CDU-Frauen-Union (FU) Vallendar
Theater im Tunnel „Die Brücke“
Vallendar/Urbar. Am 23. August machten sich 18 Bürger aus Vallendar und Urbar auf den Weg, um im Tunnel der Erpeler Ley mit den unsäglichen Kriegswirren der letzten Tage des Dritten Reiches in Form eines Bezug nehmenden Theaterstückes konfrontiert zu werden. Die Ludendorff-Brücke, als so genannte Brücke von Remagen bekannt, war eine Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Remagen und Erpel. Sie wurde im Ersten Weltkrieg aus militärischen Gründen errichtet und zwar von 1916 bis 1918 und nach General Erich Ludendorff benannt und sollte den Nachschub für die Westfront verbessern, verlor jedoch kurz nach ihrer Errichtung bereits ihre Bedeutung für den Krieg. Nach dem Ersten Weltkrieg rollten nur noch wenige Züge über den Rhein. Fußgänger nutzten die Verbindung gern, um ins gegenüber liegende Erpel zu gelangen. In Friedenszeiten war die Brücke ein touristisches Symbol des Rheinlands.
1939, bei Beginn des Zweiten Weltkrieges, wurde die Brücke von einer „Brückenwachkompanie“ übernommen und zur Sprengung vorbereitet. Pioniere der Reichswehr und der Wehrmacht hatten diese Aufgabe übernommen und an ausgewählten Stellen Platz für 600 kg Pioniersprengstoff geschaffen. Durch eine Entscheidung der Wehrmacht aufgrund der Besetzung von Nordfrankreich wurde der Sprengstoff wieder entfernt und in ein Lager nahe Darmstadt verbracht. Eine Bedeutung für den Krieg war noch nicht abzusehen. Als sich das „Kriegsglück“ wendete und die Normandie von alliierten Truppen besetzt wurde war der komplett ausgelagerte Sprengstoff nicht mehr vorhanden, wurde später aber dann und nur zur Hälfte durch einen anderen, aber schwächeren Sprengstoff ersetzt.
Der deutsche Kampfkommandant, Hauptmann Wilhelm Bratge, wollte die Sprengung möglichst frühzeitig durchführen. Ein Teil der Bevölkerung suchte bereits Schutz im Tunnel. Verwirrend war zu diesem Zeitpunkt die Übertragung der Befehlgewalt auf Major Hans Scheller, der die Brücke möglichst lange offen halten wollte, um einen Teilrückzug zu ermöglichen.
Am 7. März 1945 gelang es einer kleinen amerikanischen Vorhut unter dem Kommando des deutschstämmigen Leutnants Karl. H. Timmermann die intakte Brücke zu erreichen.
Dies führte zu der Entscheidung des sofortigen amerikanischen Angriffs. Der Versuch von deutscher Seite, die Brücke jetzt zu sprengen, schlug völlig fehl. Aufgrund dieses Desasters wurden von einem Standgericht fünf Offiziere wegen „Feigheit“ und „Dienstpflichtverletzung“ zum Tode verurteilt und vier von ihnen erschossen. Einer überlebte, da er in Kriegsgefangenschaft geriet. Die Brücke stellte in der Schlussphase des Zweiten Weltkrieges den ersten alliierten Übergang über den Rhein dar. Am 17. März 1945 stürzte sie wegen Überlastung ein. Besondere Bekanntheit erlangte sie durch den amerikanischen Kriegsfilm Die Brücke von Remagen 1969.
Nach diesem schwer zu verdauenden Theaterstück konnte später bei einem Glas Wein im Weingut Zwick in Hammerstein der Tag in eine fröhlichere Stimmung umgewandelt werden. Gegen 20 Uhr erreichten alle wieder ihren Heimatort.
Pressemitteilung
der CDU-Frauen-Union (FU)
Vallendar
Ehemaliger Eisenbahntunnel (Theaterraum)
Von Rimini nach Erpel.
