Die Teilnehmer des Biber-Sonntags. Foto: Barbara Hußmann

Am 24.04.2025

Allgemeine Berichte

Zweiter Biber-Sonntag der Naturschutzinitiative e.V. (NI)

Auf den Spuren eines genialen Landschaftsgestalters

Westerwaldkreis. Fast 40 Teilnehmer erfuhren am 2. Biber-Sonntag der Naturschutzinitiative e.V. (NI) unter Führung von Dipl.-Biologe Immo Vollmer allerlei Wissenswertes zum Biber und der reichhaltigen Lebensgemeinschaft, die Folge seiner Tätigkeit ist.

Dass der Biber vor Ort aktiv ist, konnten große und kleine Spurenleser an gefällten Bäumen, abgenagter Rinde oder verschiedenen Wechseln erkennen, die das Tier regelmäßig nutzt. Besonders die jetzt blühenden Weiden und Pappeln spielen in dem recht dynamischen Lebensraum als Pionierbäume und Winternahrung des Bibers eine wesentliche Rolle. Beeindruckt waren die Teilnehmer von dem Stumpf einer 64 cm dicken Pappel, die der Biber gefällt hatte.

Ein unweit des Biberweihers auf einem Feld Nahrung suchender Weißstorch zeigte, dass die Neuansiedlung der im Westerwald extrem seltenen Art wohl mit einer im Umfeld besseren Nahrungsverfügbarkeit zusammenhängt. Und dazu trägt der hier wirkende Biber sicherlich einen wichtigen Anteil bei. Denn wo der Biber flach überschwemmtes Gelände schafft, explodiert in der Regel die Artenvielfalt.

Durch sein positives Wirken auf die Artenvielfalt, einer höheren Biotopvielfalt und durch seinen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz, ist der Biber als ein besonders nützliches Tier zu bewerten.

Die Teilnehmer bewegte auch die Frage, wie der Unterschied in der Ausdehnung der Wasserfläche zum letzten Biberanstau zu bewerten sei. Während bei dem ersten Bibervorkommen eine größere zusammenhängende Wasserfläche entstanden war, die von mehreren Entenarten, Tauchern und Rallenarten als Brutplatz besiedelt wurde, ist derzeit ein nur flach überfluteter Bereich zu erkennen. Dieser ist durch Binsen, Rohr-Glanzgras und Weiden etwas unübersichtlich strukturiert. Biologe Immo Vollmer vermutet hier eine Landerhöhung durch Sedimenteintrag, verbunden mit einer Verschlammung über einen hohen Nährstoffgehalt durch kommunale und landwirtschaftliche Abwässer. Diese haben nach Untersuchungen der NI in den letzten Jahren den Biberteich stark belastet.

Auch wenn sich die NI für eine Verbesserung der Situation bei den Behörden eingesetzt hatte, bleibe hier für eine Verbesserung der Gewässergüte vom Saynbach und den daran angeschlossenen Gewässern noch viel zu tun. „Für die Artenvielfalt muss der geringere Wasserstand nicht unbedingt schlechter zu bewerten sein, denn andere Voraussetzungen bedingen wieder ein etwas anderes Artenspektrum. Wir sind jedenfalls auf viele neue Beobachtungen von Tieren und Pflanzen gespannt, die sich auch in der Folgezeit ergeben werden. Die Gesamtsituation ist aber kritisch weiter im Auge zu behalten“, so Immo Vollmer.

Der nächste Biber-Sonntag findet am Sonntag, 31. August statt. Eine Anmeldung für die zumeist ausgebuchten Veranstaltungen ist unter „anmeldung@naturschutz-initiative.de“ möglich.

Pressemitteilung NI

Die Teilnehmer des Biber-Sonntags. Foto: Barbara Hußmann

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