Die SPD im Verbandsgemeinderat Altenahr spricht sich für die Aufnahme von Ukraineflüchtlingen als symbolischen Akt aus. Flüchtlinge können leerstehende Tiny Houses beziehen, lautet die Idee

VG Altenahr: Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen trotz Flutschäden?

VG Altenahr: Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen trotz Flutschäden?

Flutschäden in Altenahr. Foto: ROB

VG Altenahr. Entgegen der Meinung des Kreises Ahrweiler spricht sich die SPD Fraktion im Verbandsgemeinderat Altenahr für die Aufnahme von Ukraineflüchtlingen aus. „Uns ist bewusst, dass aufgrund der Folgen der Flut der Landkreis Ahrweiler von der landesweiten Verteilung von Flüchtlingen ausgenommen ist. Aber der Kreis Ahrweiler besteht nicht nur aus einem reinen Flutgebiet“, erklärte der Fraktionsvorsitzende, Andreas Hermens. Selbst in der Verbandsgemeinde Altenahr könnten die „Höhendörfer“ helfen“. Viele der seit dem Kriegsausbruch aus der Ukraine geflüchteten Menschen sind Frauen mit Kindern auf der Flucht vor Bombenangriffen und Terror. Daher hat die SPD nach einem Eilantrag von Dr. Sigrid Dehmelt im Ausschuss für Bauwesen, Klima, Umwelt und Natur der Verbandsgemeinde Altenahr erfahren, dass derzeit von den für die Unterbringung von Flutopfern bereitgestellten 64 Tiny Häusern 9 leer stehen. Die Verwaltung wurde daher gebeten, zu überprüfen, ob freie Tiny Häuser oder sonstiger Wohnraum in den einzelnen Ortsgemeinden für Flüchtlinge aus der Ukraine zur Verfügung gestellt werden können. Auf diese Weise könnte das Ahrtal die selbst erfahrene Solidarität nach der Flutkatastrophe anderen Menschen zukommen lassen. „Humanitäre und solidarische Hilfe sind in vorderster Priorität zu setzen“, so Dr. Dehmelt.

„Wir fordern nicht, tausende Flüchtlinge in unserer Verbandsgemeinde unterzubringen, sondern einen kleinen solidarischen Beitrag zu leisten, für Menschen die jetzt in einem Gebiet wohnen, in dem die Infrastruktur nicht mehr existiert: Zerstörte Straßen und Brücken, zerbombte Krankenhäuser und Schulen“, so Dr. Dehmelt. Auch an der Ahr und den Zuflüssen sind viele Schäden entstanden, ein Teil der Infrastruktur konnte aber, wenn auch teilweise nur provisorisch, wieder hergestellt werden, betont die SPD. „Die Menschen brauchen jetzt ein Dach über dem Kopf und Essen.“ Auch der mittelfristig sicherlich erforderliche, seelische Beistand und therapeutische Hilfe sowie Kindergarten- und Schulplätze seien grundsätzlich vorhanden. „Diese Kraftanstrengung anzugehen, sind wir den flüchtenden Menschen schuldig!“, betont der Fraktionsvorsitzende Hermens.

Pressemitteilung der SPD

im Verbandsgemeinderat Altenahr