Nun suchen die Tiere dringend ein neues, liebevolles Zuhause. 

Katzenschützer retten 47 Katzen aus Züchter-Wohnung

Katzenschützer retten 47 Katzen aus Züchter-Wohnung

Foto: Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V.

03.03.2023 - 08:50

Kreis Ahrweiler/Köln. Am 27. November 2022 haben die Katzenschutzfreunde Rhein-Ahr-Eifel e.V. 47 Katzen aus dem Haushalt eines bekannten Züchters in Köln retten können. Dieser Züchter war einem Zuchtverein angeschlossen und gewann mit seinen Zuchtkatzen viele Preise. Unter ihnen befanden sich Langhaarkatzen, Manx Katzen, Nacktkatzen und etliche Mixe in schlechtem Zustand. Alle waren unkastriert und schmutzig und sie quälten Krankheiten wie schwere Bindehautentzündungen, Wurm- und/oder Giardienbefall, Ohrmilben, Hefepilze, Durchfall sowie Katzenschnupfen; vereiterte Zähne und Zahnfleischentzündungen plagte und schmerzte ausnahmslos alle. Vier Katzen waren durch Revierkämpfe gezeichnet und hatten durch den hohen Infektionsdruck der verunreinigten Räume Augenverletzungen, die zur Blindheit führten. Die meisten Katzen waren viel zu klein und untergewichtig. Ob dieser Züchter bewusst Kleinwuchs gezüchtet hat, ist nicht bekannt, aber manche erwachsenen Tiere wogen lediglich zwischen 1,4 und 1,7 Kilogramm. Die Manx Katzen haben sehr verkürzte oder gar keine Schwänze. Sie zählen zu den Qualzuchten und sind laut Tierschutzgesetz verboten, da diese Tiere oft unter erblich bedingten Schäden und Schmerzen leiden. Nacktkatzen ohne Schnurrhaare gehören ebenfalls zu den Qualzuchten und auch diese wurden bei dem ehemaligen Besitzer vorgefunden. Es ist kaum vorstellbar, wie diese Tiere in der Wohnung mit bis zu 20 cm hohen Kotverunreinigungen leben mussten. Die schlimmen Zustände und den beißenden Gestank, der den Rettern vor Ort die Luft nahm und den die reinlichen, geruchsempfindlichen Tiere ertragen mussten, werden die Tierschützer nie vergessen. Die verdreckten und kaputten Kratzbäume, die Decken sowie sämtliche Einrichtungsgegenstände waren verkotet und mit Urin getränkt. Über 60 Katzen teilten sich einen Wassertopf und die Toilettenschüssel. Futterschüsseln waren nicht zu sehen. An den Wänden in der Küche waren Plexiglasscheiben befestigt, darunter fand man Nahrungsmittel des Mannes, der in dieser stinkenden und vollkommen verschmutzten Wohnung lebte. Warum bemerkte Niemand diese Zustände? Laut Aussage der Anwohner des Wohnhauses wurde vor einem Jahr das Veterinäramt über die Missstände informiert. Doch was passierte danach?

Die Ehrenamtler der Katzenschutzfreunde agierten in den ersten Tagen nach der Rettung der Katzen Tag und Nacht und der organisatorische Aufwand war enorm. Der Verein richtete neun neue Pflegestellen, zu den bestehenden zehn Pflegestellen, ein und mehrfach täglich standen Tierarztfahrten an der Tagesordnung. Viele Mitglieder des Vereins stellten ihre Hilfe im Katzenhaus in Schalkenbach zur Verfügung. Sehr traurig war, dass eine tragende Katze, die gerade einmal 1,7 Kilogramm wog, ihre drei Babys als Sturzgeburt bekam und sie nicht versorgen konnte, da sie zu krank und schwach war. Stündlich musste die Pflegestelle rund um die Uhr die Kitten füttern. Leider verstarb eines davon und nach vielen Tierarztbesuchen und Klinikaufenthalten musste man die Katzenmutter auch gehen lassen. Sie hatte eine Blutkrankheit und durch ihren geschwächten Körper keine Chance auf Genesung. Ein Nacktkater hatte beim Auffinden ein ausgelaufenes Auge, er muss unendliche Schmerzen gehabt haben. Er saß in einem verschlossenen Zimmer ohne Wasser und Futter. Auch er konnte gerettet werden, da er rechtzeitig operiert wurde. Ein Kater hat Gelbsucht, um sein Leben wird noch gekämpft. Die Qualen dieser armen Katzen sind unbeschreiblich, aber die Ehrenamtlichen der Katzenschutzfreunde geben nicht auf. Die finanzielle Belastung steigt mittlerweile in unermessliche Bereiche. Der Gedanke festigt sich unter den Rettern, dass sehr viel Geld mit den Züchtungen des Mannes erwirtschaftet wurde, aber an seine Tiere, sollte ihm etwas passieren, hatte er nicht gedacht. Er verstarb mit 84 Jahren und hinterließ über 60 Katzen, die unendlich viel Leid, Hunger, Durst und Schmerzen aushalten mussten. Nur durch die Hilfe tierlieber Unterstützer konnte diese große Rettungsaktion und Versorgung der Tiere bisher ermöglicht werden. Seitens der Angehörigen des Mannes gab es weder eine finanzielle Unterstützung noch ein Dankeschön für die große und außergewöhnliche Rettungsaktion der Katzenschutzfreunde.

Spendenkonto: IBAN: DE61 5776 1591 0416 1258 00 Volksbank RheinAhrEifel


Weitere Informationen


Wer eines dieser armen, sehr lieben und dankbaren Katzen, die alle sehr sozial sind, adoptieren möchte, kann sich gerne auf der Hotline melden. Natürlich wird über den Gesundheitszustand der Tiere bei der Vermittlung aufgeklärt.

Hotline: 02646/915928 oder info@katzenschutzfreunde.de

Weitere Infos gibt es unter www.katzenschutzfreunde.de

Der Verein benötigt Spenden, um weiterhin die Tierarzt- und Klinikkosten zu bezahlen. Gerne können auch Patenschaften übernommen werden. Futter- und Streuspenden sind aktuell glücklicherweise noch vorhanden.

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