Allgemeine Berichte | 06.04.2023

Naturschutzgemeinschaft weist auf Gefahren für die Tiere hin

Alle Jahre wieder: Krötenwanderung im Vinxtbachtal

Die Tiere werden durch rücksichtslose Raser bedroht.  Foto: privat

Brohltal. Wer in den letzten Tagen und Wochen auf der L87 zwischen Gönnersdorf und Rheineck unterwegs war, konnte wieder Zeuge eines jährlich wiederkehrenden Naturereignisses werden: Wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen, machen sich hunderte Erdkröten gleichzeitig auf den Weg zu ihren Geburtsgewässern. Dort finden sich männliche und weibliche Tiere einmal im Jahr ein, um sich fortzupflanzen und somit den Fortbestand der Art zu sichern. Die Reise zu den Laichgewässern birgt jedoch enorme Gefahren für die kleinen braunen Lurche. Weil die Wanderrouten in den Gehirnen der Tiere fest angelegt sind, stoßen sie immer wieder auf vom Menschen angelegte Straßen, die ihren Lebensraum zerschneiden und so für viele zur Todesfalle werden. Da die Kröten am liebsten in der Dunkelheit von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang unterwegs sind und zudem auch noch regnerische Nächte bevorzugen, werden sie von Autofahrern leicht übersehen und von deren Fahrzeugen erfasst.

Da es sich bei allen Amphibien um wechselwarme Tiere handelt, bewegen sie sich in den noch kühlen Frühjahrsnächten häufig recht langsam. Wechselwarme Tiere sind Lebewesen, die ihre Körpertemperatur nicht, wie z.B. wir Menschen, konstant bei 37 °C halten können, sondern deren Temperatur von der Umgebungstemperatur beeinflusst wird. Häufig erstarren die Tiere aber auch vor Angst im grellen Scheinwerferlicht und ducken sich, anstatt weg zu hüpfen. Ebenso können hohe Geschwindigkeiten der vorbeifahrenden Autos für die Erdkröten zum Verhängnis werden, da hierdurch ein Strömungsdruck entsteht, der die inneren Organe der Tiere verletzen kann. Der Versuch, die Tiere zwischen die Reifen zu bekommen oder zu umfahren reicht nicht, wenn nicht gleichzeitig die Geschwindigkeit reduziert wird. Daher stand in den letzten Tagen auch ein Warnschild an der Strecke, das Autofahrer darauf hinwies, maximal 30 km/h zu fahren – mit dem Zusatz: „Sammler unterwegs“.

Wie auch die Kröten machen sich nämlich ebenfalls seit Jahren ehrenamtliche Sammler der Naturschutzgemeinschaft Vixtbachtal e.V. im Frühjahr auf den Weg, um in den Abendstunden zahlreichen Lurchen über die Straße zu helfen. Die Erdkröte gehört nämlich, wie alle Amphibien in Deutschland, laut Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Arten. Dennoch gehen die Bestände der Erdkröte, wie bei allen Amphibien, von Jahr zu Jahr zurück, was nicht nur auf die oben geschilderte Gefahr der Straßenüberquerung zurückzuführen ist, sondern leider auch auf die Zerstörung oder Verschmutzung von Laichgewässern durch Müll oder Pestizide. Der Rückgang der Insekten, die eine wichtige Nahrungsquelle darstellen, verschlechtert die Situation zusätzlich. Auch im Vinxtbachtal zeigen die Beobachtungen der Naturschutzgemeinschaft Vinxtbachtal e.V. einen besorgniserregenden Rückgang der Erdkröten. So kommt dem Schutz der Amphibien und ihrer Laichgewässer in Zukunft immer größere Bedeutung zu.

Insgesamt konnten in diesem Jahr 342 Kröten erfasst werden. Leider kam für 72 der Tiere jede Hilfe zu spät. Dies lag wohl auch an einigen rücksichtslosen Rasern, die sich weder von Kröten, Straßenschildern oder Menschen in Warnwesten bremsen ließen. Ein Großteil (270 Kröten) der Tiere konnte aber dennoch erfreulicherweise von den Sammlern lebend auf der anderen Straßenseite abgesetzt werden.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Helfer, aber auch an alle Autofahrer, die Rücksicht auf Mensch und Tier genommen haben und in den letzten Tagen vorsichtig und langsam auf der L87 gefahren sind. Weitere Informationen unter www.nsg-vinxtbachtal.de.

Die Tiere werden durch rücksichtslose Raser bedroht. Foto: privat

Leser-Kommentar
17.04.202307:35 Uhr
Gabriele Friedrich

@Manfred W./ *Sinnvoll* wäre es, mehr Autos abzuschaffen, Straßen zu sperren und Raser hart zu bestrafen. Es geht hier nicht nur um ein "paar" Kröten, sondern um den Erhalt der Natur und der Geschöpfe.
Das Sie Kröten überfahren würden ohne mit der Wimper zu zucken- zeigt nur, welch Geistes Kind Sie sind. Und weil das so ist, nennen Sie nicht mal Ihren Namen. Auch dass müsste abgeschafft werden, denn jeder sollte mit seinem Namen gerade stehen, für das was er öffentlich äußert.

14.04.202310:22 Uhr
Astrid Schmitz

Ich muss sagen, ich finde es absolut unverschämt, dass Sie die Krötenwanderung als unwichtig und sinnlos darstellen. Diese jährliche Wanderung der Erdkröten ist ein Naturereignis von großer Bedeutung, das dazu Bewegungsabläufe, den Fortbestand der Kunst zu sichern. Wenn wir den Kröten nicht helfen und ihre Wanderung über die Straßen nicht absichern, setzen wir nicht nur ihr Leben aufs Spiel, sondern auch den Fortbestand ihrer Kunst. Außerdem sind Amphibien wie die Erdkröte ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Gleichgewichts und spielen eine Rolle in vielen verschiedenen Nahrungsnetzen. Wenn ihre Bestände zurückgehen, kann das ernsthafte Auswirkungen auf die gesamte Umwelt haben.
Es ist bezeichnend für unsere Gesellschaft, dass wir oft nur die Dinge schätzen, die für uns persönlich von Nutzen sind. Doch wir müssen lernen, uns für den Schutz der Natur und aller darin eingesetzten Lebewesen einzusetzen, unabhängig von ihrer Nutzbarkeit für uns Menschen. If wir uns nicht für den Sch

14.04.202309:47 Uhr
Manfred W.

Es ist wirklich erstaunlich, wie Menschen bescheuert sein können! Sie verschwenden ihre Zeit damit, Kröten zu retten, als ob es keine anderen Probleme auf der Welt gibt. Wozu denn auch, es sind nur ein paar Kröten, die überfahren werden. Ich meine, es ist nicht so, als ob es für uns Menschen irgendwelche Konsequenzen hätte, wenn ein paar Kröten überfahren werden oder ihre Bestände leicht sinken. Unfassbar! Macht lieber mal was Sinnvolles!

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