Fußball-Rheinlandliga, SG Mendig/Bell
Die Eintracht geht auf dem Zahnfleisch
Nach der Derby-Niederlage gegen den TuS Mayen wurden die Wunden geleckt – Am Sonntag kommt Ahrweiler
Mendig. Die böse Bauchlandung war nicht dazu angetan, an der Brauerstraße gleich wieder zur Tagesordnung überzugehen. Die 2:3 (1:0)-Niederlage im Derby gegen den TuS Mayen, und das sogar bei einer 2:0-Führung nach einer Stunde, hallte beim Fußball-Rheinlandligisten SG Eintracht Mendig/Bell noch eine ganze Weile nach. „Wenn bei unserer dünnen Personaldecke zwei oder drei Stammspieler ausfallen, sind wir ganz einfach nicht mehr konkurrenzfähig“, legte Bernd Brück, neben Frank Schmitz einer der beiden Sportlichen Leiter, den Finger in die Wunde. „Ich habe im Vorfeld gesagt, dass wir gegen Mayen unbedingt gewinnen müssen, um nicht in Tabellenzonen abzurutschen, die wir nicht als unseren Anspruch ansehen. Genau das ist jetzt eingetreten. Wir gehen förmlich auf dem Zahnfleisch.“
Zwei weitere Übungseinheiten
Nach zwei Trainingsabenden in der vergangenen Woche stand am spielfreien Wochenende keine weitere Testpartie auf dem Programm, „alle waren ganz einfach froh, sich erholen zu können“, erklärte Brück. In dieser Woche sind zwei weitere Übungseinheiten vorgesehen, am kommenden Sonntag, 3. Oktober, stellt sich der Ahrweiler BC um 14.30 Uhr auf dem Mendiger Kunstrasenplatz vor. Die Begegnung sollte zunächst am Freitag, 1. Oktober, über die Bühne gehen, wurde aber wegen des Pokalspiels des ABC am Mittwoch beim SV Anadolu Spor Koblenz zwei Tage nach hinten verschoben. Termin hin oder her: Nach vier Meisterschaftsniederlagen in Folge und dem unglücklichen Aus im Rheinlandpokal gegen die TuS Koblenz werden auch die Gegner nicht leichter.
Die beiden etatmäßigen Innenverteidiger werden auf jeden Fall fehlen: Kapitän Florian Schlich muss (Stand 27. September) wegen eines Bandscheibenvorfalls operiert werden und fällt für unbestimmte Zeit aus, der Ex-Plaidter Pascal Zimmer muss sich wegen eines Innenbandanrisses im Knie weitere drei bis vier Wochen gedulden. Die angeschlagenen André Marx und Spielertrainer Kodai Stalph, die als Ersatz für das Duo vorgesehen sind, schleppen sich Wochen von Spiel zu Spiel. „Die genauen Verletzungen weiß ich schon gar nicht mehr“, flüchtete sich Brück in Galgenhumor. „Ich kenne nur die MRT-Termine unserer Spieler.“
Ein weiteres Problem: Einige Neuzugänge haben die Erwartungen bislang nicht erfüllt. „Ich möchte keine Namen nennen, aber wer unsere bisherigen Spiele gesehen hat, der weiß genau, wer gemeint ist“, so Brück, der sich aber auch selbst in die Pflicht nimmt: „Dafür halte ich auch persönlich den Kopf hin, diesen Schuh ziehe ich mir an.“ Zumindest mit dem Franzosen Brice Braquin hat er einen Volltreffer gelandet. Der Stürmer, der im Pokal gegen die TuS Koblenz ein glänzendes Debüt feierte, verfügt über das nötige Durchsetzungsvermögen und macht instinktiv die richtigen Laufwege. „An ihm werden wir noch viel Freude haben“, meinte Brück. Wenigstens ein kleiner Hoffnungsschimmer in diesen doch so schwierigen Zeiten.
Auch Antonio Donkov (re.), hier im Laufduell mit dem Mayener Tim Krechel, hat noch Steigerungspotenzial.
Zumindest mit Brice Braquin (re., hier im Duell mit Michael Stahl von der TuS Koblenz) hat die Eintracht einen Volltreffer gelandet.
