Politik | 14.09.2023

BLICKwinkel – Pro und Contra im Fokus

Sollte ein KZ-Besuch verpflichtend sein?

Der Besuch einer KZ-Gedenkstätte steht bei vielen Schulen auf dem Programm.  Foto: pixabay.com

Region. Unter der Rubrik „BLICKwinkel – Pro und Contra im Fokus“ betrachten wir regelmäßig das Für und Wider von Themen, die uns alle bewegen. Dieses Mal geht es um die Frage, ob der Besuch eines Konzentrationslagers verpflichtend in den Lehrplan aufgenommen werden sollte.

Seit geraumer Zeit gehört der Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau fest zum Schulprogramm des Bertha-von-Suttner-Gymnasiums Andernach. Auch in diesem Jahr besichtigten 38 Zehntklässler des Gymnasiums das 1933 von den Nationalsozialisten errichtete Konzentrationslager, beschäftigten sich in verschiedenen Workshops mit dem Alltag der Gefangenen und besichtigten dabei auch die Krematoriums-Anlagen. Wäre es sinnvoll, wenn jeder Schüler während seiner Schulzeit einmal eine solche Erfahrung machen würde?

Pro: Eindringlicher als ein Schulbuch

Der Besuch eines Konzentrationslagers vermittelt einen eindringlichen und nachhaltigen Eindruck der Schrecken des Holocausts, der über das bloße Lesen von Schulbüchern weit hinausgeht. Die greifbare Erfahrung eines Ortes, an dem unsägliche Grausamkeiten stattgefunden haben, lässt sich durch kein Medium ersetzen.

Die Erinnerungskultur ist fester Bestandteil der bundesdeutschen Demokratie. In einer Zeit, in der extremistische Ideologien und Intoleranz erneut auf dem Vormarsch sind, können die Eindrücke eines solchen Besuchs den Sinn der jungen Menschen für die Bedeutung von Demokratie und Menschenrechten schärfen. Jeder Deutsche sollte einmal in seinem Leben eine KZ-Gedenkstätte besichtigen und sich mit dem dunkelsten Kapitel der Geschichte seines Landes intensiv auseinandersetzen – warum damit nicht im Schulalter beginnen?

Contra: Nur eine von mehreren Optionen

Wenn wir allen Schülern einen Besuch in einem ehemaligen Konzentrationslager aufzwingen, könnte dies schwerwiegende Folgen haben. Nicht alle Schülerinnen und Schüler sind emotional dafür gewappnet, sich mit der Schwere der im Konzentrationslager geschehenen Ereignisse auseinanderzusetzen. Manche könnten durch diese direkte Konfrontation sogar traumatisiert werden.

Ein KZ-Besuch kann definitiv eine gute Ergänzung des Lehrmaterials sein – muss es aber nicht. Es gibt zahlreiche andere Methoden, um Schülerinnen und Schüler über den Holocaust aufzuklären, etwa durch Filme oder Zeitzeugengespräche. Der Besuch einer KZ-Gedenkstätte ist also nur eine von vielen Möglichkeiten, die nicht zwingend notwendig ist.

Wie ist Euer BLICKwinkel?

Und nun sind unsere BLICK aktuell-Leser gefragt: Wie ist Euer BLICKwinkel auf die Ausgangsfrage? Sollten alle Schüler während ihrer Schulzeit eine KZ-Gedenkstätte besichtigen oder gibt es auch andere Wege, die junge Generation über diesen Teil der deutschen Geschichte zu informieren?

Lasst uns Eure Meinung wissen – auf unseren Social Media-Kanälen, unserem Webportal www.blick-aktuell.de oder mit einem Leserbrief unter Nennung des vollen Namens und Wohnorts per E-Mail an blickwinkel@kruppverlag.de. BA

Umfrage

Ab welchem Alter kann Schülern der Besuch einer KZ-Gedenkstätte zugetraut werden?

41 abgegebene Stimmen

Der Besuch einer KZ-Gedenkstätte steht bei vielen Schulen auf dem Programm. Foto: pixabay.com

Leser-Kommentar
29.09.202317:15 Uhr
ein Beobachter

generell zu "BLICKwinkel – Pro und Contra im Fokus": hier wird bewusst ein Streichholz zwischen zwei Benzinfässer geworfen und sich dann gewundert (gefreut) wenn's kracht. Frei nach dem Motto: neue Medienlandschaft - nicht informieren sondern provozieren um Clicka zu generieren

denn aufgeregte/aufgeladene Artikel verkaufen sich besser als neutrale Bereichte

schade aber das ist das neue Normal

Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Neue Haltepunkte für die Ahrtalbahn?

  • H. Müller: Herr Krah verwechselt (offenbar vorsätzlich) sichtbare Lebensgefahren der Autobahn mit unsichtbaren der elektrischen Bahn. Dass ein tödlicher Lichtbogen bereits bei 1,5 m Abstand von einer Bahnleitung...
  • Michael Krah: Soll man dann auch Autobahnen einzäunen damit keiner drauf spielt? Brückengeländer 2Meter hoch machen damit keiner Steine wirft? Aussichtspunkte schließen damit niemand runter fällt? Rolltreppen stehen...
  • Michael Krah: Wer heutzutage zu dumm ist um zu wissen das Strommasten gefährlich sind geht auch zum spielen auf die Autobahn. Es ist weder die Aufgabe der Bahn noch des Verkehrsministeriums das zu verhindern. Das ist Aufgabe der Eltern.
  • Joachim Steig : Eine gebotene Klarstellung! Fake und schlechte Stimmung gibt es leider schon genug.

Musik mit Herz, Humor und Haltung

  • Björn Denekamp: Tolle Truppe
Rund um´s Haus
Heizölanzeige
Dorffest in Bad Bodendorf
Weinfest in Dernau
Expertise Bus
Neues Bestattungsgesetz
Stellenanzeige "Baumkontrolleur"
Stellenanzeige
Empfohlene Artikel

Koblenz. Gemeinsam mit der Koblenzer Landtagsabgeordneten Anna Köbberling besuchte der SPD Landtagskandidat Kai Dommershausen die AWO Rheinland im Fachbereich Migration und interkulturelle Öffnung. Nach einer Vorstellungsrunde erhielten die Gäste einen Einblick in die Arbeit der Einrichtung. Von Behördengängen über Integrationskurse bis hin zur Unterstützung von Familien im Alltag leisten die Mitarbeitenden wertvolle Arbeit.

Weiterlesen

Ockenfels. Im Bürgerhaus Ockenfels startet eine Veranstaltungsreihe zum Informieren und Diskutieren über unterschiedliche Themen für Jung und Alt. In ruhiger Atmosphäre werden Inhalte aufgegriffen, die viele Menschen beschäftigen, und es besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Ziel ist ein konstruktiver Austausch.

Weiterlesen

Linz. Am Freitagabend, den 19. September, lud die Linzer SPD zu einem geselligen Abend ins Café Restaurant am Markt ein, um die Halbzeitbilanz des 5-Millionen-Euro-Modellprojekts „Smart City“ zu beleuchten. Unter dem Motto „Smart City – was heißt das eigentlich konkret?“ diskutierten die Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion Dieter Lehmann, Doris Brosowski und Wolfgang Latz mit den Gästen über die bisherigen Erfolge und zukünftigen Maßnahmen des Projekts.

Weiterlesen

Weitere Artikel

Dies ist die erste „Ortszeit“ des Bundespräsidenten in Rheinland-Pfalz

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt nach Andernach

Andernach. Im Rahmen seiner Reihe „Ortszeit Deutschland“ wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seinen Amtssitz für drei Tage nach Rheinland-Pfalz verlegen und seine Amtsgeschäfte vom 14. bis 16. Oktober 2025 aus Andernach führen.

Weiterlesen

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Nicht erst seit Corona und dem russischen Überfall auf die Ukraine ist das Konzept der Resilienz in aller Munde und wird auch in sicherheits- und verteidigungspolitischen Communities intensiv bearbeitet. Resilienz als Eigenschaft von Menschen, Organisationen und Staaten ist ein vielversprechender Ansatz, um mit der zunehmenden Komplexität heutiger Herausforderungen erfolgreich umzugehen.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Kreishandwerkerschaft
Feierabendmarkt
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Kreishandwerkerschaft - Anzeige Heizung
Dorffest in Bad Bodendorf
Weinfest Dernau
Herbstkirmes in Franken
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0411#
Dilledapp-Fest Ettringen
Dilledapp Fest in Ettringen
Ausverkauf - Michelsmarkt
Tag der offenen Tür
Michelsmarkt
Stellenanzeige "Architekt/in (m/w/d)
Stellenausschreibung Tourismus VG
Dilledapp-Fest Ettringen
Anzeige Andernach