Die Woche im Garten
Eine Kolumne von Dr. Ulrich Junker
Wir beginnen diese Kolumne zur gärtnerisch schönsten Zeit des Jahres. Denn einerseits ist jetzt schon überall Wachstum und Blüte, andererseits liegt fast das ganze Gartenjahr noch vor uns. Auch die Sommerzeit hat gerade angefangen, für jeden Gärtner ein Geschenk, gerade mit Kindern.
Gewiss brachte auch der März in diesem Jahr schon viel Wachstum und Blüte, sehr schön waren die Schneeglöckchen und die Zwergiris anzusehen, diese Kunstwerke der Schöpfung. Aber er brachte doch auch viel reine Aufräumarbeit, Herbstlaub im Staudenbeet, Rosenschneiden, Steinplatten abspritzen usw. Immerhin sorgte dies für Bewegung in frischer Luft, als sie am nötigsten war.
Hat etwas gelitten? Ganz gewiss der Rasen. Aber auch der Japanische Ahorn und die Mombretien-Zwiebeln? Zu früh zu sagen.
Aber jetzt die Narzissen: Man kann ja nicht zuviel davon haben, ob große, gelbe Osterglocken, mittlere gelb-orange oder weiß-rote Dichternarzissen. Sie sind die vielleicht dankbarsten Zwiebelblumen, denn sie vermehren sich im Boden, und Wühlmäuse rühren sie nicht an. Allerdings muss man sie im Beet verwelken lassen, nur die Samenknoten ausknipsen, und das ist einige Wochen kein schöner Anblick.
Überhaupt ist gelb die Farbe der Frühlingsblüte: Auch Forsythie, Krokus, Primeln, Stechpalme und das entzückende Scharbockskraut, ganze Teppiche, die dann von selbst einziehen. Sehr nobel wirken auch gelb-weiße Beete und Kübel, zum Beispiel mit Stiefmütterchen, einer Zierkirsche und vielleicht einer Magnolie darüber.
Zur ersten Ernte im Garten: Massenhaft Bärlauch, ein sehr schönes Gewürz zu Salaten und im Kartoffelgratin. Der erste Lollo-Salat ist auch schon gepflanzt. Zum Schluss dieser Kolumne immer ein kleines literarisches Rätsel: In welchem berühmten Lied kommt die Narzisse vor? UJ
