4. Lauf VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring
Andernacher Team und Rennfahrer hatten kein Glück auf dem Nürburgring

Nürburgring. Elf lange Wochen mussten die Fans seit dem letzten Rennen der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring warten, doch am vergangenen Samstag heulten endlich wieder die Motoren der größten Breitensportserie der Welt. Passend dazu wurde mit der 50. Adenauer ADAC Rundstrecken Trophy das 50. Jubiläum gefeiert. Und der Veranstalter brachte dann auch 158 Rennwagen an den Start, die in über 20 Klassen das Vierstundenrennen auf der Nürburgring Nordschleife und der Kurzanbindung Grand Prix Strecke bestritten.
Das Team Hella Pagid-Racing One aus Andernach war wie gewohnt mit dem weisblauen Ferrari 458 in der Klasse SP 8 am Start. Nach den doch in den ersten drei VLN Rennen nicht gewünschten Ergebnissen wollte man in Lauf vier auf dem Siegerpodest stehen. „Natürlich sind wir hier, um zu gewinnen, ganz klar, zumal wir in den ersten drei Rennen, die auch größtenteils dem Wetter zum Opfer fielen, nichts Großes reißen konnten“ so der Urbarer Jürgen Bleul. Mit dem Andernacher Christian Kohlhaas, einer der nach Klassensiegen erfolgreichste VLN Teilnehmer, und dem Dreieicher Stephan Köhler wollten die drei Piloten unbedingt das Ding gewinnen.
Im Qualifying, das leider durch einen schweren Unfall mit mehreren Autos um eine Stunde unterbrochen werden musste, belegten die Ferraripiloten den 16. Rang, ein guter Ausgangspunkt für ein Rennen, das über die verkürzte Distanz von dreieinhalb Stunden ging.
Um es vorwegzunehmen - das Rennen war äußerst spannend und ereignisreich für alle beteiligten. Speziell in der Schlussphase kämpften drei Teams im Sekundenabstand um den Jubiläumssieg. Auf den letzten Metern fiel die Entscheidung zugunsten des Teams Black falcon Auto Arena mit den Fahrern Patrick Assenheimer und Manuel Metzger, die auf dem AMG Mercedes GT3 als Erste durchs Ziel rasten, sage und schreibe nur zwei Sekunden dahinter ein weiterer Mercedes mit Marek Böckmann und Philip Ellis vor Team Walkenhorst auf dem BMW M6 GT3.
Und was machte die Andernacher Mannschaft um Teamchef Martin Kohlhaas mit dem Ferrari im Rennen. Nun, es lief hervorragend. Vom Start weg wurde jede Menge Boden gutgemacht, das Auto lief wie ein Uhrwerk, alles schien perfekt, doch nach knapp zwei gefahrenen Rennstunden touchierte der Ferrari einen Konkurrenten, wobei der Kühler in Mitleidenschaft gezogen wurde. Das war das Aus für den Renner, der bis zum Ausfall an zwölfter Stelle im Gesamt lag. Die Enttäuschung war groß. Dazu der Andernacher Unternehmer und Rennfahrer Christian Kohlhaas: „Der Start war gut, in der allerersten Ecke kam ich in Bedrängnis, da meine Fahrlinie nicht so optimal war. Doch in den folgenden Runden konnte ich mich wieder nach vorn kämpfen und dabei auch einige GT3 Fahrzeuge überholen. Es war für mich ein harter Stint, weil ich wirklich viel Kämpfen musste und überholte mehrere Konkurrenten, ich hab wirklich „ins Lenkrad gebissen“. Alles lief perfekt, das Auto lief sensationell, sodass das Racing viel Spaß gemacht hat. Auf Gesamtrang 12 kam ich zum Fahrerwechsel an die Box und Jürgen Bleul übernahm das Lenkrad. Danach machte auch er Boden gut und fuhr ein tolles Rennen. Doch beim Überholen und der anschließenden Touchierung eines anderen Fahrzeugs wurde der Frontkühler des Ferrariboliden beschädigt und somit der Wasserverlust vorprogrammiert. Somit das Aus für das Team aus Andernach. Das muss man jetzt abhaken und nach vorne blicke zum Sechsstundenrennen in drei Wochen.“
Der Andernacher Unternehmer und Rennfahrer Dirk Riebensahm fuhr mit seinen schnellen Teamkollegen Timo Mölig aus Waldalgesheim sowie dem aktuellen GT Masterpilot Mike David Ortmann aus Ahrensfelde auf dem Porsche Cayman 718 GT4 CS vom Team Overdrive Racing. „Natürlich wollen wir in dieser starken Klasse der CUP 3 Rennwagen gewinnen. Wir sind eine schnelle Truppe unter anderem mit Mike, der in der Int. Gt Masters Serie fährt und dort gut dabei ist,“ so Riebensahm.
Nach Platz sieben im Qualifying und bei allergrößter Konkurrenz lief es im Rennen vom Start weg gut und der knapp 500 PS starke Porscherennwagen lief wie ein Uhrwerk. Dazu Timo Mölig, einer der Fahrerkollegen von Dirk Riebensahm:“ Wir sind heute ein Superrennen gefahren. Dirk und Mike waren superschnelle Kollegen, das Auto lief wie ein Uhrwerk. Die Quali lief nicht ganz so gut für uns, weil wir „verwachst“ hatten und somit von Platz sechs ins Rennen gehen mussten. Wir haben uns stetig nach vorne gearbeitet und hatten auch meiner Meinung nach den Speed, das Rennen zu gewinnen. Der Mike hat den Start übernommen und hat Boden gutgemacht, dann hab ich das Auto übernommen und den Schlussstint fuhr dann der Dirk. Alles hat heute gepasst.“
Das ganze Team war happy bis zu dem Zeitpunkt, als sie die Nachricht erhielten, dass das Auto disqualifiziert wurde. Warum wurden die Sieger nicht für Ihre Leistung belohnt. Nun, offiziell hieß es, dass der Porsche nach der Zieldurchfahrt stehenblieb und der Wagen somit nicht mehr in das Park Ferme fahren konnte. Nichteinhaltung der erforderlichen Kraftstoffmenge, so der DMSB (Deutscher Motorsport Bund). Irgendwie schade, dass die Jungs vom Team Overdrive nicht für ihren grandiosen Sieg belohnt wurden. Auch der Andernacher Dirk Riebensahm war am Ende enttäuscht. „In drei Wochen gehts weiter und dann werden wir den Sieg nachholen.“

Der Porsche Cayman 718 GT4.