Fußball-Bezirksliga, neunter Spieltag
Eine schwache Leistung reichte zum Sieg
SG Eintracht Mendig tat sich schwer, behielt gegen den biederen Aufsteiger SG Bogel/Reitzenhain/Bornich aber mit 4:2 (3:1) die Oberhand

Brice Braquin gratuliert Leonard Zerwas zu dessen Führungstreffer zum 1:0. Foto: SK
Mendig. Auch solche Partien müssen gewonnen werden: Die SG Eintracht Mendig setzte sich am neunten Spieltag der Fußball-Bezirksliga Mitte gegen Aufsteiger SG Bogel/Reitzenhain/Bornich trotz einer grottenschlechten Leistung mit 4:2 (3:1) durch. Die 150 Zuschauer auf dem Kunstrasenplatz an der Brauerstraße sahen eine zerfahrene und wenig ansehnliche Begegnung mit zahlreichen Fehlpässen auf beiden Seiten. Für die Gastgeber war es im vierten Heimspiel im Baumaschinen-Junglas-Stadion bereits der vierte dreifache Punktgewinn.
„Wir sind erst einmal froh, dass die drei Punkte bei uns zu Hause geblieben sind. Natürlich war es ein schlechtes Spiel unsererseits. Wir putzen uns jetzt den Mund ab, dann geht es weiter. Morgen spricht niemand mehr davon“, räumte Eintracht-Trainer Jörg Schäfer nach dem Schlusspfiff ein. Auf die Frage, woran es gelegen haben könnte, antwortete er zurückhaltend: „Wenn es so einfach wäre, würden wir es abstellen. Es gibt einige Gründe für diesen schwachen Auftritt, aber die werde ich für mich behalten.“
Dabei führten die Platzherren früh mit zwei Toren. Zunächst drosch Leonard Zerwas den Ball mit seinem starken linken Fuß vehement unter die Latte, nachdem ihm Brice Braquin eine Hereingabe von Niklas Heinemann überlassen hatte (20.). 180 Sekunden später verwandelte Braquin einen Foulelfmeter, Milan Rawert war zuvor vom Bogeler Schlussmann Thomas Dreger unsanft von den Beinen geholt worden. Wie aus heiterem Himmel konnte der Aufsteiger durch Tim Friedrich auf 2:1 verkürzen, Eintracht-Innenverteidiger Pascal Zimmer war ein Stellungsfehler unterlaufen (34.). In der ersten Minute der Nachspielzeit der ersten Hälfte stellte Tim Montermann mit einem kuriosen Treffer den alten Abstand wieder. Ein Schuss von Zerwas wurde zunächst abgeblockt und hoppelte danach auf der Torlinie entlang. Bogels Abwehrspieler André Dillenberger trat völlig unbedrängt über den Ball, Montermann musste ihn nur noch ins Netz stolpern.
Ein katastrophaler Fehlpass des sonst so zuverlässigen Heinemann brachte den Außenseiter wieder heran. Bogels Kapitän Jannik Schmidt spritzte dazwischen, umkurvte Eintracht-Torhüter Yannic Waupke und verkürzte auf 3:2 (48.). Nach einer guten Stunde hatten die Gäste bei einer Dreifach-Chance durch Friedrich, Schmidt und Marvin Funk sogar den Ausgleich auf dem Fuß. Auf das erlösende 4:2 musste die Eintracht bis zur 81. Minute warten: Heinemann machte seinen Fauxpas vor dem 3:2 wieder wett und traf aus sage und schreibe 40 Metern, Bogels Torwart Dreger hatte viel zu weit vor dem Kasten gestanden.
„Wir waren schon schlecht, aber der Gegner war es sicherlich auch. Im Kreis haben wir diskutiert, ob wir die Eintracht zu dieser schwachen Leistung gezwungen haben oder ob sie es freiwillig getan hat. Es war jedenfalls ein lauer Kick“, meinte Patrick Marner, der Trainer des Aufsteigers. „In der letzten halben Stunde hat uns etwas der Glaube an uns selbst gefehlt. Wir haben uns nur darauf beschränkt, nicht zu hoch zu verlieren. Das ist uns gelungen. Vor zwei Jahren wären wir noch abgeschlachtet worden.“
SG Eintracht Mendig: Yannic Waupke, Julian Groß, Pascal Zimmer, Nikolas Groß, Milan Rawert (82. Lukas Binder), Jacob Groß (16. Martin Breil), Niklas Heinemann, Tim Montermann (67. Florian Birnstock), Brice Braquin, Leonard Zirwes, Joachim Akwapay (67. Alexander Court).
SG Bogel/Reitzenhain/Bornich: Thomas Dreger, Malvin Maus (85. Manuel Ritter), André Dillenberger (46. Dominik Gothier), Sascha Christian Schaab-Lorch, Robin Zimmermann, Luca Riegel, Laurenz Beilstein (82. Yannick Breithaupt), Marvin Funk, Jannik Schmidt, Justin Frank, Tim Friedrich.
Schiedsrichter: Tobias Hecker (Kelberg).
Zuschauer: 150.
Torfolge: 1:0 Leonard Zerwas (20.), 2:0 Brice Braquin (23., Foulelfmeter), 2:1 Tim Friedrich (34.), 3:1 Tim Montermann (45. + 1), 3:2 Jannik Schmidt (48.), 4:2 Niklas Heinemann (81.).
Besonderheit: Schiedsrichter Tobias Hecker ordnete in jeder Halbzeit eine zweiminütige Trinkpause an.