„Jungs vom Wasserturm“ trennen sich in hochklassiger Oberligapartie 1:1 vom SV Gonsenheim - Kesikci trifft
Chancenwucher kostet FV Engers den Dreier

Engers. Der SV Gonsenheim gehört zu den Topteams der Oberliga. Wenn dessen Betreuer nach dem Schlusspfiff laut jubelnd über den Rasen läuft, weil sein Team am Wasserturm ein Unentschieden geholt hat, dann muss das wohl bedeuten, dass sich der FV Engers bei der Konkurrenz viel Respekt erworben hat.
Und schaut man auf die Ergebnisse der vergangenen Wochen, ist das auch wenig Wunder. Viermal in Folge hatten die Jungs von Coach Julian Feit in der Oberliga zuletzt gewonnen - und das, obwohl der Trainer mit der spielerischen Vorstellung nicht einmal hochzufrieden war. Dieses Mal konnte er es sein - auch wenn das Ergebnis nicht ganz stimmte.
Aber die Grün-Weißen hatten vor allem in der ersten Halbzeit eine bärenstarke Vorstellung gezeigt. Mit viel Laufbereitschaft hatten sie Bälle erobert und dann blitzschnell nach vorn gespielt. Allein Hassan Kesikci hätte die Partie schon früh entscheiden können. Doch der emsige Stürmer vergab seine ersten beiden Topchancen, ehe er kurz vor dem Pausenpfiff nach einem sehenswerten Alleingang zur hochverdienten Führung traf.
Die kalte Dusche kam in der 50. Minute, als der ansonsten gut leitende Schiedsrichter auf den Punkt zeigte, weil David Eberhardt seinen Gegenspieler ein wenig unglücklich gerempelt hatte. Eine mindestens harte Entscheidung, hatte der Gonsenheimer den Ball doch zuvor (Richtung Eckfahne) köpfen können, ohne unfair bedrängt zu werden. Die Mainzer ließen sich das Geschenk natürlich trotzdem nicht nehmen und überwanden den eingewechselten Franjo Serdarusic zum Ausgleich. Stammkeeper Safet Husic war schon in der 30. Minute verletzt ausgewechselt worden, nachdem sein Gegenspieler bei einem Klärungsball „den Schlappen draufgehalten“ hatte.
Mit dem Elfmetertor gelang den Gonsenheimern das Kunststück, dass sie ein Tor in einer Partie erzielten, in der sie trotz hohem Ballbesitzanteils keine einzige richtige Torchance hatten. Extrem souverän hatten die Engerser um Kapitän Chris Meinert alles wegverteidigt, was auf sie zukam. Nur nach vorn gelang ihnen dann im zweiten Durchgang selbst auch nicht mehr allzu viel. Das laufintensive Spiel plus die 120 Minuten unter der Woche im Pokal hatten doch ihren Tribut gefordert. „Keiner kann in der Oberliga seinen Gegner 90 Minuten lang dominieren, schon gar nicht gegen eine Mannschaft wie Gonsenheim, die wenig technische Fehler macht“, analysierte Julian Feit am Ende und stellte fest: „Mit unserer Leistung bin ich total einverstanden, mit dem Ergebnis nicht unbedingt.“
Mit dem Unentschieden bleibt der FV Engers auf dem zweiten Platz der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Weiter geht es am kommenden Samstag um 15:30 Uhr bei Arminia Ludwigshafen. Das nächste Heimspiel am Wasserturm findet am Samstag, 20. September, um 15:30 Uhr. Dann kommt der fusionierte unnd personell hochgerüsteten FC Emmelshausen-Karbach zum Gastspiel.
FVE im Pokal in Runde 3
Der FV Engers hat unter der Woche seine Pflichtaufgabe im Rheinlandpokal bewältigt - allerdings mit einiger Mühe. Beim Bezirksligisten SV Windhagen musste die Feit-Elf in die Verlängerung, weil sie in der regulären Spielzeit einen extremen Chancenwucher betrieb. Nur Abwehrrecke David Eberhardt traf per Kopf - die Gastgeber nutzen dagegen ihre einzige eigene Möglichkeit eiskalt. Der Knoten platzte für die Jungs vom Wasserturm erst in der 105. Minute, als Max Schmitten zur erneuten Führung traf. In der zweiten Hälfte der Verlängerung war es dann ein munteres Scheibenschießen: Erneut Eberhardt und Schmitten und dann noch Nils Wambach schraubten das Ergebnis auf 5:1 hoch. Die Mission Titelverteidigung kann damit weitergehen.

Trainer Julian Feit war mit der Leistung seiner Schützlinge durchaus zufrieden, nur mit dem Ergebnis nicht ganz.

Gabriel Müller lieferte als Außenverteidiger vor allem in der Defensive eine blitzsaubere Partie ab.