Die Zukunft der Fußballplätze im Westen von Bad Neuenahr-Ahrweiler ist gesichert
Zerstörter Sportplatz in Bachem soll als Kunstrasenplatz wiederaufgebaut werden
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der bei der Flutkatastrophe völlig zerstörte Sportplatz in Bachem soll als zentraler Sportplatz für die westlichen Stadtteile wieder aufgebaut werden, und zwar am liebsten als Kunstrasenplatz. Das empfiehlt der Sportausschuss dem Stadtrat. von Bad Neuenahr-Ahrweiler. Geprüft werden soll zunächst, ob eine Änderung des bestehenden Bebauungsplanes hierfür erforderlich ist, und falls ja, soll ein entsprechendes Änderungsverfahren eingeleitet werden. Vor allem aber soll geprüft werden, in welchem Umfang der Wiederaufbau des bisherigen Tennenplatzes als Kunstrasenplatz aus dem Wiederaufbaufonds finanziert werden könnte. Im Zweifelsfalle wolle die Stadt jedoch auch einen gewissen Eigenanteil hierfür übernehmen, erklärte der der Erste Beigeordnete Peter Diewald.
Dass es die beiden ebenfalls bei der Flutkatastrophe vernichteten Fußballplätze in Ahrweiler und Walporzheim in ihrer bisherigen Form nicht mehr geben wird, ist mittlerweile klar. Der Stadtrat entschied in seiner Februar-Sitzung, dass die beiden Plätze künftig durch Jugendspielfelder mit einer Netto-Spielfeldgröße von 60 mal 40 Metern ersetzt werden sollen. Das Spielfeld in Walporzheim soll als Rasenplatz und das Spielfeld auf dem Gelände des ehemaligen Ahrstadions möglichst als Kunstrasenplatz wiederhergestellt werden. Als „Erwachsenen“-Sportplatz für die westlichen Stadtteile soll daher der ehemalige Bachemer Sportplatz ausgebaut werden, und zwar nach Möglichkeit als Kunstrasenplatz.
Lärmschutz macht Probleme
Allerdings ist hier der Lärmschutz ein bislang ungelöstes Problem, zumal in direkter Nachbarschaft schon bald etwa 130 neue Mietwohnungen entstehen sollen. Ein Lärmschutzgutachten kommt zu dem Schluss, dass der Platz sowohl für Trainings- wie für Schulsportzwecke bis 22 Uhr abends uneingeschränkt genutzt werden kann. Für die normalen Spielbetrieb wird es jedoch Einschränkungen bei den Zuschauerzahlen geben. Die Heimspiele der SG Bachem/Walporzheim oder des Ahrweiler BC dürften demnach an Wochen- und Samstagen höchstens 200 Zuschauer verfolgen. Spielen zwei Mannschaften hintereinander, dann sind nur noch 100 Zuschauer pro Spiel zugelassen. Bei Spielen am Sonntag wird auch das noch einmal halbiert. Darüber hinaus hat der Gutachter auch „besondere Ereignisse“ bewertet, wenn die Anlage sogar an die volle Auslastung mit bis zu 3000 Zuschauern über zwei Stunden oder mit bis zu 900 Zuschauern über sechs Stunden kommen könnte. Solche zuschauerintensiven Veranstaltung würde der Gutachter sogar 18-mal im Jahr zulassen. Somit könnte auch einmal ein ganztägiges Fußballturnier in Bachem stattfinden, und das sogar an einem Sonn- oder Feiertag.
Nicht kompatibel ist jedoch die Geräuschkulisse des Sportplatzes mit dem Lautstärkepegel der benachbarten Skateanlage und des Multifunktionsspielfeldes. Was dazu führt, dass diese nicht wieder aufgebaut werden können. Dafür sollen Alternativen geschaffen werden: in Bad Neuenahr soll ein großer Skaterpark entstehen und in Ahrweiler ein Multifunktionsspielfeld. Daher empfahl der Sportausschuss dem Stadtrat auch einstimmig, die Überlegungen zum Wiederaufbau des Sportplatzes Bachem als zentralen Sportplatz für die westlichen Stadtteile fortzusetzen, und das in der Umsetzung möglichst als Kunstrasenfeld – sofern der Wiederaufbaufonds eine derartige Aufwertung des Platzes finanziert.
Platz liegt im vorläufigen Überschwemmungsgebiet
Geprüft werden muss zudem, ob für das geplante Gelände der Bebauungsplan zu ändern ist. Auf jeden Fall wird eine Baugenehmigung und eine wasserrechtliche Ausnahmegenehmigung benötigt, liegt der Platz doch im vorläufig festgelegten Überschwemmungsgebiet. Diewald informierte den Ausschuss darüber, dass es bereits erste positive Abstimmungen diesbezüglich mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord gab. Noch nicht abschließend entschieden ist die Beleuchtung des Platzes. Auch nicht geklärt ist die Frage der Finanzierung des Wiederaufbaus des Bachemer Sportplatzes als Kunstrasenplatz. Was der Wiederaufbaufonds zahlt, sei nämlich noch offen, so Diewald. Der Fonds fördere nämlich grundsätzlich nur den Wiederaufbau des Zustandes vor der Flutkatastrophe, und da war der Sportplatz in Bachem noch ein Tennenplatz. Weil aber auch in Ahrweiler und Walporzheim andere, kleinere Sportplätze entstehen sollen, würde die Verwaltung gerne über eine Quersubventionierung per Fonds diskutieren. Eine Zusammenlegung von Sportplätzen und eine dementsprechende Förderung aus dem Wiederaufbaufonds sei nämlich unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Zudem habe das rheinland-pfälzische Innenministerium deutlich gemacht, dass im Fall der Zerstörung eines Tennenplatzes auch der Bau als Naturrasenplatz förderfähig sein könnte. Sofern anstelle eines Tennenplatzes ein Kunststoffrasensystem geplant sei, könne aus dem Ausbauhilfefonds grundsätzlich eine anteilige Förderung bis zur Höhe der Kosten eines Naturrasenplatzes erfolgen. Genau hier will die Verwaltung ansetzen. Diewald machte aber auch deutlich, dass er eine Eigenbeteiligung der Stadt ebenfalls für möglich halte. JOST
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