Auftaktveranstaltung zog viele Interessierte an
Hygiene-Qualitätssiegel nun auch in Pflegeeinrichtungen
Rhein-Sieg-Kreis. Das Interesse an dem Thema war groß: Rund 80 Vertreterinnen und Vertreter von 42 Einrichtungen besuchten die Auftaktveranstaltung des Gesundheitsamtes des Rhein-Sieg-Kreises zum Thema „Hygiene-Qualitätssiegelvergabe für stationäre Pflegeeinrichtungen im Rhein-Sieg-Kreis“. „Nach dem Qualitätssiegel für Krankenhäuser und Rehabilitationskliniken sollen sich künftig auch Senioren- und Pflegeheime einem für sie kostenlosen Qualitätstest im Rahmen der Einhaltung von Hygienestandards unterziehen können“, erläutert Dr. Bernd Ehrich, Leiter des Kreisgesundheitsamtes. Die Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk „mre-netz regio rhein-ahr“ durchgeführt; das überkommunale Netzwerk hat es sich zum Ziel gesetzt, den wachsenden Problemen mit multiresistenten Erregern (MRE) entgegenzutreten.
Ziel des Qualitätssiegels wird es sein, neue Impulse im Bereich der Standard- und Händehygiene zu liefern. So werden zum Beispiel einheitliche Verfahrensweisen bei Infektionen mit problematischen Erregern wie MRSA oder bei sehr ansteckenden Erkrankungen wie Magen-Darm-Infektionen durch Noroviren oder Influenza, die sich in solchen Einrichtungen besonders leicht ausbreiten können, etabliert. Deshalb werden, nach den Krankenhäusern, nun die Alten- und Pflegeheime im Rhein-Sieg-Kreis eingebunden. Um die Alten- und Pflegeheime bei der Einhaltung von Hygienestandards zu unterstützen und über die Kreisgrenzen hinaus einheitliche Qualitätsstandards zu regeln, hat das Netzwerk in Kooperation mit dem Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn das Qualitätssiegel erarbeitet, dessen Einführung für 2015 vorgesehen ist.
Die Teilnahme am Qualitätssiegel ist kostenlos. Die Heime leisten ihren Beitrag durch Schulung des Hygienepersonals, Bildung einer Hygienekommission, Optimierung der Händehygiene und der Standardmaßnahmen bei bestimmten Infektionserkrankungen sowie Verbesserungen der Kommunikation mit Ärzten und Krankenhäusern. Gleichzeitig werden im Rahmen des MRE-Netzwerkes Daten zur Anwendung von Harnwegskathetern und Antibiotika-Behandlungen untersucht werden.
Das Gesundheitsamt ist im Interesse einer möglichst guten Versorgung von Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern sehr daran interessiert, dass sich möglichst viele dieser Einrichtungen im Rhein-Sieg-Kreis beteiligen. „Auch, wer sich noch nicht gemeldet hat, kann sich selbstverständlich am Qualitätssiegelprojekt noch beteiligen“, so Dr. Ehrich. Weitere Informationen erhalten interessierte Heimleitungen oder –träger beim Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises unter Tel. (0 22 41) 13 27 27 bzw. unter der Mailadresse gesundheitsaufsicht@rhein-sieg-kreis.de.
Informationen zum MRE-Netzwerk „mre-netz regio rhein-ahr“ gibt es auf der Internetseite www.mre-rhein-ahr.net. Die Ärztinnen des Netzwerkes stehen allen medizinischen und Pflegeeinrichtungen, niedergelassenen Ärzten und auch allen Rat suchenden Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung.
Pressemitteilung
Pressestelle Rhein-Sieg-Kreis
