Wehrleiter im Zuge der Aktion „Freie Fahrt der Feuerwehr“unterwegs
Die Freiwillige Feuerwehr hat fast überall freie Fahrt
Sämtliche Stellen in der Gemeinde wurden angefahren, um das Durchkommen mit einem Feuerwehrauto zu prüfen
Wachtberg. Einen Einsatz habe man zwar noch nie ihretwegen abbrechen müssen, aber oft seien in der Vergangenheit langwierige Rangierarbeit notwendig gewesen, erklärt der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Wachtberg, Markus Zettelmeyer. Die Rede ist von Falschparkern, die an Engstellen innerhalb der Ortschaften immer wieder dafür sorgen, dass Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr nicht mehr durchkommen. Dagegen wird allerdings schon seit einiger Zeit regelmäßig etwas getan, denn alljährlich rückte Zettelmeyer zu Testfahrten mit einem großen Feuerwehrfahrzeug aus, um die Verkehrssituation im Gemeindegebiet vor Ort zu prüfen und ein „Durchkommen“ im Ernstfall sicherzustellen.
Im Rahmen der kreisweiten Aktion „Freie Fahrt der Feuerwehr“ machten sich Zettelmeyer und Karin Zimmermann, Mitarbeiterin der Gemeindeverwaltung, erneut mit einem rund siebeneinhalb Meter langen Löschgruppenfahrzeug LF 10/6 auf den Weg durch das Wachtberger Gemeindegebiet. Dabei stand nicht das „Knöllchen-Schreiben“ im Vordergrund, sondern der Präventionsgedanke und die Sensibilisierung der Autofahrer für umsichtiges Parkverhalten.
Durch „steten Tropfen“ wolle man das Bewusstsein in der Bevölkerung für dieses Problem schärfen und hoffe darauf, dass dadurch und mithilfe der Berichterstattung in den Medien der eine oder andere Falschparker künftig dies unterlässt und die Fahrbahn für Rettungsfahrzeuge freihält. Schließlich könne man nie wissen, wann und wo ein Notfall eintrete, bei dem es um Leben und Tod oder zumindest um die wirtschaftliche Existenz gehe - und wo Sekunden kostbar sein können.
Da Zettelmeyer aus langjähriger Erfahrung die „neuralgischen Punkte“ in der Gemeinde Wachtberg kennt und außerdem ein ausgezeichneter Lastwagenfahrer ist, saß er am Steuer des Zwölf-Tonner-Löschgruppenfahrzeugs. Dabei wurde immer wieder deutlich, dass es mit solch sperrigen Fahrzeugen ziemlich häufig knapp wird, auch ohne Falschparker, wenn es um enge Ecken und spitze Kehren geht. Oftmals muss in weitem Bogen ausgeholt werden, und dennoch ist manchmal nur durch millimetergenaues Rangieren ein Weiterkommen möglich. So war etwa in der Werthhovener Fuchskaule ein Auto so ungünstig geparkt, dass Zettelmeyer mit dem Feuerwehrauto wirklich nur um Haaresbreite durchschlüpfen konnte. „Ich habe jetzt als erfahrener Fahrer bei Tageslicht ohne Einsatzdruck einige Minuten gebraucht, um das Auto vorbei zu schlängeln - wenn im Einsatzfall ein junger Kollege am Steuer sitzt und mitten in der Nacht hier steht, kann sehr viel Zeit beim Einsatz verloren gehen, zumal auch die nachfolgenden Fahrzeuge das gleiche Problem haben.“ Ein ähnliches Problem gab es auch in der Huppenbergstraße in Pech, wo einige Autos ebenfalls ziemlich ungünstig parkten, sodass der Feuerwehrwagen gerade so durchkam. Mit Handzetteln, die hinter die Scheibenwischer geklemmt wurden, soll nun versucht werden, die Autofahrer an den neuralgischen Stellen für die Situation zu sensibilisieren.
„Ansonsten gab es eigentlich überall freie Fahrt für die Feuerwehr, das war schon vorbildlich“, lobte der Wehrleiter die Wachtberger Autofahrer. Dabei habe man fast sämtliche Straßen in allen Ortschaften angesteuert, insgesamt legte er eine Strecke von 60 Kilometern zurück. „Alles in allem eine sehr erfreuliche Sache.“
