Erster Arbeitstag der neuen Wachtberger Bürgermeisterin
Salz, Brot und Blumen verschönerten den Amtsantritt
Renate Offergeld unterschrieb zunächst Unterlagen zur konstituierenden Sitzung
Berkum. „Bis jetzt macht mir die Arbeit noch Spaß“, scherzt Renate Offergeld. Kein Wunder, ist doch gerade mal die Hälfte ihres ersten Arbeitstages als neue Bürgermeisterin der Gemeinde Wachtberg vorüber. Die Sozialdemokratin trat offiziell den Dienst als Nachfolgerin von Theo Hüffel (CDU) an, der das Rathaus mit einem großen Abschiedspräsent in der Hand verließ. Deshalb sieht es derzeit auch noch etwas schmucklos aus im Bürgermeister-Zimmer, gleich als eine der ersten Maßnahmen wurde ein wunderschönes Gemälde, das der Kindergarten „Kinderwelt“ anlässlich des40-jährigen Bestehens der Gemeinde Wachtberg angefertigt hatte, als neuer Blickfang an der Stirnseite des Büros aufgehängt. „Sieht doch gleich viel freundlicher aus - und es passt auch thematisch dorthin“, findet Offergeld.
Rosen von den Mitarbeitern
Dafür steht an jeder Ecke eine große Vase mit Blumenschmuck, die die neue Bürgermeisterin zu ihrem Dienstantritt überreicht bekam. „Es war überwältigend“, gibt sie zu. So haben ihr etwa alle Mitarbeiter, aufgereiht auf den Treppenstufen vom Erdgeschoss bis zur zweiten Etage, wo das Bürgermeister-Dienstzimmer ist, jeweils eine hellrote Rose überreicht. Die zieren nun als riesiger Rosenstrauß ihr neues Büro. Der Tradition entsprechend gab es auch Salz und ein vom Villiper Bäckermeister Charly Sonntag frisch gebackenes Brot zum Einzug in die neuen Räume, „das ist bestimmt lecker“, freute sich Offergeld schon. Von Anfang an wartet eine Menge Arbeit auf das neue Gemeindeoberhaupt, und nach einer kurzen „Antrittsbesprechung“ mit dem Ersten Beigeordneten Jörg Ostermann, der Personalratsvorsitzenden Jeannette Herrmann und den Fachbereichsleitern ging es gleich richtig zur Sache. Zunächst ließ sie sich in den Computer und die dienstlich genutzten Programme einweisen und musste feststellen, dass ihr Terminkalender künftig elektronisch geführt wird. „Mein altes Terminbuch kann ich jetzt wohl vergessen“, bedauert sie, will das ledergebundene Buch aber weiter privat nutzen. Das neue Diensthandy ist zwar schon ausgepackt, aber noch nicht in Betrieb genommen, „damit muss ich mich erst beschäftigen, wenn ich mal Zeit habe.“
Eine Welle der Sympathie
Doch daran ist vorerst wohl nicht zu denken, denn neben der „Dienstpost“ ist auch noch jede Menge „Glückwunschpost“ zu bearbeiten. Bei ihr seien unvorstellbare Mengen an Gratulationen zum Sieg bei der Bürgermeisterwahl eingegangen. „Selbst Herr Genscher hat mir geschrieben und seine Hilfe angeboten“, freut sie sich über so manch unverhofften Zuspruch. Eine Welle der Sympathie und Unterstützung habe sie förmlich überrollt, das Mailfach quelle über und die Post bringe körbeweise Glückwunschbriefe, „darauf war ich gar nicht vorbereitet.“ Immerhin: eine neue Visitenkarte, neue Briefköpfe, einen Terminordner und noch einiges mehr, an das man im ersten Moment gar nicht denkt, hatten die emsigen Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung schon vorbereitet und zur Verfügung gestellt. So konnte sie gleich loslegen. Ihre erste öffentlichkeitswirksame Amtshandlung war das Absegnen der Ratsunterlage für die konstituierende Sitzung des Gemeinderates am 3. Juli. „Zum ersten Mal habe ich eine Ratsunterlage selbst unterschrieben, denn das eilt jetzt. Die muss heute noch per Boten zugestellt werden, aber es ging nun mal nicht früher“, zuckt die erste Sozialdemokratin auf dem Wachtberger Chefsessel mit den Schultern. Schließlich habe ihre Amtszeit offiziell erst um Mitternacht begonnen. Zwischendurch hat sie aber noch Zeit gefunden, einen runden Geburtstag in Niederbachem zu besuchen, den sie noch in ihrer Zeit als Vizebürgermeisterin zugesagt hatte. Künftig werde sie wohl viele Termine an ihre Stellvertreter delegieren müssen, die am 3. Juli gewählt werden sollen. „Denn man glaubt gar nicht, wie viel im Drachenfelser Ländchen los ist!“ Sie werde jedenfalls ihr Bestes geben.
