das Vorhaben im Detail zu kennen“, erklären die Vertreterinnen und Vertreter des Ortsbeirates in einer gemeinsamen Presseerklärung. „Wir hätten uns gewünscht, dass man die angekündigte Einwohnerversammlung am 6. September 2023 im Bürgerhaus abgewartet hätte, in der das Projekt allen Hausener und Betzinger Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt werden soll. Vielmehr prescht jedoch die Initiative vor, bei der hauptsächlich betroffene Anwohnerinnen und Anwohner das Wort führen und mit unbestätigten Vermutungen Emotionen schüren.“

Um was geht es?

Seit einigen Monaten liegt ein Konzept auf dem Tisch, das für Hausen ein wohnortnahes Seniorenwohnheim mit unterschiedlichen Betreuungsformen angefangen von einer Tagespflege bis hin zur vollstationären Versorgung vorsieht. Vor allem für Menschen aus Hausen ist das Angebot interessant, die in ihrem gewohnten Umfeld einen Platz für das Alter für sich und ihren Partner oder ihre Partnerin suchen; denn ein Teil des Konzeptes ist, dass auch Paare schon einen Platz buchen können, bevor sie beide pflegebedürftig werden.

Der Standort am Mosellaplatz wurde aus mehreren Gründen gewählt: „Wir möchten, dass die alten Menschen – vor allem aus Hausen – mitten in ihrem Ort eine Bleibe finden und nicht am Ortsrand oder im Gewerbegebiet angesiedelt werden,“ so der Ortsbeirat inklusive des Ortsvorstehers Karl Josef Weber unisono. Außerdem liege der Platz seit Jahrzehnten weitestgehend ungenutzt da. Eine wertvolle Fläche mitten im Dorf werde so verschwendet.

Es gibt zahlreiche Vorteile des Konzeptes. Der Bedarf an Betreuungsplätzen für Seniorinnen und Senioren wird überall größer. In Hausen und Betzing wohnen ca. 300 Personen, die das 70. Lebensjahr überschritten haben, diesem Tatbestand sowie dem rasant fortschreitenden demographischen Wandel möchte sich der Ortsbeirat zukunftsorientiert besonders für die ortsansässigen Seniorinnen und Senioren annehmen. Das geplante Konzept sieht darüber hinaus einen offenen Mittagstisch und ein Bistro vor. Dadurch kann hier eine Begegnungsstätte für alle Menschen aus Hausen entstehen. Des Weiteren werden Arbeitsplätze für Hausener*innen geschaffen. Die von der BI vorgeschlagene Ansiedlung am Ortsrand würde ebenfalls zur Versiegelung von Natur oder von landwirtschaftlichen Flächen führen. Viel sinnvoller sei es, freie Fläche innerhalb der Ortslage zu nutzen, anstatt am Rand in die freie Natur zu wachsen. Das gesamte Gelände wird begrünt, von Bäumen eingefasst und gepflegt, so bleibt auch eine „Grüne Insel“ mitten in Hausen. Darüber hinaus tragen Dachbegrünungen sowie Hochbeete auf den Terrassen zum klimagerechten Bauvorhaben bei. Die Nähe zum Kindergarten bietet nicht zuletzt die Möglichkeit des Austauschs zwischen den Generationen.

Das Objekt wird auch nicht – wie behauptet – 70 m lang und drei Vollgeschosse groß. Die aktuellen Planungen sehen einen dreiseitigen Baukörper von 45 x 40 m vor, der U-förmig angeordnet ist; offen zur St.-Sylvester-Straße. Es gibt zwei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss. Insoweit wird sich das Objekt in die bestehende Bebauung einfügen und auch in der Höhe den vorhandenen Gebäuden im Umfeld entsprechen. Sogar der Treffpunkt am Brunnen und auch der Standort für den Maibaum bleiben erhalten. Die vorhandenen und geplanten Baumreihen sorgen für eine optimale Integration in das Quartier.

Auch an die Jüngsten im Ort wurde gedacht. Der Investor hat zugesagt, eine Fläche für eine Kindergartenerweiterung zur Verfügung zu stellen. Günstiger können bei Bedarf der Stadt keine Räumlichkeit erstellt werden.

„Wir verstehen die Besorgnis der Anwohner*innen. Aber einige dieser haben vor mehreren Jahren gerade dafür gesorgt, dass der über Jahrzehnte tagtäglich von Kindern genutzte Bolzplatz entfernt werden musste. Heute dagegen wirbt man mit Argumenten wie „Spielfläche für Kinder und Treffpunkt für Jugendliche“. Wenn sich wirklich in den Sommerferien Jugendliche an den Bänken getroffen und Musik gehört haben, wurde sich regelmäßig hierüber beim Ortsvorsteher beschwert.“

Die Gemeindevertreter*innen auf Basis von Spekulationen derart zu kritisieren und ihnen fragwürdiges Vorgehen zu attestieren, entbehrt jeglicher Grundlage.

Bürgerversammlung soll umfassende Infos geben

Diese hätten es begrüßt, die am 6. September 2023 um 19 Uhr im Bürgerhaus stattfindende Bürgerversammlung abzuwarten und sich danach eine Meinung zu bilden, woraus ein gemeinsamer gemeinwohlstiftender Dialog hätte erwachsen können.

Dabei gibt es natürlich unterschiedliche Sichtweisen. Jedoch ist das Projekt eine einmalige Chance für die Weiterentwicklung des Stadtteils Hausen. Davon werden alle Bürger*innen und damit der Stadtteil als Ganzes profitieren.

Pressemitteilung

Stadt Mayen

Eine Bürgerinitiative möchte den „Mosellaplatz“ als innerörtliche Grünanlage für die Bürger in Hausen erhalten. Foto: CF

Leser-Kommentar
08.08.202320:19 Uhr
Michael Henkel

Ich muss zugeben, dass ich heute mit einer gewissen Belustigung von dem Anliegen der BI gehört habe. Zwar lebe ich selbst seit gut 40 Jahren nicht mehr in Hausen, finde die Platzwahl aber hervorragend. Hier bei uns in Angeln gibt es ebenfalls eine solche Einrichtung im Ortskern was vor allem für die Bewohner von großem Vorteil ist. So können Senioren die noch mobil sind direkt am öffentlichen Leben teilnehmen, wer es nicht mehr ist wird von Mitbewohnern oder Angehörigen auf kurzem Weg z.B. im Rollstuhl zum Cafe beim Bäcker oder zum einkaufen gebracht. Niemand fühlt sich abgeschoben und soweit ich weiß fühlt sich auch kein Anwohner in irgendwelcher Weise durch Lärm, Verkehr oder Ähnliches belästigt. Die Vorstellung im Alter z.B. in ein Gewerbegebiet verfrachtet zu werden, tagsüber LKW zu zählen und Abends leere Hallen zu bestaunen finde ich persönlich nicht besonders attraktiv.
Natürlich sei nichts desto Trotz jedem, auch der BI eine eigene Sicht auf die Dinge zugestanden.

31.07.202320:05 Uhr
Erich Weber

Ältere Menschen gehören in die Mitte der Gesellschaft und nicht auf eine " Deponie " am Gewerbegebiet! Das sollte jeder, der auch mal älter werden möchte, unterstützen.

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