Verlosungen | 26.10.2018

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Margot Käßmann: Schwarz unter dem Talar, bunt im Leben

Deutschlands streitbare Theologin zieht nach 60 Jahren Lebensbilanz -Ein Literaturtipp von Gregor Schürer

Margot Käßmann: Schwarz unter dem Talar, bunt im Leben

Region. Sie war Deutschlands jüngste Bischöfin und als erste Frau Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche von Deutschland: Dr. Margot Käßmann, als Margot Schulze am 3. Juni 1958 in Marburg geboren. Im Juni dieses Jahres ist sie mit 60 Jahren in Pension gegangen. Und hat sich vorher mit Uwe Birnstein, einem langjährigen Wegbegleiter, auf Spurensuche begeben. Gemeinsam fuhren sie an die Stätten ihrer Kindheit. Margot Käßmann gewährte ihm Einblick in private Fotoalben und verschlossene Erinnerungsschatullen. Gespräche mit Freundinnen und Verwandten runden das Bild ab. Auf diese Weise ist ein Porträt entstanden, das auch unbekannte Seiten der zu Amtszeiten stets als streitbar geltenden Margot Käßmanns zeigt. Und auch die stille Seite einer Frau beleuchtet, die stets im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit stand.

Behäbiger Beginn

Die Biografie beginnt eher behäbig, so wie das Leben der jungen Margot zunächst eher unauffällig verläuft. Margots Vater ist Kfz-Mechaniker, ihre Mutter Krankenschwester, alles überschaubar kleinstädtisch. Doch mit 16 Jahren geht sie als Austauschschülerin in die USA und viele Reisen ins Ausland werden in Zukunft ihr Leben prägen. Der erste Lebensbruch kommt, als sie kurz darauf ihren Vater verliert. Nach dem Abitur beginnt sie ein Theologiestudium in Tübingen, bereist Israel und China. An ihrem 23. Geburtstag heiratet sie die Liebe ihres Lebens, Eckhard Käßmann, im Jahr darauf kommt ihre erste Tochter Sarah zur Welt. Nach den beiden theologischen Examen folgen 1986 die Kinder zwei und drei, die Zwillinge Hanna und Lea. Nach der Promotion beginnt die internationale Karriere von Käßmann, die sie dort bis in Spitzenämter führt. 1991 wird die Tochter Esther geboren. Irgendwann kommt man auch national nicht mehr an der ebenso zierlichen wie durchsetzungsstarken Frau vorbei, 1999 wird sie Landesbischöfin in Hannover und der Hype um sie beginnt.

Brustkrebs und Scheidung

Spätestens jetzt kennt man das Gesicht, sie taucht in vielen Talkshows und auf vielen Titelseiten auf, die Medien sind aufmerksam geworden. Ihr Aufstieg geht weiter, sie wird 2003 in den Rat der Evangelischen Kirche von Deutschland (EKD) gewählt. Alles läuft anscheinend gut und rund, ein ausgefülltes Berufsleben gepaart mit einem harmonischen Familienleben. Da platzt 2006 die Diagnose Brustkrebs wie eine Bombe in das geordnete Leben, nichts ist plötzlich mehr so, wie es war. Käßmann geht mit der Erkrankung in die Öffentlichkeit und gesteht sich auch ein, dass die Ehe nicht mehr funktioniert, 2007 folgt die Scheidung. Hier nimmt das Buch gehörig Fahrt auf, man dringt tief in das Leben und die Gedanken der Beschriebenen ein.

Hoher Aufstieg, tiefer Fall in Gottes Hand

Nach der Genesung geht die Karriere weiter voran und gipfelt am 28. Oktober 2009 in der Wahl zur Ratsvorsitzenden der EKD. Am Neujahrstag 2010 predigt sie in der Dresdner Liebfrauenkirche zur Jahreslosung „Erschrecket nicht“ – und spricht die legendären Worte aus „Nichts ist gut in Afghanistan“, den dortige Einsatz der Bundeswehr meinend. Mit ein paar Tagen Abstand bricht ein Sturm der Entrüstung los, insbesondere die Politik sieht sich bemüßigt, die 51-Jährige zu belehren. Wie immer bleibt Margot Käßmann standhaft und steht zu ihren Worten, immerhin hat sie es geschafft, dass das Thema auf allen Ebenen diskutiert wird, denn es geht ihr wie stets um das Streben nach Frieden.

Der 20. Februar 2010 ist nicht ihr Tag, sie trifft sich mit einem Freund zum Kinobesuch, isst wenig und trinkt ein Glas Wein, kommt auf dem Heimweg in eine Polizeikontrolle. Der Alkoholtest zeigt 1,1 Promille. Wäre alles schon schlimm genug, wenn nicht ein undichte Stelle, die bis heute unbekannt blieb, die Presse informieren würde. Was dann letztlich dazu führt, dass der Medienliebling zum Abschuss freigegeben wird. Wer der geheimnisvolle Begleiter war, wird in der Biografie übrigens nicht enthüllt, wohl aber, wann und wie der Entschluss zum Rücktritt fiel. Sie verkündet ihn am 24. Februar 2010 auf einer Pressekonferenz, bei der alle ihre Töchter in der ersten Reihe sitzen. Sie weiß, dass man als Christ nie tiefer als in Gottes Hand fallen kann.

Versöhnlicher Abschluss

Zunächst flüchtet sie nach Atlanta an die dortige Universität, um Abstand zu gewinnen. Nach der Rückkehr wird sie Professorin an der Ruhr-Universität in Bochum. Und am Ende gibt es doch noch ein Comeback in kirchlichen Kreisen, sie wird 2012 Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum, das 2017 gefeiert wird, u.a. mit einer Weltausstellung in der Lutherstadt Wittenberg. Sie zieht im Hintergrund die Strippen, das Jubiläum wird ein Riesenerfolg und sorgt für einen versöhnlichen Abschluss ihres beruflichen Lebens. Und dieses Leben war, das kann man nach der Lektüre der mit viel Empathie geschriebenen Biografie sagen, bunt. Sieht man einmal davon ab, dass Margot Käßmann unter dem Talar stets schwarz trägt. Warum? 1983, als junge Vikarin, kam sie mit grünem Rock und Bluse in die Sakristei. Der Vikarsvater fragte sie: „Sie wollen doch nicht etwa ein Dirndl unter dem Talar tragen?“ Dieser Spruch wirkt, bis heute.

Uwe Birnstein - Margot Käßmann – Folge dem, was Dein Herz Dir rät - Biografie - das Sachbuch ist im bene! Verlag erschienen. 19,99 Euro, ISBN 978-3-96340-000-1, Ebook: 978-3-96340-001-8 - 17,99 Euro.

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