Gemeinde Wachtberg
Zartes Wollgras und stürmische Wellen
Die Ernst Doll-Ausstellung im Wachtberger Rathaus kann noch bis zum Freitag, 7. März besichtigt werden
Wachtberg-Berkum. Vor zwei Jahren habe er wieder angefangen zu malen, erzählt er und er habe wissen wollen, was von seinem künstlerischen Talent aus jungen Jahren noch in ihm schlummere. Noch bis zum Freitag, 7. März zeigt der in Berkum lebende Ernst Doll jetzt im Ratssaal der Wachtberger Gemeindeverwaltung seine jüngsten Werke.
Viele Freunde und zahlreiche Kunstinteressierte waren, gespannt auf Dolls neueste Arbeiten, kamen zur Vernissage ins Rathaus gekommen und wurden belohnt, bietet doch die Ausstellung einen bunten Querschnitt von Acrylmalereien, die mit ihrer Farbgebung und ruhigen Ausdrucksweise begeistern.
Mit Airbrush - stürmische Wellen
Vier Airbrush-Arbeiten auf Zeichenkarton, noch Ergebnisse aus früherer Zeit, machen den Einstieg in die Werkschau leicht. Da baut sich eine gigantische blaue Welle auf, perlen Tropfen in sprudelndem Wasser und ein Fisch schnappt nach einer Libelle. Gegen die Leichtigkeit des Wassers steht ein Nashorn an, mit kolossaler Kraft scheint es aus dem Bild herausbrechen zu wollen.
In Acryl - zartes Wollgras
Dolls neueste Arbeiten, allesamt Acrylmalereien in gängigen 50 Mal 50, 60 Mal 8 und 70 Mal 50 Formaten bestechen im Gros durch ihre Farbigkeit und gleichzeitige Besinnlichkeit. Selbst sich schwarzblau auftürmende Wellen wirken mit ihren weißen Schaumkronen auf ihre eigene Art beschaulich, passend mit „Ruhe vor dem Sturm“ betitelt. Helles Grün, zartes Weiß und liebliches Rosarot prägen Dolls Abbildungen von Gräsern, Blüten und Knospen. Besonders leicht wirken seine Naturdarstellungen „Wollgras“ und „zarte Blüte“. Aber Ernst Doll lässt sich nicht festlegen. Er hat viel ausprobiert. Als Autodidakt entwickelt er seinen Stil frei, ohne Einfluss und fühlt sich ausschließlich seinem eigenen Anspruch verpflichtet. Eines bleibt dabei jedoch immer bestehen, der Versuch, in seinen Werken Stimmungen einzufangen, entweder durch die Farbgebung oder durch das Motiv. So findet sich unter seinen Acrylabbildungen auch „rotes Herbstlaub“, dessen Rottöne beinahe brennend wirken, oder eine „Schildkröte“, die befremdlich wirkt allein durch die Perspektive, aus der Doll sie gemalt hat, fühlt der Betrachter sich dem aufgerissenen Maul des Tieres doch nur um bedrohlich wenige Zentimeter nah. Auch einem alten ausrangierten Bahnwaggon, einer „Lok im Winter“, die in Schwarz- und Blautönen überzeugt, wie auch dem Kopf eines Tigers hat Doll sein Augenmerk gewidmet.
Gemeinsame Erinnerungen
Zuletzt begeistert das Porträt seiner Eltern - besonders jene, die diese persönlich wiedererkennen. Darunter auch Bürgermeister Theo Hüffel, der in seiner Rede zur Ausstellungseröffnung die markante Ähnlichkeit besonders hervorhob.
Er erinnerte sich aber auch an die gemeinsame Zeit mit Ernst Doll, schließlich begannen beide gleichzeitig, im August 1977, ihre Ausbildung im Rathaus. So manch nette Anekdote teile er, schmunzelte Hüffel, mit Doll. Auch erinnerte er sich an dessen schon früh ausgeprägtes künstlerisches Talent, noch genau habe er das mit Airbrush verschönerte Motorrad des Kollegen vor Augen. „Das“, freute sich Doll, „habe ich immer noch“.
Die Ausstellung ist während der Rathaus-Öffnungszeiten, Montag bis Mittwoch von 8 bis 17 Uhr, Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 12 Uhr, zu sehen.
Pressemitteilung
Gemeinde Wachtberg
Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Gemeindemarketing, Kultur
(V .r) Bürgermeister Theo Hüffel eröffnet die Ausstellung von Ernst Doll.
