Finale - oho: Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel beim FV Engers kaum Grenzen. Die "Jungs vom Wasserturm" stehen zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte im Endspiel des Rheinlandpokals.Fotos: Ulf Steffenfauseweh

Am 11.04.2025

Lokalsport

Der Traum lebt: „Jungs vom Wasserturm“ besiegten vor 1300 Fans den Favoriten aus Trier

Finale - FV Engers sorgt für Pokal-Kracher

„Watzes“ letztes Spiel ist das große Finale am 24. Mai

Engers. Sensationeller Erfolg vor prächtiger Kulisse: Der FV Engers schlägt Eintracht Trier und zieht zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte ins Finale des Rheinland-Pokals ein. 2:1 hieß es am Mittwochabend nach 99 gespielten Minuten für das Team von Trainer Sascha Watzlawik. 1300 Zuschauer hatten ein mitreißendes Fußballspiel und Tore von Manuel Simons (14.) und Jonas von Haacke (87.) bei einem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer von Mateo Biondic (22.) gesehen.

Die Trennlinie zwischen dem Amateur- und Profisport wird im Fußball gemeinhin zwischen Ober- und Regionalliga gezogen. Und so taten sich in den vergangenen Jahren die – teils sehr souveränen - Meister der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar eine Liga höher auch immer mehr als schwer. Rot-Weiß Koblenz rettete zwar zweimal Corona, doch dann ging es wieder runter. Schott Mainz und TuS Koblenz stiegen sofort sang- und klanglos wieder ab. Und auch Eintracht Trier ging es so – bis zu diesem Jahr. Da haben sie offensichtlich den großen Sprung geschafft und sich in der Regionalliga etabliert. Aktuell stehen sie auf Platz 9.

Kein Wunder also, dass die Moselstädter als großer Favorit zum derzeitigen Tabellenneunten der Oberliga reisten. Doch der FV Engers machte ihnen am heimischen Wasserturm einen Strich durch die Rechnung – einmal mehr. Wie schon 2020 und 2022, als die Grün-Weißen am Ende auch den Pokal in die Höhe stemmen durften, warfen sie die Eintracht aus dem Wettbewerb. Für Trainer Sascha Watzlawik, der vor Wochen seinen Rückzug zum Saisonende bekannt gegeben hat, wird damit die 13-jährige FVE-Ära standesgemäß mit dem großen Pokalfinale am 24. Mai enden.

Und „Watze“ wusste dieses Geschenk seiner Jungs durchaus zu würdigen. „Ihr seid die geilste Mannschaft, die ich jemals trainieren durfte“, brüllte er seinen Spielern später bei der Party im Vereinsheim im Überschwang zu. Yannik Finkenbusch, Kapitän der beiden Pokalsieger-Mannschaften und mittlerweile im fußballerischen Ruhestand, hörte es – und feierte einfach mit.

Sichtlich niedergeschlagen hatte dagegen wenig zuvor SVE-Coach Thomas Klasen bei der Pressekonferenz das Spiel kommentiert und dabei den Engersern nicht nur fair gratuliert, sondern auch zugestanden, dass sie „am Ende nicht unverdient“ gewonnen hatten. Und richtig: Ein Klassenunterschied war nie zu sehen. Angeführt vom überragenden Innenverteidiger-Duo aus Kapitän Chris Meinert und David „Ebi“ Eberhardt konnten die Grün-Weißen praktisch alles wegverteidigen, was der Gegner in Richtung des Tores von Franjo Serdarusic brachte. Der war an diesem Abend fehlerfrei, musste aber eigentlich auch nur eine Großtat auspacken: In der 64. Minute boxte er einen Schuss spektakulär über die Latte. Der hätte sonst gepasst.

Die Hausherren setzten dagegen immer wieder die berühmten Nadelstiche – und waren dabei wesentlich gefährlicher. Vor allem der pfeilschnelle Manuel Simons, dem Gästetrainer Klasen nach eigenem Bekunden auch „ein, zwei Ligen höher“ zutrauen würde, sorgte immer wieder für Wirbel. Als ihn Kevin Lahn in der 14. Minute mit einem wunderschönen Steckpass auf die Reise schickte, lief er sogar schon zum zweiten Mal praktisch allein auf das Tor zu. Dieses Mal traf er zur umjubelten Führung.

Sie sollte jedoch nicht lange halten. Nach ihrem schönsten Spielzug schafften die Trierer schon in der 22. Minute den Ausgleich. Doch der reichte nicht, weil Max Schmitten sich in der 87. Minute auf der Außenbahn den Ball erkämpfte und in den Strafraum chippte. Da war es dann der unermüdlich kämpfende Jonas von Haacke, der mit purem Willen das Tor des Tages erzielte. „Irgendwie ist mir der Ball ans Knie geprallt und von da ins Tor“, wusste er am Ende selbst nicht genau, wie er es gemacht hatte.

Als der souveräne Schiedsrichter Jan Ulmen dann schließlich nach satten, aber nicht gänzlich unberechtigten neun Minuten Nachspielzeit abpfiff, brauchen bei den Grün-Weißen die Dämme. „Heute hat rundherum alles gepasst“, freute sich auch Vereinschef Martin Hahn und kündigte strahlend an: „Einen haben wir noch drin!“ „Es wäre schön, die Geschichte so zu Ende zu schreiben“, fand auch Coach Sascha Watzlawik mit Blick auf das große Finale.

In dem trifft der FV Engers dann übrigens auf RW Koblenz. Der Ligarivale setzte sich im Parallelspiel mit 2:0 beim Rheinlandligisten TuS Kirchberg durch. Wo das Finale am 24. Mai stattfindet, steht noch nicht endgültig fest. Vieles deutet jedoch darauf hin, dass der Verband das Stadion auf dem Koblenzer Oberwerth wieder der Austragungsort auswählt. Zwar ist das das Heimstadion der Rot-Weißen – aber auch für die Engerser kein schlechter Ort: Hier gewannen sie ihre beiden bisherigen Pokalfinale.

Überragender Kämpfer im defensiven Mittelfeld und auch noch Schütze des goldenen Tores: Jonas von Haacke.

Überragender Kämpfer im defensiven Mittelfeld und auch noch Schütze des goldenen Tores: Jonas von Haacke.

Für Coach Sascha Watzlawik geht ein Traum in Erfüllung: Er beendet seine 13-jährige Ära beim FV Engers mit dem Finale im Rheinlandpokal.

Für Coach Sascha Watzlawik geht ein Traum in Erfüllung: Er beendet seine 13-jährige Ära beim FV Engers mit dem Finale im Rheinlandpokal.

"Er könnte auch ein oder zwei Ligen höher spielen", drückte Eintracht-Trier-Trainer Thomas Klasen nach dem Spiel seine Hochachtung für den pfeilschnellen Manuel Simons aus.

"Er könnte auch ein oder zwei Ligen höher spielen", drückte Eintracht-Trier-Trainer Thomas Klasen nach dem Spiel seine Hochachtung für den pfeilschnellen Manuel Simons aus.

Kevin Lahn sorgte für viele offensive Akzente. Sein Traumpass auf Manuel Simons leitete das wichtige 1:0 ein.

Kevin Lahn sorgte für viele offensive Akzente. Sein Traumpass auf Manuel Simons leitete das wichtige 1:0 ein.

Kapitän Chris Meinert bildete zusammen mit David Eberhardt ein bärenstarkes Innenverteidiger-Duo. Die Engerser ließen so kaum echte Torchancen des klassenhöheren Gastes zu.

Kapitän Chris Meinert bildete zusammen mit David Eberhardt ein bärenstarkes Innenverteidiger-Duo. Die Engerser ließen so kaum echte Torchancen des klassenhöheren Gastes zu.

Finale - oho: Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel beim FV Engers kaum Grenzen. Die "Jungs vom Wasserturm" stehen zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte im Endspiel des Rheinlandpokals. Fotos: Ulf Steffenfauseweh

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