BLICK aktuell im Gespräch mit DTM-Teamchef Stefan Reinhold aus Andernach

„Wir alle möchtennatürlich Rennen fahren“

„Wir alle möchten
natürlich Rennen fahren“

Das Team RMG geht in der DTM an den Start, die allerdings vor einer ungewissen Zukunft steht.Foto: Andreas Beil/BMW

„Wir alle möchten
natürlich Rennen fahren“

Stefan Reinhold, Teamchef des BMW Teams RMG aus Andernach, stellte sich den Fragen von BLICK aktuell.Foto: Alexander Trienitz/BMW

Andernach/Region. Seit Wochen schon legt das Corona-Virus auch den Sport lahm. Die DTM, in der das Andernacher BMW Team RMG an den Start geht, wird, wenn überhaupt, frühestens Mitte Juli in die Saison starten können. Zudem hat Audi (neben BMW der einzig andere Hersteller in der Serie) verkündet, ab 2021 aus der DTM auszusteigen. Die Rennserie steht vor ungewissen Zeiten. BLICK aktuell sprach mit RMG-Teamchef Stefan Reinhold über die momentan nicht einfache Situation für den Rennstall und über Zukunftsperspektiven.

BLICK aktuell: Herr Reinhold, wie hat Sie und Ihr BMW Team RMG die Corona-Krise getroffen? Welche direkten Auswirkungen hat sie auf Ihr Team und die alltägliche Arbeit?

Stefan Reinhold: Für uns hat sich vor allem der Saisonstart in der DTM verschoben, der kurz bevorstand. Im März sollten Testfahrten stattfinden. Zunächst war der Test in Italien geplant, aufgrund der Thematik wurde er aber nach Deutschland verlegt. Doch auch hier musste er dann schließlich abgesagt werden. Der Saisonstart mit dem Rennbetrieb hat sich natürlich auch verschoben. In der alltäglichen Arbeit haben wir unseren Zeitplan geändert, indem wir den Betriebsurlaub auf die Zeit um Ostern vorgezogen haben. Nun sind wir mitten drin in den Vorbereitungen, falls es kurzfristig grünes Licht für den Saisonstart gibt.

BLICK aktuell: Mitte Juli soll die Saison am Norisring starten, dies ist aber noch nicht sicher. Wie bereiten Sie sich gerade auf diesen noch sehr theoretischen Termin vor und wie schwierig ist dies?

Reinhold: Generell arbeiten wir hier mit einem normalen Ablauf an der Vorbereitung, natürlich unter Einhaltung der geltenden Hygienevorschriften. Ein Rennfahrzeug muss noch komplettiert werden. Wir haben noch einige Dinge auf der Liste, die durch die zeitliche Verschiebung wegen des vorgezogenen Urlaubs noch zu tun sind und die wir jetzt im Mai machen. Wir rechnen auch damit, dass es vor dem ersten Rennen noch einen Test geben wird, von daher sind wir jetzt wieder in einer relativ normalen Zeitschiene angelangt.

BLICK aktuell: Welche Probleme würden sich für Sie ergeben, wenn die DTM dieses Jahr gar keine Rennen mehr fahren würde? Wäre dies für Ihr Team existenzbedrohend?

Reinhold: Wir alle möchten natürlich DTM-Rennen fahren und wären sehr enttäuscht, auch wegen der Fans. Denn jeder, der sich für die DTM interessiert, wartet auf den Saisonstart. Als Team arbeiten wir umfangreich mit BMW Motorsport zusammen, wir sind nicht zwingend an eine Rennserie gebunden.

BLICK aktuell: Audi steigt 2021 aus der DTM aus. Was bedeutet das für die Rennserie?

Reinhold: Es ist klar, dass dies für die Rennserie Schwierigkeiten bedeutet. Aber man muss betonen, dass man momentan noch nicht absehen kann, wo die Reise hingeht und wie es sich weiter entwickelt. Grundsätzlich macht es die Situation für die DTM jedoch nicht einfacher.

BLICK aktuell: Gibt es aus Ihrer Sicht trotzdem eine Zukunftsperspektive für die DTM?

Reinhold: Es gibt immer eine Zukunftsperspektive – für alles. Man muss eben abwarten, wie die Verantwortlichen die Serie in Zukunft gestalten möchten, beziehungsweise welche Entscheidungen getroffen werden.

BLICK aktuell: Sollte die DTM nicht weiter existieren, würden wir Sie und Ihr Team RMG in einer anderen Rennserie wiedersehen?

Reinhold: Wie ich eben schon gesagt habe: In unserer Zusammenarbeit mit BMW Motorsport sind wir nicht unbedingt an eine Rennserie gebunden. Und je nachdem, wie sich in der Partnerschaft mit BMW Einsatzmöglichkeiten ergeben, arbeiten wir auch gern in einer anderen Rennserie weiter. - DS -