Lokalsport | 04.11.2017

Fußball-Rheinlandliga, 15. Spieltag

Ein Punkt in doppelter Unterzahl

SG Eintracht Mendig/Bell - TSV Emmelshausen 0:0

Tohuwabohu im Strafraum: So chaotisch wie in dieser Szene aus der 50. Minute, als den Gastgebern drei Kerzen hintereinander unterliefen, ging es im Spiel zwischen der SG Eintracht Mendig/Bell (am Ball Cem Celik, links dahinter der spätere Rotsünder Florian Wirths, rechts Philipp Geisen) und dem TSV Emmelshausen (ganz rechts Ufuk Kurt) nur selten zu.  SK

Mendig. Stadionsprecher Hermann Krings fehlt nur äußerst selten bei den Spielen „seiner“ SG Eintracht Mendig/Bell, am 15. Spieltag der Fußball-Rheinlandliga war wieder einmal so ein Tag. Bernd Brück übernahm die Rolle des Ansagers. Beim Anstoß der Gastgeber kam ihm, ein wenig parteiisch, folgender Ausspruch über die Lippen: „Dann hoffen wir mal, dass dies der einzige Anstoß unserer Mannschaft bleiben wird.“ So sollte es schließlich nach 95 Minuten, acht Gelben Karten, einer Roten Karte und einer Gelb-Roten Karte auch sein. Da auch die Gäste aus dem Hunsrück nur einen Anstoß – und zwar den zur zweiten Hälfte – ausführten, trennten sich beide Teams schließlich mit einem gerechten 0:0. Die SG war mit diesem zweiten torlosen Remis in Folge (nach der Partie beim SV Windhagen) ebenso zufrieden wie der TSV, der seine Tabellenführung durch die Niederlage der Sportfreunde Eisbachtal bei der SG 99 Andernach sogar noch um einen Zähler ausbauen konnte.

„Es war sicherlich über 90 Minuten ein sehr intensives und zweikampfbetontes Spiel, in dem wir es geschafft haben, von der ersten Minute an den Rhythmus zu bestimmen. Wir hatten hohen Ballbesitzanteil, nur im letzten Drittel haben uns die Ideen oder der entscheidende Pass gefehlt. Der Gegner war allerdings auch sehr kampfstark, deshalb wurde es schwierig für uns“, lobte Emmelshausens Trainer Julian Veit indirekt auch den Gegner – und zwar während der ersten Pressekonferenz an der Brauerstraße überhaupt. Im ersten Abschnitt waren die Gäste aus dem Hunsrück zwar feldüberlegen, mehr als drei Halbchancen durch Marcel Christ (5., 10. und 14.), der jeweils am Mendiger Schlussmann Niklas Nett scheiterte, waren allerdings nicht zu verzeichnen. So richtig turbulent wurde es nach 35 Minuten, als sich SG-Akteur Sebastian Mintgen und sein Gegenüber Luca Wolf bei einer Rudelbildung näher kennenlernen wollten und sich dabei einige nette Worte an den Kopf warfen. Schiedsrichter Roman Herberich aus Kaub beließ es jedoch jeweils bei einer Gelben Karte. Nach Wiederanpfiff nahm die Hektik und Dramatik von Sekunde zu Sekunde zu. Nach 56 Minuten trat SG-Innenverteidiger Florian Wirths gegen TSV-Kapitän Nils Bast nach, der Unparteiische zeigte ihm nach einem Hinweis seines Assistenten folgerichtig die Rote Karte. In Unterzahl versuchte Mendig, mit nahezu allen erlaubten (und für die Emmelshausener Anhänger nicht immer schön anzuschauenden) Mitteln das 0:0 über die Zeit zu retten. Das Glück musste den Gastgebern dabei nur einmal zur Seite stehen. Nachdem Nett einen Schuss des eingewechselten Dustin Vogt aus kurzer Distanz zur Seite abwehren konnte, brachte Ufuk Kurt das Kunststück fertig, aus acht Metern SG-Kapitän Florian Schlich zu treffen, der den Ball vor, auf oder kurz hinter der Torlinie klären konnte (78.). In der 90. Minute hätte Mintgen die Partie beinahe noch auf den Kopf gestellt, doch sein gefühlvoller Linksschuss sprang vom Innenpfosten wieder ins Feld zurück. In der dritten Minute der Nachspielzeit musste Mintgen wegen eins Foulspiels mit Gelb-Rot vom Platz, aber Mendig schaukelte die restlichen 120 Sekunden auch in doppelter Unterzahl über die Runden. „Wir waren nach der Roten Karte viel zu hektisch“, analysierte Veit später. „Es ist allerdings auch so, dass die Nettospielzeit ein wenig gelitten hat. Wir hatten vier oder fünf Chancen, die wir nicht genutzt haben. Und kurz vor Schluss sogar noch richtig Glück. Von daher will ich mit dem Punkt zufrieden sein.“

Das sah sein Gegenüber ähnlich. „Die Zuschauer haben ein ordentliches Spiel gesehen. Wir wollten gut gegen den Ball und um den Ball arbeiten, das ist uns mit den beiden Viererketten gelungen. Wir waren bissig in den Zweikämpfen, unser Plan ist aufgegangen“, meinte SG-Trainer Cornel Hirt. „Mit elf Mann wäre vielleicht hinten raus noch mehr möglich gewesen. Zumindest haben wir hinten auch in Unterzahl wenig zugelassen. Von daher geht das Ergebnis in Ordnung.“

SG Eintracht Mendig/Bell: Niklas Nett, Marcel Berg, Florian Schlich, Florian Wirths, Philipp Geisen, Matthias Strahl, Cem Celik (87. Tobias Schmitz), Milan Rawert, John Rausch, Sebastian Mintgen, Tom Tiede (57. Daniel Bianco).

TSV Emmelshausen: Jonas Börsch, Luca Wolf, Maciej Piotr Kowalski-Haberek, Nils Bast, Marcel Christ, Tobias Lenz, Ufuk Kurt (79. Fabian Nass), Jonas Bersch, Stevenson Dörr (68. Dustin Vogt), Martin Weber, Sascha Hachenthal.

Schiedsrichter: Roman Herberich (Kaub).

Zuschauer: 190.

Besonderheiten: Rote Karte gegen Florian Wirths (56., SG Eintracht Mendig/Bell) wegen Nachtretens, Gelb-Rote Karte gegen Sebastian Mintgen (90. + 3, SG Eintracht Mendig/Bell) wegen einer Unsportlichkeit und Foulspiels.

Gegen den Spitzenreiter aus Emmelshausen (rechts Sascha Hachenthal) hatte auch Milan Rawert in der Defensive Schwerstarbeit zu verrichten.

Gegen den Spitzenreiter aus Emmelshausen (rechts Sascha Hachenthal) hatte auch Milan Rawert in der Defensive Schwerstarbeit zu verrichten.

Uraufführung an der Brauerstraße (von links): SG-Trainer Cornel Hirt, Vorstandsmitglied Michael Maurer und TSV-Übungsleiter Julian Veit bei der ersten Pressekonferenz der SG Eintracht Mendig/Bell überhaupt.

Uraufführung an der Brauerstraße (von links): SG-Trainer Cornel Hirt, Vorstandsmitglied Michael Maurer und TSV-Übungsleiter Julian Veit bei der ersten Pressekonferenz der SG Eintracht Mendig/Bell überhaupt.

Tohuwabohu im Strafraum: So chaotisch wie in dieser Szene aus der 50. Minute, als den Gastgebern drei Kerzen hintereinander unterliefen, ging es im Spiel zwischen der SG Eintracht Mendig/Bell (am Ball Cem Celik, links dahinter der spätere Rotsünder Florian Wirths, rechts Philipp Geisen) und dem TSV Emmelshausen (ganz rechts Ufuk Kurt) nur selten zu. Fotos: SK

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