Letzte Vorstellungen in der Koblenzer Kulturfabrik begeisterten Publikum wie Darsteller
„2 Zimmer, Küche … Bombe“ schlug ein wie ebensolche
„Sturm der Liebe“-Star Patrick Dollmann und Schauspielerin Carolin Sophie Göbel brachten ihre gemeinsam geschriebene Komödie auf die Bühne – und ihr Publikum belohnte es mit tosendem Applaus

Koblenz. Sie waren etwas ganz Besonderes, die drei Aufführungen der Komödie von Carolin Sophie Göbel und Patrick Dollmann in der Koblenzer Kulturfabrik – und zwar für die Menschen vor genauso wie für die beiden auf der Bühne. Wegen der aktuellen Corona-Verordnung wurde der letzte Termin auf den 1. November gelegt und beide Seiten genossen noch einmal die Gelegenheit, mit „2 Zimmer, Küche … Bombe“ ein Feuerwerk von Sprachwitz und absurdem Humor zu genießen.
Für die beiden Schauspieler und Autoren des Stücks, die sich an der Akademie für Darstellende Kunst in Montabaur kennenlernten und beide bei Mechtild Tiziani-Roth lernten, war es in mehrfacher Hinsicht eine einzigartige Erfahrung. „Ich bin in Koblenz geboren und vor zehn Jahren habe ich hier auch meine ersten Gehversuche als Schauspielerin gemacht. Mittlerweile lebe ich in München, aber ich komme immer gerne hierher zurück. Mein erstes Stück habe ich hier in der Kufa gespielt unter der Regie von André Wittlich, der auch die Regie für „2 Zimmer, Küche...Bombe“ übernommen hat. Das ist schon eine besondere Verbindung. Zudem hat Koblenz durch seine regelmäßigen Bombenentschärfungen damals ja auch die zündende Idee für unser Stück geliefert. Man kann quasi sagen, ohne Koblenz gäbe es auch „2 Zimmer, Küche ... Bombe“ nicht“, freute sich Carolin Sophie Göbel. „Ich habe schon oft in der Kufa gespielt und freue mich immer wieder hier zu arbeiten. Koblenz ist für mich Heimat, weil ich so viele Jahre hier gewohnt und die Zeit so genossen habe. In der Kufa zu spielen, ist wie seine Theaterfamilie zu besuchen“, ergänzte „Sturm der Liebe“-Star Patrick Dollmann.
Auch das Stück selbst, das nach seiner Uraufführung in München und einem einzigen Termin in Berlin Corona-bedingt überhaupt erst zum dritten Mal aufgeführt wurde, ist für die beiden langjährigen Freunde eine außergewöhnliche Erfahrung: Über acht Jahre arbeiteten sie gemeinsam an dem Manuskript, verbarrikadierten sich phasenweise über Tage, um gemeinsam weiter zu schreiben. Ihr Humor verbindet die beiden und so reihte sich ein witziger Gedanke an den anderen, ausgehend von der Grundsituation für die die Erfahrungen aus ihrer Zeit in Koblenz Pate gestanden hatten: Zwei Fremde, die gemeinsam in eine Wohnung gesperrt sind, während draußen eine Bombe entschärft wird. Dass Patrick Dollmann und Carolin Sophie Göbel André Wittlich darum bitten würden, dass er die Regie für ihr Stück übernimmt, war schon klar, als das Stück noch nicht einmal zur Hälfte fertig war – und das Koblenzer Theater-Urgestein sagte sofort zu.
Trotzdem sollte es Jahre dauern, bis die Freunde ihre Komödie endlich zur Aufführung bringen konnten – durch Engagements und Rollen waren sie nur selten an einem Ort. Nach der Uraufführung an Carolin Sophies Wohnort und Patricks alter Wirkungsstätte München war es natürlich klar, dass sie ihre Komödie so bald wie möglich nach Koblenz bringen würden. Doch wie spannend das werden sollte, hatte sich keiner zuvor ausmalen können. „Ich habe bis kurz vor knapp gedacht, dass die Vorstellungen noch abgesagt werden. Patrick rief mich dann zwei Tage vorher an und sagte: Kannst du am Sonntag eine Zusatzvorstellung spielen? Es dürfen jetzt nur noch 50 Personen im Zuschauerraum sitzen und das Theater muss auf den Sonntag umbuchen. Somit ist letztlich noch eine Vorstellung mehr draus geworden. Es war eine Mischung aus Freude und Melancholie“, fasste Carolin Sophie Göbel ihre Gefühle zusammen. „Seitens der Kufa ist alles wunderbar organisiert worden und das Hygienekonzept geht auf. Das Publikum hat sich sehr wohl und sicher gefühlt. Wir haben uns natürlich auch gefreut, nochmal spielen zu dürfen. Gerade lässt sich ja längerfristig überhaupt nichts planen“, fügte Patrick Dollmann hinzu.
Diese Gedanken wurden sicher von vielen in ihrem Publikum geteilt. Und genau das machte die außergewöhnliche Stimmung bei den Aufführungen der Komödie „2 Zimmer, Küche … Bombe“ aus. Patrick Dollmann und Carolin Sophie Göbel versprühten Witz, Lebensfreude und den Spaß am Absurden von der Bühne und bezogen auch ihre Zuschauer direkt mit ein. Lachsalven hallten durch den Saal und überbrückten mühelos die Abstände zwischen den Stühlen, bunte Lichteffekte und gelegentlich ein lauter Knall erzeugten eine spannungsgeladene Atmosphäre, in der jederzeit etwas Neues passieren konnte. Das Stück um das unfreiwillige Blind Date bei einer Wohnungsübergabe, bei denen zwei äußerst hitzige und gegensätzliche Charaktere aufeinanderprallen, riss das Publikum von seinen Stühlen. Eine skurrile Geburtstagsfeier und eine Tanzstunde später gab es nach vielen überraschenden Wendungen schlussendlich ein Happy End – und die Darsteller wurden mit lang anhaltendem, tosendem Applaus belohnt.
„Das Live-Erlebnis im Theater ist einzigartig. Diese Atmosphäre im Scheinwerferlicht, wenn man die im dunklen sitzenden Zuschauer nicht sieht, aber spürt, wie aufmerksam und dabei sie sind“, so Schauspielerin Carolin Sophie Göbel. Freund und Kollege Patrick Dollmann geht sogar noch weiter: „Die Bühne ist ganz klar mein Favorit, es ist pur, nah und unmittelbarer. Die Aufmerksamkeit ist wesentlich intensiver als zuhause vorm Bildschirm. Ich liebe es einfach die Reaktionen zu fühlen und damit umgehen zu können. Dazu kommt noch, dass jeder Abend seine eigene Energie hat und somit einfach einzigartig ist und bleibt.“
Die letzte Aufführung von „2 Zimmer, Küche … Bombe“ war auch die letzte in der Koblenzer Kulturfabrik vor dem erneuten Corona-Lockdown – und ein fantastischer Abend für alle Beteiligten. Während sich das Schauspieler-Autoren-Duo schon auf die Tournee mit den Theatergastspielen Fürth im nächsten Jahr freut, hofft das Koblenzer Publikum natürlich auf eine Wiederaufnahme des KUFA-Programms im Dezember. Mit ein bisschen Glück und niedrigeren Infektionszahlen wird dies auch alles möglich sein.
KBL

Marie hat versehentlich ihr Handy aus dem Fenster geworfen und die beiden haben nun keine Chance mehr, jemanden anzurufen - darauf nehmen sie direkt noch einen Schluck.

Christian wünscht sich zum Geburtstag, dass Marie ihm ein Klavierstück spielt. Während Marie spielt, wird der sonst von Berührungsängsten geplagte Christian zutraulicher. Heimlich ist er in Marie bereits verliebt.


Marie animiert Christian, seinen Geburtstag mit ihr zu feiern, trotz das sie eingesperrt sind. Da sie keine Geburtstagsluftballons hat, bläst sie Kondome auf, die sie in Christians Koffer gefunden hat. Christian macht widerwillig mit.